1. Trinken beim Sport? Warum?
2. Wie viel und was soll ich trinken?
3. Begründungen und Zusammenhänge
4. Trinktaktik in Training und Wettkampf
5. Einfluss von Nahrung und Gels auf die Rehydrierung
6. Was passiert, wenn ich zu wenig trinke?
7. Was passiert, wenn ich zu viel trinke?
8. Legenden
9. Links zum Thema
10. Ein Beitrag zum Thema "Trinken und Abnehmen"
Niemand wird fragen, wieso er nach dem Laufen, Fußballspielen, Badminton, Tennis, usw. trinken muss. Ich hab Durst, also trinke ich. Während der Anstrengung ist jedoch oftmals gar kein Durstgefühl zu verzeichnen. Trinken dient hier nicht dem Durstlöschen, vielmehr geht es um die Erhaltung der körperlichen Ausdauerfähigkeit. Drei Gründe machen das Trinken in Training und Wettkampf notwendig:
Die ausgeschwitzte Flüssigkeit zu ersetzen ist am wichtigsten und schon relativ frühzeitig nötig. Trinken musst du schon bevor der Durst einsetzt! Ab etwa 45 bis 60 Minuten Laufen wird es von Sportärzten als erforderlich angesehen. Das heißt aber nicht nach 60 Minuten zum ersten Mal trinken! Man trinkt dann bereits kurz vor der Belastung zum ersten Mal und immer wieder zwischendurch. Weiter unten steht mehr darüber ...
2. Was und wie viel soll ich trinken?
Ein durchschnittlich aktiver Mensch verliert pro Tag etwa
2,5 l Wasser durch Ausscheidung (Urin und Stuhl, ca. 1,6 l/Tag), die Atmung
(Befeuchtung der Atemluft in der Lunge, ca. 0,5l/Tag) und das Schwitzen Ab 60 Minuten Dauerbelastung
ist Trinken bereits
Die Zufuhr von anderen Mineralstoffen (etwa Kalium, Magnesium) und Vitaminen hat auf die Absorptionsrate des Getränks keinen Einfluss. Beimengungen von Eiweißstoffen (Proteinen), Fetten und Aminosäuren würden die Aufnahme der Flüssigkeit verlangsamen.
Kalte Getränke passieren den Magen schneller als warme. Eiskalte Getränke sollten auf keinen Fall getrunken werden, sie können Magen-Darm-Probleme verursachen.
Isotonische Getränke mit hinreichend guter Zusammensetzung kann man kaufen, sie sich aber auch selbst anmischen: In einem Liter Wasser löst man 60 bis 100 g Maltodextrin (z.B. aus der Apotheke) auf und gibt 1 bis 2 g Kochsalz ("Messerspitze") dazu (1 g Kochsalz fügt der Flüssigkeit ca. 0,4 g Natrium zu).
Als Sportgetränk völlig ungeeignet sind Limonaden (dazu gehört auch Cola), wegen des zu hohen Zuckeranteils und Fruchtsäfte (auch stark verdünnt verlangsamen sie die Wasserabsorption im Dünndarm).
Vorstehende Angaben entstammen Erkenntnissen und Empfehlungen der Sportmedizin. Verständlicherweise berücksichtigen sie weder praktische Probleme (etwa die Mitnahme von Getränken im Training), taktische Erwägungen während des Wettkampfes (um nicht zu müssen oder den Zeitverlust durch das Trinken zu optimieren), noch Trainingsabsichten (Kohlenhydratfreie Getränke bei langen Trainingsläufen). Diese Gesichtspunkte beleuchtet der übernächste Abschnitt. Und da brauche ich keine Wissenschaft. Die Erfahrung ungezählter Trainings- und vieler Wettkampfkilometer und dabei begangene Fehler haben mein Verhalten geprägt.
3. Begründungen und Zusammenhänge
Warum und wie viel schwitze
ich beim Laufen? Laufen basiert auf
"Muskelarbeit". Dabei wird chemische Energie (der Stoff ATP) in mechanische
Energie und Wärme umgewandelt. Da der menschliche "Antrieb" mit max. 30% einen
schlechten Wirkungsgrad besitzt, entstehen bei der Bewegung große Wärmemengen.
Die Körpertemperatur steigt. Um sich vor Überwärmung zu schützen, beginnt dein
Körper zu schwitzen. Wie beim Fieber gilt es zu verhindern, dass die
Körperkerntemperatur auf ein gefährliches Niveau steigt.
Hochleistungssportler erreichen beim Marathonlauf dennoch Körpertemperaturen bis
zu 40°C! Schwitzen bedeutet
Wasserverlust für den Organismus. Wie viel Flüssigkeit verloren geht, ist von
drei Faktoren abhängig:
Je höher der jeweilige
Parameter, umso höher ist auch die Rate des ausgeschwitzten Wassers pro Stunde.
Unter
ungünstigen Umständen verlieren Läufer ohne weiteres 2 Liter pro Stunde. Ab 10%
des Körpergewichts wird der Flüssigkeitsverlust lebensbedrohlich (Hitzschlag,
Hitzekollaps). Kein Sportler wird im Normalfall einen solchen Zustand zulassen.
Möglich ist er in Ausnahmesituationen trotzdem (z.B. zu großer Ehrgeiz anlässlich eines
Marathonlaufs bei hoher Außentemperatur). Wichtiger sind die
Auswirkungen üblicher Mangelsituationen im Wasserhaushalt des Läufers: Bereits
2% Wasserverlust führen zu einer merklichen Leistungseinbuße. In absoluten
Zahlen klingt es beeindruckender: Ein 70 kg schwerer Läufer wird schon
langsamer, wenn er nur 1,4 Liter Wasser verloren hat! Ohne zu trinken ist dieser
Zeitpunkt nach ungefähr einer Stunde erreicht. Eine vollständige Wiederaufnahme
des verlorenen Wassers ist aus praktischen und stoffwechselbedingten Gründen in
der Regel nicht möglich. Je länger also ein Lauf dauert, umso wichtiger ist
frühzeitig (schon unmittelbar
vor
dem Lauf) und konsequent unterwegs zu trinken. Das gilt vor allem für
Marathonläufer und in besonderem Maße, wenn ihre Zielzeit über 4 Stunden
liegt. Für Hobbymarathonläufer sind folglich die dargestellten Zusammenhänge
mindestens genauso wichtig wie für Spitzensportler! Wieso führt Wassermangel zu
Leistungseinbußen? Die große Dehydrierung bewirkt
eine "Verdickung" des Blutes (genauer:
des Blutplasmas). Die Durchblutung wird generell schlechter, wodurch
die Sauerstoffbereitstellung in den Muskelzellen abnimmt und der Abtransport von
Abfallprodukten (Endprodukte des Energiestoffwechsels, z.B. CO2)
behindert wird. Auch die Arbeit der "Kraftwerke" in den Muskelzellen
(Mitochondrien) wird gebremst, weil die Flüssigkeitsmenge in und zwischen den
Zellen zu gering geworden ist. Der auf diese Weise reduzierte Stoffwechsel führt
insgesamt zu einer deutlich
niedrigeren Energieflussrate,
die den Läufer zu langsamerem Tempo zwingt. Trinken während des Laufens
Ab einer Stunde Dauerlauf ist
Trinken notwendig. Das kann man sich aus der oben erläuterten 2%-Schwelle, ab
der Flüssigkeitsmangel zu Leistungseinbußen führt, in Verbindung mit
Schweißraten von einem bis zwei Litern pro Stunde, leicht errechnen. Alle
Wettkampfdistanzen bis 10 km sind somit ohne zwischenzeitliches Trinken
bedenkenlos zu absolvieren, die Rehydrierung kann nach dem Lauf erfolgen. Der Wasserersatz auf längeren
Strecken ist unter zwei Aspekten zu betrachten: Zunächst ist es ein
logistisches Problem, ausreichend Getränke während des Laufes zur Verfügung zu
haben. Wenn das gelingt, setzt der menschliche Körper die Grenze für die
Wiederaufnahme des verlorenen Wassers. Dabei sind zwei Größen von Bedeutung, die
Magenentleerungsrate
und das Vermögen des
Dünndarms Flüssigkeit zu absorbieren. Magenentleerungsrate Maßgeblichen Einfluss auf die
Schnelligkeit, mit der Flüssigkeiten den Magen passieren, hat allein die
Konzentration von Kohlenhydraten und deren Zusammensetzung. 4% bis 8%
Zuckerzusatz haben sich in Studien als optimal erwiesen, wobei der Anteil des
Traubenzuckers (Glucose) 5% nicht übersteigen darf. Saccharose
("Haushaltszucker") oder Maltodextrin (kurzkettiger Mehrfachzucker) können in
höherer Dosis hinzugefügt werden. Ab Kohlenhydratkonzentrationen von 10% nimmt
die Magenentleerungsrate drastisch ab. Aus diesem Grund scheiden sowohl
Fruchtsäfte, als auch Limonaden (Cola, Fanta, Sprite, usw.) als Sportgetränk
aus. Absorption des Getränks im
Dünndarm Die Übernahme von Wasser ins
Blut und damit in den Körperhaushalt ist Aufgabe des Dünndarms. Mit welcher
Geschwindigkeit dies geschieht, richtet sich nach der Teilchenkonzentration (Osmolalität)
in der Flüssigkeit. Pures
Wasser wird relativ langsam absorbiert
(etwa 1 Milliliter pro
Zentimeter Dünndarm in der Stunde). Wirksam ist hier lediglich der physikalische
Vorgang der Osmose, demzufolge Wasserteilchen in Richtung der höher
konzentrierten Lösung fließen, wenn zwei Flüssigkeiten mit einer durchlässigen
Membran voneinander getrennt sind. In diesem Fall bildet die Darmwand die
durchlässige Membran. Wenn man weiß, dass der Dünndarm eines Menschen zwischen
zwei und drei Metern lang ist, lässt sich die Menge des absorbierbaren puren
Wassers errechnen: 0,2 bis 0,3 Liter in der Stunde. Enthält das Sportgetränk
Kohlenhydrate und Natrium,
beschleunigt sich der Prozess, weil diese Stoffe Wasserteilchen an sich binden.
Möglich ist dann die Aufnahme von bis zu 4 Milliliter Flüssigkeit pro Zentimeter
Dünndarm in der Stunde. Damit kann ein Läufer im Höchstfall 1,2 Liter (!) Wasser
in der Stunde rehydrieren, gegenüber maximal 0,3 Liter bei purem H2O!!! Andere Zusatzstoffe als
Kohlenhydrate und Natrium haben keinen Einfluss auf die Absorptionsrate des
Wassers. Bei zu hoher
Nährstoffkonzentration
fließt zunächst Wasser vom Körperinneren in den Darm, um die Lösung zu
verdünnen. Erst danach kann die Flüssigkeit die Darmwände in Richtung
Blutkreislauf passieren. Resultierend ergibt sich in diesem Fall eine
deutliche Verzögerung der
Wasserübernahme aus dem
Dünndarm. Die
höchste (schnellste)
Absorptionsrate gewährleistet eine Teilchenkonzentration aus 6% bis 8%
Kohlenhydraten und 0,4 bis 0,5 g Natrium pro Liter. Der Natriumanteil kann durch
die Zugabe von gewöhnlichem Kochsalz (NaCl) erreicht werden, wobei folgende
Relation gilt: 1 g NaCl entspricht 0,4 g Na. Getränke, die kein Natrium
enthalten, also wiederum die schon erwähnten Fruchtsäfte und Limonaden, werden
deutlich langsamer in den Wasserhaushalt übernommen. Fruchtsäfte - auch in
reichlicher Verdünnung - enthalten noch andere Wirkstoffe, die dem Körper
zunächst Wasser entziehen und damit die Wasserabsorption verlangsamen. Andere Elektrolyte und
Vitamine im Sportgetränk Menge und Auswirkungen beim
Schwitzen ausgeschiedener Mineralstoffe werden meist überschätzt. So gibt es
Stimmen, die die Beimengung der Elektrolyte Kalzium, Kalium und Magnesium sowie
von Vitaminen im
Sportdrink für verzichtbar halten. Sind sie dennoch enthalten, sollten
Obergrenzen eingehalten sein: Kalium und Kalzium max. 250 mg, Magnesium max. 125
mg, jeweils pro Liter. Das gilt natürlich nur für Sportler, die sich mit einer
ausgewogenen Mischkost ernähren. Ggf. bilden Nahrungsergänzungsstoffe eine
sinnvolle Alternative. Was die Absorptionsrate der Flüssigkeit angeht,
haben diese Stoffe keinerlei Einfluss. Die folgende Tabelle listet die
Inhaltsstoffe von vier Isodrinks auf (lt. Herstellerangaben): *) Die Produkte
enthalten zum Teil noch andere Stoffe (z.B. Vitamine), die in der Tabelle nicht
angegeben sind. Hinweis: Produkte der Marke
"ULTRA SPORTS®" (z.B. eben "ULTRA Buffer®") werden auf
Molke-Basis hergestellt. Dagegen ist im Prinzip nichts einzuwenden. Allerdings
sollten sie aus besagtem Grund von Läufern mit Milchunverträglichkeit
gemieden werden. Keines der vier Präparate erfüllt
die oben formulierten
Vorgaben der Sportmedizin. Über- oder unterschrittene Werte sind rot unterlegt.
Die (willkürlich ausgewählten)
Beispiele verdeutlichen, dass es den "idealen" Isodrink auf dem Markt
wohl nicht gibt. Andererseits stellen die oben erörterten Vorgaben den
momentanen Stand der Sportmedizin dar. Aller Erfahrung nach werden sich "im
Licht neuer Erkenntnisse" die Auffassungen wenigstens teilweise verändern ... Bisweilen scheren sich
Hersteller überhaupt nicht um den gegenwärtigen Stand der Wissenschaft. Ein
ungutes Beispiel ist das Präparat "Active Iso-Drink" der Firma "inkospor":
Während der Werbeprospekt vollmundig für einen "schnellen Flüssigkeitsausgleich"
durch den Drink wirbt, offenbart die Tabelle der Inhaltsstoffe auf der Flasche,
den völlig fehlenden
Natriumanteil. Mithin
dürfte die Rehydrierungsrate kaum besser sein, als bei purem Wasser, zumal der
in diesem Zusammenhang gleichfalls bedeutsame
KH-Anteil ebenfalls zu niedrig
ausfällt. Und weil das noch nicht reicht, um die Aufnahme der Flüssigkeit zu
verlangsamen, wurden auch noch Fruchtsaftanteile beigemischt ... Inwieweit
dieses Präparat zum Beispiel nach dem Sport brauchbar ist, wäre zu diskutieren.
Fest steht, dass es als Getränk
während
sportlicher Belastung, zur raschen Wiederauffüllung der Wasserspeicher
ungeeignet
ist.
4. Trink-Taktik in Training und Wettkampf
Trinken im Training: Ab
wann? - Wie oft? - Wie organisieren? - Was? Die allgemeine Empfehlung der
Sportärzte wurde schon erwähnt: "Trinken ist notwendig, wenn Ausdauersport die
zeitliche Grenze von 45 bis 60 Minuten überschreitet". Zwar ist noch kein gesundheitsgefährdender Wasserverlust eingetreten, der Stoffwechsel verlangsamt
sich jedoch merklich und mindert so die Leistung. Es verstärkt sich das Gefühl
von Müdigkeit und Schlappheit. Hierin liegt auch die Problematik der
fortschreitenden Austrocknung. Sie macht sich zunächst nicht durch Durst
bemerkbar, steigert lediglich ein Gefühl, das nach einiger Trainingszeit ohnehin
erwartet wird: Schwäche! Solltest du also auf eine "Anzeige" warten, die dir
signalisiert "jetzt trinken", wartest du vergebens. Die Marke "45 - 60 Minuten" ist
natürlich ein gut Stück individuell und - wie oben dargestellt - unterliegt sie
Witterungseinflüssen, sowie dem gelaufenen Tempo. Um mir die Organisation zu
vereinfachen, absolviere ich im Training Läufe bis zu 90 Minuten ohne
Trinkpausen. Die infolge Austrocknung zu verzeichnende Leistungseinbuße im
letzten Trainingsabschnitt nehme ich "gottgegeben" hin.
Dies ist keine Empfehlung an
irgendwen! Für mich ist
es in Ordnung, da tausendfach und unter allen erdenklichen Bedingungen
ausprobiert! Dem unerfahrenen Läufer empfehle ich, sich zunächst an die
45-60-Min-Regel zu halten und - wenn es mal länger geht - vorsichtig Erfahrungen
zu sammeln.
Bei allen längeren Läufen stehe
allerdings auch ich vor dem Problem Getränke mitzunehmen oder bereitzuhalten.
"Mitnehmen" ist für mich keine Alternative. Zwar gibt es inzwischen befriedigend
handhabbare Gürtel, darin steckend Trinkflaschen, zum Umschnallen oder gar
Trinkrucksäcke mit Trinkschläuchen. Beim Laufen möchte ich mich allerdings nicht
mit irgendwelchem "Krimskrams" beschweren. Um die Hüften oder auf dem Rücken - wenn
auch nur minimal - wackelnde, schwappende Behältnisse scheiden für mich aus. Wer
sich dafür entscheidet hat den Vorteil, dass er in kürzeren Intervallen trinken
kann. Stattdessen wähle ich meine
Laufstrecke so, dass sie in Schleifen von 5 bis 10 km immer wieder zum
Ausgangspunkt zurückkehrt. Der Ausgangspunkt kann zu Hause sein, aber auch das
am Waldrand abgestellte Auto, in dem mein Flüssigkeitsdepot wartet. Anlässlich
der sehr langen Läufe (Long Run) im Marathontraining, deponiere ich zuvor auch
Flaschen entlang der Strecke hinter einem Baum oder verstecke sie im Gras. Ein
bisschen aufwändig zwar, für mich aber immer noch bequemer, als die Alternative
"Mitnehmen". Eine dritte Möglichkeit - für eher unempfindliche Charaktere -
bieten öffentliche Toiletten mit Wasserhahn. In meiner Umgebung gibt es eine 20
km lange Runde mit einer solchen Toilette genau zur Hälfte der Distanz.
Zum Glück ist das "Gelass" in aller Regel relativ sauber, so dass der
"Ekelfaktor" gegen Null strebt ... Weitere Möglichkeiten sind - ein wenig
makaber - Friedhöfe, mit Wasserhähnen (eigentlich zum Füllen der Gießkannen) und
Sportplätze mit offen zugänglichen Wasseranschlüssen. Sollten Gehöfte oder
andere Anwesen an der Wegstrecke liegen, wird man dort, nach der Bitte um ein
Glas Wasser, sicher nicht durstig weggeschickt werden. Im Training trinke ich Wasser
mit zugesetzten Elektrolyten. Am einfachsten ist das mit entsprechenden
Präparaten (Sprudeltabletten) aus Apotheke oder Drogerie, die allerdings nicht
billig sind. Bei der Anreicherung des Wassers geht es mir in erster Linie um den
Ersatz der im Schweiß verlorenen Mineralstoffe und nicht um die oben
beschriebene, schnellere Aufnahme der Flüssigkeit in den Körper. Im Training
sehe ich dafür keine zwingende Notwendigkeit. Deshalb kommt auch die Beimischung
von Kohlenhydraten nicht in Frage - nicht auf mittleren und schon gar nicht auf langen oder längsten
Trainingsdistanzen wie dem "langen Lauf" (Long Run).
"Long Runs" sind Strecken von 25 bis 35 Kilometern, die Marathonläufer zur
Verbesserung ihres Fettstoffwechsels unternehmen. Ziel ist, die Beteiligung des
Fettstoffwechsels an der Gesamtenergiebereitstellung zu
erhöhen, um die auf ca. 30 km begrenzten Glykogen- (Kohlenhydrat-) reserven bis ins
Marathonziel zu
"strecken". Der Kohlenhydratmangel in der letzten Phase des Long Run
unterstützt die Mobilisierung von Fettsäuren im Stoffwechsel. Daher macht die
Zufuhr von Kohlenhydrathaltigen Getränken in dieser Trainingssituation nicht nur
keinen Sinn, sie wirkt dem gewünschten Belastungsreiz sogar entgegen. Ich will
hier
jedoch nicht verhehlen, dass zu dieser Auffassung auch abweichende Meinungen
existieren. Dennoch verlasse ich mich selbst auf den praxiserprobten Verzicht von
Kohlenhydraten bei langen Läufen. Es ist keineswegs so, dass ich
die Beimischung von Elektrolyten in mein Sportgetränk für zwingend notwendig
halte. Auch für die Vitamine, die sich da hinein "verirren", sehe ich kein Muss. Nur bezweifele ich, dass meine Ernährung
in der harten Phase der unmittelbaren Marathonvorbereitung, mit teilweise
über 100 durchschwitzten Kilometern pro Woche, jederzeit ausreichend von diesen
Nährstoffen enthält. Auf totale Ausgewogenheit meiner Nahrung kann ich nicht
auch noch achten, dafür fehlt mir einfach die Zeit. Und so versuche ich, meinen
Körper mit Nahrungsergänzungsmitteln vor
Mangelsituationen zu schützen. Bei Läufern, die 2, 3, 4 mal die Woche eine
moderate Strecke zurück legen und sich einigermaßen gesund ernähren, halte ich
das wirklich für absolut überflüssig und rausgeworfenes Geld! Eines der teuersten Mittel,
zugleich aber von einer Fitness-Zeitschrift vorzeiten wegen seiner Inhaltsstoffe
gut getestet, ist "Frubiase Sport". Es eignet sich weniger zur Zubereitung von
Getränken beim Sport, weil es zu wenig Natrium (nur 0,27 g pro Tablette), und -
unter anderem -
zu viel Kalium (0,5 g pro Tab.) enthält. Je eine halbe Tablette morgens und
abends füllt jedoch die Mineral- und Vitamindepots auf. Auch an dieser Stelle
eine kritische Anmerkung: Es gibt Hinweise dafür, dass bestimmte Mineralstoffe,
die in solchen Präparaten enthalten sind, nicht gleichzeitig aufgenommen werden
können. Das ist jedoch wieder ein eigenes Thema und erfordert eingehende
Recherchen ... Läufer, die mit Pulsmesser
trainieren, sollten sich bewusst machen, dass Flüssigkeitsverlust den
Energiestoffwechsel verlangsamt ("dickes" Blut = geringere O2-Transportrate).
Um eine gleichbleibende Sauerstoffversorgung der Muskulatur zu gewährleisten,
muss infolgedessen das Herz schneller schlagen. Man geht davon aus, dass jeder
ausgeschwitzte und nicht ersetzte Liter Wasser die Herzfrequenz um etwa 8 Schläge steigen lässt.
Rückwärts gedacht heißt das: Du musst in der zweiten Hälfte eines sehr langen
Trainings mit deutlich erhöhter Herzfrequenz laufen, um dieselbe
Trainingswirkung zu erzielen. Auch wenn du zwischenzeitlich trinkst ist das
nötig, weil die parallel zu anderen Effekten ansteigende Körpertemperatur den
Herzschlag gleichfalls steigert. Trinken im Wettkampf:
Taktisches Trinken - Trinken in der Bewegung - Maximale Rehydrierung Aus der "45-60-Minuten-Regel"
kann man schlussfolgern, dass Trinken im Wettkampf erst auf Strecken ab der
Halbmarathon-Distanz erforderlich ist. In der Regel wird in Volksläufen von 10
oder weniger Kilometern auch erst im Ziel ein Getränk gereicht. Generell steht für jeden Läufer
in Volksläufen oder Wettkämpfen wohl auch die gelaufene Zeit im Vordergrund,
seltener geht es darum überhaupt anzukommen. Deshalb sind Laufunterbrechungen
während eines Langstreckenlaufes alles andere als willkommen. Weder zum
Trinken, noch beim Entsorgen eines Teils des Getrunkenen. Letzteres kann man
vermeiden, wenn man
taktisch richtig
trinkt: Immer wieder beobachte ich Läufer,
die etwa eine Stunde vor dem Start permanent an der Flasche nuckeln. Mit einiger
Sicherheit sieht man dieselben Leute kurz nach dem Start, nach rechts oder links
ausscherend, einen Sichtschutz ansteuern. Man muss auch vor dem Start viel
trinken, um die Speicher zu füllen. Die dafür nötigen Mengen aktivieren die
Nieren und regen sie zur Ausscheidung an. Deshalb
lange vor dem Start größere
Mengen trinken und so früh damit aufhören, dass sich die Nieren "wieder Schlafen
legen". Was kurz vor dem Start getrunken wird, gelangt so spät über den Dünndarm
in den Stoffwechsel,
dass es schon wieder zur Regeneration verbrauchter Flüssigkeit benötigt wird und
die Blase nicht erreicht ... "Kurz vor dem Start" ist relativ. Hier herrscht
Uneinigkeit: Ich las von Angaben bei 30 Minuten bis hin zu nur 3 Minuten. Selbst
habe ich mich inzwischen bei etwa 10 bis 5 Minuten vor dem Start eingepegelt.
Der Trinkvorgang bricht
gleichfalls den Laufrhythmus. Weniger ambitionierten Läufern mag ein kurzes
Verweilen sogar willkommen sein. Ok! Dann ruhig stehen bleiben und in aller Ruhe
laben. Man kann aber auch Trinken in der Bewegung trainieren. Serviert wird in
Papp- oder Plastikbechern, die sich in zwei V-förmig zusammen gelegten Händen
leicht zur Trink-"Schnute" verbiegen lassen. Auf diese Weise kann man
sich die Flüssigkeit bei reduziertem Lauftempo (fast) vollständig in den Mund
gießen (hab mir aber auch schon einiges über das Trikot geschüttet bei dieser
Geschicklichkeitsübung). Ab der Marathondistanz steht
die schnelle Wiederaufnahme verlorenen Wassers im Vordergrund aller
Trinkbemühungen. Je schneller der Verdauungstrakt Wasser übernimmt, umso mehr
Flüssigkeit kann er im Wasserhaushalt des Körpers noch während des Laufs
ersetzen. Geht man davon aus, dass ein
ambitionierter Hobbyläufer etwa vier Stunden bis ins Marathonziel braucht, dann
kostet ihn das unter normalen Bedingungen ungefähr 4 Liter Schweiß. Damit er
keine Leistungseinbuße hinnehmen muss (2%-Regel), sollte er unterwegs mindestens
2,5 Liter trinken. Normalerweise findet er alle 5 km entlang der Strecke einen
Verpflegungspunkt. Mit dem ersten Trinken vor dem Start hat er also 9
Gelegenheiten seine Körpervorräte zu ergänzen. Nein, eigentlich nur 8, weil die
"Labung" bei Kilometermarke 40 viel zu spät kommt. Das heißt unser
"Otto-Normalläufer" muss an jeder Verpflegungsstation ca. 0,3 Liter Flüssigkeit
trinken. Möglich ist das nur, wenn man an jedem Verpflegungspunkt stehen bleibt
und mindestens zwei der meist nur halb gefüllten Pappbecher leert. Läufer wie
ich, die auf keinen Fall zum Trinken stehen bleiben, müssen entweder mit der Tatsache der
vom Wassermangel induzierten Leistungseinbuße jenseits der 30 Kilometer leben.
Oder sie nutzen den Eigengetränkeservice, den die Marathonveranstalter meist
anbieten. Dabei hat man die Schwierigkeit die eigene Flasche so unverwechselbar
und auffällig zu kennzeichnen, dass man sie beim Herannahen sofort unter zig
anderen erkennt ... 5. Einfluss
fester Nahrung und Gels auf die Rehydrierung
Oben wurde erläutert, dass der
Körper dann über Magen und Dünndarm am schnellsten und umfangreichsten
rehydriert werden kann, wenn das Getränk Natrium und Kohlendydrate enthält.
Isotonische Getränke an den Verpflegungstellen des Marathons sollten etwa die
verlangten 0,5 g Natrium und 6 bis 8 % Kohlenhydrate (Zuckerformen) enthalten.
Das legt den Schluss nahe, auf jeden Fall isotonisch zu trinken (wenn
angeboten) und das
gleichzeitig gereichte Wasser zu verschmähen. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass du möglicherweise Kalorien auch noch in fester oder
halbfester Form zu dir nimmst! Bananenstücke, Stücke von Energieriegeln oder
ähnliches werden an manchen Verpflegungspunkten angeboten. Oder du machst es wie
ich, der feste Nahrung in der Bewegung nicht runter bringt (wie soll ich atmen
und gleichzeitig kauen? Es geht irgendwie, ist aber eine elende Tortur), und nimmst Energiegels in kleinen 40g-Beutelchen mit.
Die schluckt man kurz vor einem Verpflegungspunkt und spült dann dort mit
möglichst viel Wasser nach. Wohlgemerkt
Wasser!
Kein Isodrink, weil die Kohlenhydrate aus dem Gel (oder aus dem, was du dir am
Verpflegungspunkt an fester Nahrung gegönnt hast) den KH-Anteil in der
Flüssigkeit ohnehin schon deutlich über die maximal 8 % Konzentration steigen
lassen. Am Beispiel eines bekannten
Gel-Präparates möchte ich die Nährstoffkonzentration einmal durchrechnen (die
Auswahl der Marke ist zufällig und keine Empfehlung!): Ein Beutel "power gel®",
Gemacksrichtung "Erdbeer Banane" der Firma PowerBar®
enthält 41 g Gel. Von 41 g Gesamtmasse sind 27,6 g Kohlenhydrate und 37 mg Natrium. Alle
anderen Nährstoffe lasse ich hier weg, weil sie auf die Rehydrierungsrate keinen
Einfluss haben. Hält man sich an die Herstellerempfehlung des Nachdrunks von 0,2
l Wasser, ergibt sich eine Kohlenhydratkonzentration von 13,8%. An Natrium sind auf den Liter gerechnet, 185 mg enthalten. Diese
kleine Hochrechnung und der Vergleich mit den oben
erläuterten Idealwerten macht deutlich, dass man zu einem Beutel mindestens die
doppelte Menge - also etwa 0,4 Liter - trinken müsste, um eine rasche
Magen-Darm-Passage des Gel-Wasser-Gemischs zu gewährleisten. Nur: Für den Magen
wären 0,4 Liter Wasser in kurzer Zeit eine unzumutbare Belastung. Danach kann
man vieles - z.B. sich übergeben - aber eben nicht mehr laufen ... An der
"Tränke" 0,2 Liter zu erwischen und ohne "Verluste" zu "kanalisieren", ist
schwierig genug ... Was folgt daraus? Entweder
verzichtest du vollständig auf feste Nahrung entlang der Strecke und trinkst
unentwegt isotonisch (also mit Kohlenhydraten). Oder du verwendest teilweise
feste Nahrung oder Gels und nimmst an den betreffenden Verpflegungspunkten
so viel Wasser pur wie möglich zu dir. Im ersten Fall führst du möglicherweise weniger Kalorien zu, als
möglich wäre, hast jedoch die bestmögliche Rehydrierung. Die zweite Alternative
versorgt dich mit mehr Kohlenhydrat-Power, hat mit einiger Sicherheit jedoch
negative Auswirkungen hinsichtlich der Wiederauffüllung des körpereigenen
Wassers. Mit anderen Worten: Es
in jeder Hinsicht richtig zu machen ist nahezu unmöglich.
Wie ich selbst im
Marathon-Wettkampf vorgehe? - 10 Minuten vor dem Lauf nehme ich den Inhalt des
ersten Gel-Beutelchens zu mir und trinke dazu 0,25 Wasser. An den folgenden
Verpflegungsstellen greife ich zu isotonischem Getränk (falls es das gibt). Ungefähr bei Kilometer
18 und 28 folgt je ein weiteres "Gel-Doping", und an den darauf folgenden
Stationen trinke ich Wasser pur. HM-Wettkämpfe erfordern weniger
aufwändige Überlegungen. In 90 Minuten Wettkampfzeit spielt die Austrocknung
keine dominierende Rolle. Vor dem Wettkampf wie beim Marathon (1 Beutel Gel +
Wasser). Im Wettkampf trinke ich dann zwei, drei Mal ohne meine Geschwindigkeit
zu drosseln. Je einen großen Schluck, eigentlich egal wovon. 6. Was passiert,
wenn ich zu wenig trinke?
Ich will's hier mal an einer Erfahrung verdeutlichen, die nicht einmal mit dem Laufsport zu tun hat, sondern mir auf
einer anstrengenden Bergtour widerfuhr: An diesem brennend heißen Tag, mit weit
über 20°C in Höhen über 2000 m war ich ca. 10 Stunden unterwegs, legte dabei
eine Strecke von bald 20 km zurück und überwand etwa 1600 Höhenmeter. Die zwei
Liter Wasser in meinen Trinkflaschen gingen schon zur Mittagszeit zur Neige. Der
Sommer war sehr trocken, und ich fand auf meinem restlichen Weg weder Quelle,
noch Bach, nur einmal eine winzige Pfütze, aus der ich aber nur zwei, drei
Schlucke erdige Brühe schöpfen konnte. Etwa 4, 5 Stunden musste ich ohne einen
Tropfen Wasser auskommen und dabei eine nicht unerhebliche Ausdauerleistung
vollbringen. Am späten Nachmittag zog ein Gewitter auf. Die sind gefährlich in
den Bergen. Ich beschleunigte meine Schritte. Ziel war eine Berghütte. Davor ein
letzter, im Grunde harmloser, sanfter Anstieg. Und der erwies sich als schier unüberwindliche Hürde: Ich konnte einfach nicht mehr. Musste mich auf
den Weg setzen, rasten, hatte keine Kraft mehr. Wieder hoch, ein paar Schritte,
vielleicht 100 Meter, dann wieder setzen, rasten. Die Zeit dehnt sich in meiner
Erinnerung endlos. Etliche Male musste ich verweilen. Dass ich von Panik
verschont blieb, lag an der Fähigkeit Karten zu lesen. Ich war ganz sicher, die
Schutz bietende Hütte bald zu erreichen. Dort schüttete ich als erstes einen
Liter Apfelschorle in mich hinein. Nie im Leben hab ich gieriger getrunken. Und
nun meine Verblüffung. Schon nach etwa 30 Minuten kehrte meine Kraft zurück,
fühlte ich mich frisch und sogar irgendwie "ausgeruht". Durch die übermäßige
Dehydrierung fehlte meinem muskulären Stoffwechsel H2O.
Der Bewegungsapparat konnte keine Energie mehr mobilisieren. Eine weitere "Austrocknungserfahrung"
kann ich seit dem Wien Marathon 2005 beisteuern. Nachzulesen
im
Laufbericht. 7. Was
passiert, wenn ich zu viel trinke?
Generell dürfte die Gefahr, zu
viel zu trinken, als eher gering einzuschätzen sein. Wer stellt sich während eines
Marathonlaufes schon an die Verpflegungsstelle und lässt sich "volllaufen"? Ein,
zwei Becher, nicht viel mehr als ein paar Schlucke, alle 5 Kilometer, das kann
unser Magen-Darm-Trakt sicher gut bewältigen. Und im Training neigt man ohnehin
dazu, zu wenig Flüssigkeit zu sich zu nehmen, weil der Zugriff auf Trinkbares
mühevoll ist.
Gewarnt sei vor Experimenten im Wettkampf. Auch
Trinken muss trainiert werden. Ein Großteil der Beschwerden von Läufern bei
Langsteckenläufen bestehen in Magen-Darm-Problemen. Meine Erfahrung in
Bad Waldsee, wo ich glaubte, so oft und so viel wie möglich trinken zu müssen,
noch dazu an jeder Verpflegungsstelle isotonisch, führte zu Durchfall auf dem
letzten Streckenteil (und das war irgendwie gar nicht lustig!). Siehe
Laufbericht!
Energie-Gel plus große Menge isotonisches Getränk führten in meinem Dünndarm
vermutlich zu einer Ansammlung hochkonzentrierter Flüssigkeit, die nicht mehr
vom Körper aufgenommen werden konnte und daher anders 'raus musste ... In dieser
Menge und Zusammensetzung hatte ich das nie getestet. Mäßiger Trinken oder nur
Wasser trinken wäre wahrscheinlich besser gewesen. Zuletzt wurde die Läuferszene
von einem im
Spiegel veröffentlichen
Artikel
(der
leider nur noch gegen Bezahlung gelesen werden kann) verunsichert. Untersuchungen in USA lieferten demzufolge
Anhaltspunkte für lebensbedrohliche Zustände von Marathonis, die zu viel pures
Wasser zu sich nehmen. Sportärzte in Deutschland wiederum sehen in dieser
Darstellung ein falsches Signal (siehe
diesen Link). Sie sei geeignet, der Dehydrierung durch Trinkzurückhaltung bei
Freizeitsportlern Vorschub zu leisten. Ich kann mich nur der letzten Auffassung
anschließen. Wie in den Abschnitten oben erläutert, ist es mehr als nur
unwahrscheinlich, dass Läufer eine besorgniserregende Menge Wasser während des
Laufes trinken ... Zum Abschluss möchte ich
noch mithelfen vier Legenden auszurotten: Legende 1: Kaffee entwässert! Diese völlig falsche Auffassung hält sich hartnäckig. Kein Wunder, spürt doch
jeder nach dem Genuss von zwei, drei Tassen Kaffee recht schnell und intensiv
den Drang die Toilette aufzusuchen. Neuere Untersuchungen haben jedoch
nachgewiesen, dass es nur zu einer
vorzeitigen, schnellen Harnausscheidung
kommt, jedoch
nicht zu einer
vermehrten. Bestimmte Stoffe im
Kaffee aktivieren die Nierenfunktion unmittelbar, daher der schnelle Harndrang.
Folglich darf der genossene Kaffee zur Gesamtflüssigkeitsbilanz des Tages
durchaus addiert werden. Bei dem einen oder anderen Zeitgenossen kommt da ja
einiges zusammen an Kaffee ... Dies soll natürlich kein Plädoyer zum vermehrten
Kaffeetrinken sein. Ich möchte lediglich den Kaffeefetischisten unter den
Läufern (ich bin auch einer) das schlechte Gewissen nehmen. Legende 2: Muskelkrämpfe
bekämpft man am besten durch konzentrierte Gabe von Magnesium!
Zwar kennt die Wissenschaft
noch immer nicht die genauen Ursachen und Zusammenhänge. Bekannt ist jedoch,
dass Krämpfe hauptsächlich durch den
generellen Verlust von Salzen beim Schwitzen und die Überlastung der Muskulatur
nach Ausdauerleistungen entstehen. Den Salzverlust bekämpft man am wirkungsvollsten durch
einen Zusatz von NaCl (ja genau, das ist Kochsalz, sh. auch
oben) im Sportgetränk und eben
nicht durch Magnesiumverbindungen. Legende 3: Natriumarme Wässer
sind die besten! Was für die Zubereitung von Baby-Nahrung gilt, ist für
Ausdauersportler die schlechteste Alternative. Wegen des immensen Verlustes von Mineralstoffen
beim Schwitzen und der relativ langsamen Aufnahme in den Wasserhaushalt des
Körpers sind Mineralwässer mit
niedrigem Natriumanteil für Sportler ungeeignet (sh. auch Legende 2 und
hier)! Legende 4 (eine ziemlich
junge): Sauerstoffwasser verbessert die Leistungsfähigkeit! Vor einiger Zeit
wurden Wässer am Markt etabliert, deren Sauerstoffgehalt um das 20fache
künstlich erhöht wird. Die Werbung suggeriert Sportlern durch dieses Wasser eine
verbesserte Sauerstoffaufnahme und damit eine höhere Leistungsfähigkeit.
Lächerlich! Oder bist du ein Fisch mit Kiemenatmung?
Hier ein Link zur Legendenzerstörung. 9. Weitere Links zum Thema
(Reihenfolge keine Bewertung der Nützlichkeit)
Bitte beachten: Menge und
Zusammensetzung dessen, was ein Läufer trinken sollte, sind nur im Kern
unumstritten. Wen wundert's, wenn die dargebotenen Auffassungen differieren oder
in Details sogar widersprüchlich sind? Durch ein bisschen "googeln" mit den
Suchwörtern "Laufen+Trinken" oder ähnlichen lassen sich leicht weitere Links
erhaschen. 10. Ein
Beitrag zum Thema "Trinken und Abnehmen"
Viele laufen mit der Motivation, ihr Gewicht
besser kontrollieren zu können oder gar, um ein paar Pfunde loszuwerden. In
diesem Zusammenhang las ich im Focus 8/05 einen
interessanten Artikel. Auf Seite 76 wird dort die Frage beantwortet "Warum
Wasser Kalorien verbrennt?" Ihr habt euch nicht verlesen. Entsprechend
neuester Untersuchungsergebnisse
wird alleine schon durch Wassertrinken
Energie verbraucht. Wasser, das ja bekanntlich selbst Null Kalorien
beinhaltet. Wissenschaftlich untermauerte Messergebnisse erbrachten die
erstaunliche Erkenntnis, dass das Trinken von 0,5 Liter Wasser einen
Energieverbrauch von zusätzlich 50 kcal zur Folge hat. Trinkt man also jeden Tag
(die ohnehin empfohlene Menge von) 2 Litern Wasser, so bedeutet das auf ein Jahr
hochgerechnet den Energieinhalt von 2,4 kg Fettgewebe. Einschränkungen: Die Untersuchungen gelten nur
für Wasser (Wasser aus der Leitung oder stilles Mineralwasser) auf
Zimmertemperatur. Nicht für Tee, Kaffee oder andere Getränke. Die darin
enthaltenen Wirkstoffe (Koffein, Thein, usw.) heben die oben beschriebene
Wirkung auf. Bei Männern führt der Wassergenuss zu einer Steigerung des
Fettstoffwechsels. Der Körper von Frauen bedient sich mehr aus dem Vorrat an
Kohlenhydraten. Warum das so ist weiß man (noch) nicht. Natürlich kann ich diese Informationen nur
völlig unverbürgt bzw. ungeprüft weiter geben. Ich bin ja kein Wissenschaftler.
Allerdings leichten Herzens, weil Läufer sowieso viel trinken sollen. Und
eine Menge von 2 oder mehr Litern Wasser pro Tag wird ja ohnehin von Medizinern
für jeden gesunden Menschen empfohlen ... Also 'ran an den Wasserhahn.
Nährstoffe*
alle Angaben in Milligramm
pro Liter
Isostar®**
ULTRA Buffer®**
Powerade®**
inkospor®**
Active Iso-Drink
Kohlenhydrate
67 (6,7%)
63 (6,3%)
57 (5,7%)
42 (4,2%)
Eiweiß
0
19
< 1
< 100
Fett
0
14
< 1
< 100
Natrium
700
1084
ist enthalten, jedoch keine
Mengenangabe
0 (!!)
Calcium
320
0
0
0
Magnesium
120
64
0
6,8
**) Meine Auswahl für die Tabelle ist zufälliger Natur. Daraus
bitte keine Empfehlung ableiten.
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