8. November 2023

Farbrausch  -  Hohenlohe Marathon (8)

Zum achten Mal unterwegs auf „Ullis Schleife“: 14 Kilometer Rundkurs im Hohenloher Land, Start und Ziel in Crailsheim-Goldbach. Ein Dörfchen, hufeisenförmig von Hügeln umschlossen, nach Westen, zur Kreisstadt Crailsheim hin, schließen sich flache Wiesen an. Natürlich weiß ich im Detail, was mich an Bildern, Profil und Untergründen auf dieser Strecke erwartet. Dennoch war’s jedes Mal anders. Weil ich unterschiedlich drauf war, Petrus‘ Wetterbrigade ohnehin und die jeweilige Jahreszeit der Landschaft ihr ganz eigenes Kleid überstreifte. Heute bin ich auf bunt eingestellt. Ulli sprach in seiner letzten Mail von buntem Laub auf den Wegen, das er beim Markieren der Strecke mit Sprühkreide habe wegräumen müssen.

Meine Erwartungen ans heutige Lauferlebnis sind also bunt, köcheln im Übrigen auf kleiner Flamme. Montag focht mein Immunsystem spürbar gegen irgendwelche infektiösen Winzlinge. Auf ohnehin unambitioniert getrabten zehn Trainingskilometern fühlte ich mich wie der sprichwörtliche Schluck Wasser in der Kurve. Gestern war’s nur unwesentlich besser und am heutigen Mittwoch … na ja, warten wir’s ab. Ach ja: Mittwoch! An alle, die noch nicht wissen, wo man mittwochs oder an anderen unheiligen Wochentagen in dieser Republik einen „zählbaren“ Marathon laufen kann: Der eine oder andere Veranstalter - in der Regel dem Umfeld des 100 Marathon Clubs zuzurechnen - bietet solche Läufe an.* Die Teilnehmerzahl hält sich jeweils in Grenzen - welcher Berufstätige opfert schon gerne Urlaubstage? Anwesend sind also in erster Linie „People on the sunnyside of life“. So wie meiner einer, der altersbedingt für keinen fremden Herrn mehr Frondienste erbringen muss (einzige Arbeitgeberin: meine liebwerte Gattin, die mir für sowas aber frei gibt). Heute sollen wir laut Ulli zu sechst auf seiner Runde kreisen, ihn selbst eingeschlossen.

*) Reglement beim Hohenlohe Marathon: Start individuell nach Sonnenaufgang, Finish bis Sonnenuntergang - Teilnahme nur mit GPS-Uhr möglich; aufgezeichneten Lauf an Veranstalter übermitteln - Selbstverpflegung - drei Runden zu je 14 km, mögliche Erweiterung auf Ultralänge, dann vier Runden.

Besagter Ulli, mit vollem Namen Ulrich Tomaschewski, ertappt mich kurz vorm Start bei letzten Startvorbereitungen. Und mit vielleicht zwei Minuten Verspätung setze ich ihm dann nach. Zum Auftakt durch die Ortschaft Goldbach, wenig später hinaus auf den flachen, zugleich am tiefsten gelegenen Abschnitt der Strecke. Wiesen so weit das Auge reicht. Immer noch sattgrüne Wiesen. So sehr ich die dafür ursächlichen Plusgrade - bisher tagsüber meist im zweistelligen Bereich - auch schätze, manchmal versetzen sie mich in eine Art Endzeitstimmung. Fürs Klima ist es fünf vor Zwölf - womit man gemeinhin fünf Minuten meint, in diesem Fall aber eher von fünf Sekunden ausgehen sollte. Ohne Unterbrechung Temperaturrekorde in diesem Jahr - nicht auf meinem Mist gewachsen, ein TV-Wetterfrosch untermauerte seine diesbezügliche Aussage mit Temperaturkurven.

Was soll ich tun? Weder will ich die missliche Wahrheit ignorieren, noch daran verzweifeln. Also bleibt nur „tätiger Fatalismus“: 1) Es ist, wie es ist. 2) Ich kann es alleine und unmittelbar nicht ändern. 3) Da ich meinen Beitrag leiste, um die bereits fortgeschrittene Klimakatastrophe (vielleicht) noch zu stoppen, genieße ich mit befriedetem Herzen: Zum einen die Farben und in meiner Eigenschaft als „hypersensible Frostbeule“ auch die viel zu lange andauernde Wärme. „Normalklimatiker“ können sich nicht mal vorstellen, wie sehr ein Wärme-affiner Körper wie der meine zu schlottern beginnt, wenn die Quecksilbersäule unter 10°C fällt. Womit ich beim Ist-Wetter bin: Bei derzeit um die 8°C und Gegenwind brauche ich sehr lange, um mir das Gefühl von Unterkühlung aus dem Leib zu laufen. Erst nach drei Kilometern, nach einer Richtungsänderung gen Osten endlich mit dem Wind im Rücken, beginne ich aufzutauen. Gerade rechtzeitig, um mit Ulli, den ich auf diesen Metern einhole, ein paar Sätze zu wechseln.

Die erste Serie Buckel tut ein Übriges. Alsbald bilden sich unter meiner Mehrschichten-Pelle sogar schon erste Rinnsale. Konsequenz: Reißverschluss der Jacke auf Halbmast, Handschuhe aus … Kurzer steiler Buckel, dann flach. Mittellanger, ebenso steiler Buckel und wieder flach. Zuletzt der längste, wiederum steile Buckel … den allerdings auf Asphalt, das geht mir leichter vom Fuß. „Oben“ angekommen liegen vier Kilometer hinter mir. Ich bin nun mollig durchgewärmt und spüre einstweilen keinen Anflug jener kränkelnden Zerbrechlichkeit, die mich bis gestern gefangen hielt. Alles wieder gut? - schön wär’s.

Wie bisher schon, auf der erreichten Hochfläche jetzt aber vermehrt, belohnt mich Mutter Natur mit hinreißenden Ausblicken. Haine aus Laubbäumen, links unter- und rechts oberhalb meines Laufweges, entfalten eine unglaubliche Farbenpracht. Gelegentlicher Sonnenschein bringt Gelb- und Rottöne zum Leuchten, darüber lockt das Blau-Weiß des Himmels, drum herum sattes Immer-noch-Wiesengrün. Fantastisch! Egal, was der Jogg sonst noch bringen mag, schon diese Bilder lohnen die Anreise.

Ein Teil der Wege präsentiert sich noch patschnass. Offenbar ging vor nicht allzu vielen Stunden heftiger Regen über dem Hohenloher Land nieder. Schmierigen Stellen und Pfützen ausweichend arbeite ich mich ostwärts - also mit Rückenwind - in Richtung bewaldeter Hügelkette voran. Die Rotoren der beiden am höchsten Punkt, mitten im Wald, errichteten Windräder drehen sich fleißig. Rechtsschwenk und für einen halben Kilometer muss ich den Reißverschluss der Jacke wieder schließen. Ich hasse Wind! - hab‘ ich das schon mal irgendwann erwähnt? Nur im Hochsommer, bei drückender Hitze, kommt mir „bewegte Luft“ zupass. Drei Minuten Frösteln, dann nach links abwärts ins Tal. Kein breites, nicht mal allzu tief eingeschnittenes Tal, eher ein „Tälchen“, ein markanter Einschnitt im Gelände. Am tiefsten Punkt sind zwei Fotos fällig, wie jedes Mal auf der ersten Runde. Linkerhand zum stets trüben Fischweiher hin, rechterhand das Dickicht dünner Auwaldstämme ins Visier nehmend.

Warum diese beiden Fotos? - Weiß nicht genau, vielleicht so: Wasser, ob stehend oder rinnend, will eigentlich immer fotografiert werden und Auwald gilt mir als Synonym für Leben. Flora und Fauna. Wenngleich ich noch nie Vertreter der Tierwelt mit Augen oder Linse im Unterholz dingfest machen konnte, steht fest, dass es dort drinnen kreucht und fleucht. Wieder aufwärts in der Flanke der Hügelkette, vorbei an bekannter Pferdekoppel. Reglos unter seiner Wärmedecke stehend scheint mich der Zossen ebenso aufmerksam wie griesgrämig zu beäugen. Fehlt ihm vielleicht der Partner/die Partnerin, den/die ich beim letzten Mal in seiner Gesellschaft hier antraf? Menschliche Interpretation einer tierischen Situation, also höchstwahrscheinlich Unsinn. Vermögen Pferde überhaupt Stimmungen übers Spiel ihrer Muskeln am Kopf auszudrücken?

Bisschen rauf und wieder runter, ein paar Bodenwellen sind zu überwinden. Dabei auch mal steil abwärts und etwa in Höhe der Rundenhalbierung beginnt die nächste Serie in Summe fordernder Anstiege. Auch diesmal: nie endlos lange aufwärts, dazwischen Gelegenheit durchzuschnaufen. Vorbei an Obstbaumwiesen mit Blick zur Ortschaft Westgartshausen, zuletzt in den Wald und hin zu meinem „Depot“. Je zwei Trinkflaschen und Gels habe ich hier anlässlich der Herfahrt hinter einem Baumstamm zurückgelassen. Ich trinke vorsorglich, ohne Durst, muss mir das kalte Wasser geradezu aufzwingen. Die Gels bleiben wo sie sind. Wenn’s nach mir geht, nehme ich sie bei der Heimfahrt unversehrt wieder an mich.

Etwa sechs Kilometer Wald liegen nun auf dem zweiten Teil der Runde vor mir. Den Wald empfand ich das eine oder andere Mal als zusätzlich belastend, wenn die dicht stehenden Bäume morgens die eisige Luft konservierten. Meistens war er jedoch Segen: Spendete Schatten bei Hitze oder schützte vorm Wind so wie heute. Wirklich spektakulär erschienen mir diese sechs Kilometer noch nie. Bis zu diesem Tag! Mit jedem Schritt, den ich tiefer vordringe, weiten sich meine Augen. Was für eine Farbexplosion! Auch ohne Sonnenschein. Und wenn ein himmlisches Spotlight mal wieder für ein paar Sekunden ein Wolkenloch findet, dann erglüht der Wald in allen Schattierungen von Gelb und Rot. Wow! Einfach: Wow! Ich gönne der Digicam keine Ruhe, bleibe vielfach stehen, versuche die überwältigenden Panoramen einzufangen.

So ganz nebenbei sammele ich weitere Höhenmeter und wende mich zuletzt dem übelsten Schinder unter den Anhöhen auf Ullis Runde zu. Schritt verkürzen lautet hier die Devise, will ich den sich zum Ende hin versteilenden Hang zur Gänze im Laufschritt nehmen … Droben angekommen, während die eingegangene Sauerstoffschuld Puls und Atmung noch zu Tageshöchstwerten pusht, gestehe ich mir eine passable Tagesform zu. Geht doch - offenbar blieb vom Durchhänger der Vortage nichts zurück.

Mehrmals noch rauf und wieder runter, allerdings nicht mehr sonderlich fordernd. Eine Aneinanderreihung bestens bekannter Wegschnipsel, die ich sonst „akribisch“ abarbeite, um hinter jedem vollendeten erfreut einen Haken zu setzen. Heute einerlei. Ganz und gar berauscht von den Farben um mich her reihen sich die Kilometer wie von selbst aneinender … Auch zu anderen Jahreszeiten geizte Ullis Naturrunde nicht mit Reizen. Doch auf die Magie dieses bunten Zaubers war ich nicht vorbereitet … Auch darauf überholt zu werden bin ich nicht vorbereitet. Der Mitläufer schiebt sich langsam an mir vorbei … wir grüßen uns, im Anschluss gewinnt er rasch Abstand, wozu mehrere Fotostopps meinerseits maßgeblich beitragen.

Rücksturz zur Erde*: Die letzten anderthalb Kilometer geht’s meist steil hinab. Etwa vierhundert Meter vorm Zielstrich verlasse ich den Wald, ab hier wieder mit Asphalt unter den Füßen. Zwei, drei Minuten später besiegele ich Runde eins mit einer kurzen Pause am geparkten Auto; trinke erneut ohne Durstempfinden, obschon meine schweißfeuchten Klamotten die relevante Dehydrierung belegen. Höchstens eine Minute Pause, dann weiter.

*) Man muss schon mein Alter haben und/oder eingefleischter Science-Fiction-Fan sein, um die Anweisung „Rücksturz zur Erde“, ergangen an den „Schnellen Raumkreuzer Orion 7“, noch im Ohr zu haben. 1966 lief in der ARD, am Samstagabend zur besten Sendezeit, um 20:15 Uhr, die siebenteilige Fernsehserie „Raumpatrouille, - Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffs Orion“. Das noch in Schwarz-Weiß gedrehte, deutsche Science-Fiction-Debüt war damals revolutionär hinsichtlich Sujet, Tricktechnik, Musik, usw., dazu durchweg besetzt mit beliebten deutschen Schauspielern. Und auf einem von Millionen Sofas in deutschen Wohnzimmern lag mit pochendem Herzen, seiner Wirklichkeit für Stundenfrist entrückt, ein Dreizehnjähriger namens Udo.

Runde zwei beginnt mit kaltem Gegenwind in der flachen, nach Westen offenen Graswanne hinter Goldbach. Auf drei Kilometern bis zur radikalen Richtungsänderung ansatzweise Zähneklappern. Endlich ostwärts mit dem Wind im Rücken, dafür beginnt die erste Serie an Buckeln. Anlässlich meiner sieben „Gastspiele“ in 2022 und diesem Jahr empfand ich Anstiege bereits in Runde zwei als spürbar fordernder, jedoch nicht so deutlich wie heute! Im Grunde endet das bisher sorglose, von der herbstlichen Farborgie illuminierte Dahintraben schon jetzt. Ich will es nur noch nicht wahrhaben, ignoriere die Signale, fokussiere mich weiter auf die bunte Welt rings umher …

Vier Kilometer weiter die zweite Anstiegsserie: Erst der halbe Marathon liegt hinter mir und jede der kurzen Rampen fährt mir brachial in die Beine. Noch nicht grenzwertig, aber als unmissverständliche Prognose: Nachher, in Runde drei, werde ich am Limit laufen und leiden. Also greife ich am Depot hinterm Baumstamm zum ersten Gel. Schmeckt entfernt nach Cola, im Übrigen nach BASF-Ludwigshafen, Bayer-Leverkusen und Chemiepark Bitterfeld. Mit einem Wort: abscheulich. Wasser hinterher und wieder los …

Der bunte Wald ist immer noch bunt, bleicht allerdings mit jedem Schritt weiter aus. Mein Marathon-Jogg hat nun einen ganz anderen Charakter angenommen: Aus Laufen und euphorisch schauen wurde Laufen und hart kämpfen. Das „Abhaken“ einzelner Abschnitte, einem gemurmelten Mantra in seiner Funktion nicht unähnlich, ist längst wieder Usus. Den wichtigsten Haken in Runde zwei setze ich „on top“, ganz in der Nähe eines Windrades, als der steilste der steilen Anstiege hinter mir liegt. 24 Kilometer gelaufen und schon ziemlich müde - kein Zweifel: Runde drei wird mir alles abfordern. Mein anfänglicher Optimismus in Normalform angetreten zu sein, hat sich in Luft aufgelöst. Was mir in den letzten Tagen zu schaffen machte, scheint doch noch nicht ganz überwunden.

Gel und Wasser am Auto. Jetzt Runde drei. Wieder der (für mich Wetterweichei) eisige Windhauch hinter der Ortschaft Goldbach. Fast sehne ich mich nach den Anstiegen, weil ich dort den Wind im Rücken haben werde. Mich nach drei Kilometern an den ersten Buckeln mühend setzt sich das Sehnen fort - allerdings mit anderem Inhalt: Einzig anzukommen zählt jetzt noch. Jeden Schritt bergwärts muss ich mit vermehrtem Willenseinsatz erzwingen - bei drastisch reduzierter Schrittlänge, um die Belastung erträglich zu halten. Die Uhr hat mich bisher nicht interessiert, nun wage ich einen Blick, gefolgt von der unvermeidlichen Hochrechnung: Wieder werde ich auf dieser Strecke mehr als fünf Stunden brauchen. Bin ich enttäuscht? - Irgendwie schon, auch wenn ich mir die Situation schönrede: Die Zeit ist einerlei, es geht nur um laufend Ankommen. Um Ausreden für meine Langsamkeit bin ich an einem Tag wie diesem nicht verlegen: Viel fotografiert, Kälte und Gegenwind, dazu die offenbar noch immer anhaltende Schwäche … Und sollte das nicht genügen - ich fände sicher weitere Gründe.

Vorbei am Weiher drunten im engen Tal, vorbei an inzwischen vollends verwaisten Koppeln, schließlich die zweite Anstiegsserie. Megaschwere Beine unterbinden längere als Tippelschritte … das ist so furchtbar mühsam … dann die dritte und längste von drei Schrägen … ich trotte vor mich hin, starre zu Boden, auf den mein Gewicht mich liebend gerne niederdrücken würde … Holzstoß rechts, aus den Augenwinkeln erfasst … Wegmarke für: gleich wird’s leichter werden …

Ich will nicht, aber ich muss: Gel rein, Wasser hinterher. Ich habe keine Lust mehr, aber ich muss: fürs ersehnte Finish wieder zurück auf den Waldweg, noch gut acht Kilometer. Hinge unterdessen kein einziges buntes Blatt mehr an kahlen Ästen - ich würd’s nicht mal mehr merken. Dem körperlichen folgte schleichend aber unaufhaltsam der mentale Ausnahmezustand. Längst produziert mein Geist nur noch Satzfetzen, oft sinnlos, meist unzusammenhängend. Meine Theorie: Dergleichen geschieht, wenn ich bereits zu ausgelaugt, zugleich dauerbeansprucht bin, mithin aufsteigende Gedanken nicht mehr zu Ende denken kann. Dennoch denken muss, weil keiner es schafft seinen Verstand komplett abzuschalten und sich auf Fühlen und Wollen zu beschränken.

Fühlen und Wollen: Ich fühle fortgeschrittene Entkräftung und Schmerzen. So heftig wie heute zog es schon lange nicht mehr in der Gesäßmuskulatur … Und doch obsiegt der Wille anzukommen und bis dahin jeden Meter im Laufschritt zu nehmen … Buckel um Buckel wird es schwerer mich gegen mich durchzusetzen. Es gibt in der deutschen Sprache einen ganzen Strauß von Wörtern, um diesen Akt der Gewalt gegen den eigenen Körper zu schildern. Doch alleinstehend beschreibt keines, was mich martert. Ich müsste Ausdrücke anhäufen, kombinieren, mich sprachlich vielleicht verbiegen. Ich belasse es bei einem Satz: Es ist so verdammt unangenehm! Der Spaß blieb auf der Strecke und das ist nicht sprichwörtlich gemeint.

Zum letzten Mal der böse Hang. Ich gebe alles. Weil ich will und weil ich muss. Unterhalb von „alles geben“ reichte die Energie nicht, um auch dieses Hindernis mit ultrakurzen Schrittchen hoch zu steppen. Dann ist es geschafft - noch vier Kilometer. Ich wanke, aber ich falle nicht. Ein paar Bodenwellen … noch drei … noch zwei Kilometer … zum Abschluss: steil hinab. Rücksturz. Endlich. Tut auch scheußlich weh, kostet aber weniger Kraft. Wald Ende: die letzten paar hundert Meter. Unnachgiebiger Asphalt unter den Füßen, jeder Tritt pflanzt sich hart durch Mark und Bein fort, buchstäblich bis ins Hirn. Zu allerletzt aufs Schwimmbad zu, vor dessen Eingang Ullis Runde am Zielstrich endet. Bei 5:17:27 Stunden stoppe ich die Uhr.

 

Fazit zur Veranstaltung

Siehe Laufbericht vom Februar 2022.