11. Dezember 2022

Drei drei drei, leider nicht fehlerfrei  -  Siebengebirgsmarathon

Unweit der Reitbahn des Gangpferdezentrums in Aegidienberg warte ich auf den Startschuss - bereits nass geschwitzt und noch weniger vom glücklichen Ausgang meines Abenteuers "Siebengebirgsmarathon" überzeugt als vor einer Stunde. Kryptischer lässt sich der erste Satz eines Laufberichts kaum formulieren. Natürlich werde ich die Fragezeichen beseitigen, nur nicht alle auf einmal und nicht sofort. Erstmal in die Gänge kommen: Die Uhr zeigt 9:57 Uhr, noch drei Minuten. Ich stehe in eisiger -3°Celsius kalter Luft am Ende der Startaufstellung. Im Pulk vor mir harren fröstelnd bis frierend ungefähr 180 "winterharte" Läuferinnen und Läufer aus. Die letzte Minute bricht an ... Dieser Udo, Inbegriff der Verfrorenheit und bekennender Winterhasser, sollte zu dieser Jahreszeit gar nicht hier sein, zumindest nicht am Start eines Marathons. Ein weiteres Rätsel, das es zu lösen gilt.

Die Startpistole tut ihre Pflicht und ich drücke meine Uhr ab. Zum Auftakt hundert flache Meter parallel zur langen Seite des Hippodroms, dann ein paar Schritte über knochenhart gefrorene, von schweren Fahrzeugen im vormaligen Matsch hinterlassene Reifenspuren. Rasch schiebt sich das erste Wäldchen zwischen Läuferschar und Pferdehof. Auf jetzt gutem Geläuf finde ich meinen Laufrhythmus: Betont langsam, energetisch defensiv, auf Schonung mutmaßlich zu knapper Ausdauerreserven bedacht. Heute überlasse ich dem "Bio-Tempomaten" nicht die Regie. Weil er anders als ich nicht weiß, wie sehr es mir an diesem Tag an Durchhaltefähigkeit mangelt. Vor allem anderen bin ich darauf fixiert frühzeitige Erschöpfung zu vermeiden, um finaler Quälerei vorzubeugen.

Leicht abschüssig vorbei an Pferdekoppeln und auf einen Waldsaum zu. Darin angekommen nach rechts abbiegen und brachial aufwärts. Konsequent verkürze ich meine Schrittweite auf die Spanne einer Kaffeebohne. Geht nicht anders, weil gehen leider nicht geht. Gehen Verboten! Für mich. Wie stets und grundsätzlich. Körner sparen, langsam hinan. Mitläufer um mich rum gehen zügig, kommen auf diese Weise um keinen Deut langsamer voran als ich. Laub raschelt unter den Füßen. Laub, dem ich unterstelle Stolperfallen zu verbergen. Ich nehme mir vor auf der Hut zu sein! Endlich, nach vielleicht 150 Metern, wird die Steigung flacher. Mehr von ihrer Sorte, womöglich länger, und meine Absicht 42 km laufend zu überstehen wäre pure Illusion. Nach (natürlich mit Unwägbarkeiten versehenem) Streckenstudium gehe ich jedoch davon aus, dass die meisten Anstiege hier im Siebengebirge mir mit Sanftmut begegnen werden.

Trotzdem hält sich hartnäckig Skepsis, was meine Erfolgsaussichten angeht. Selbstverständlich werde ich ankommen. Notfalls auf allen Vieren kriechend. Einen solchen Verlauf wertete ich allerdings nicht als "Erfolg". Möglichst laufend, vielleicht mit letzter Kraft aber kontrolliert, will ich die Ziellinie überqueren! Mehrere Handicaps werden versuchen mir einen Strich durch diese Rechnung zu machen. Gegen eines kann ich mich nicht wehren, es nur aushalten. Es heißt Lebensalter. Ein zweites kennt man unter der Bezeichnung "Trainingsrückstand". In den beiden Vorwochen war ich selten und jeweils nur kurz in Laufschuhen unterwegs, wodurch sich meine Reichweite schleichend verkürzt haben muss. Schuld war der zu neuem Leben erwachte Drachen in meiner LWS, der sich jahrelang mit kraftlosem Fauchen zufrieden gab. Seit kurzem macht er wieder ernst und verwickelte Siegfried in einen Zweikampf, den der längst für sich entschieden zu haben glaubte ... Zu allem Überfluss raffte mich dann am Montag eine von Gliederschmerzen und ausgeprägter Schwäche begleitete Magen-Darm-Geschichte dahin. Drei Tage gingen ins Land bis ich mich kuriert fühlte und ein Testläufchen unternahm. Dessen Ergebnis legte mir allerdings nahe, dem Siebengebirge fernzubleiben.

Voilà, hier bin ich! laufe gerade flott bergab und wechsele auf einen asphaltierten Feldweg. Wenn mich meine Orientierung nicht trügt, laufen wir ein Viereck aus. Rechterhand eine weitere Koppel, diesmal von einer Handvoll mittelgroßer Pferde bevölkert. In Statur und Aussehen ähneln sie Islandponys, bilden aber - meine Frau Ines fand's raus - eine eigene, just hierorts gezüchtete Rasse, den "Aegiedienberger". Neugierige Pferdeaugen richten sich auf die Kette der Läufer, die zumindest hier bei mir, am Schwanzende, nach nicht mal zwei Kilometern, bereits gerissen ist.

Wenn das so einfach wäre, wie es klingt: Absagen, zu Hause bleiben, mich auskurieren, steht ja nichts auf dem Spiel, von ein paar Euro Startgeld abgesehen. Nur war mal wieder alles fein säuberlich eingetütet: Mit 332 Marathons (und weiter) anreisen, um im Siebengebirge den schnapszahligen Dreihundertdreiunddreißigsten zu laufen! Hier in Aegidienberg und mehrere Kilometer entlang der Zäune von Pferdekoppeln. Mit Karacho stiebt die Herde übers Grün, als spränge die Lauflust der bunten Zweibeiner auf die Zossen über. Bei Aegiedienbergern handelt es sich um so genannte Gangpferde, die außer Schritt, Trab und Galopp weitere Gangarten beherrschen. Vom Isländer kennt man beispielsweise die Gangart Tölt. Schon zu Anfang weitgehend "vereinsamt" tauche in ein Waldstück ein. Beherrschtes Tempo und mehrere Fotopausen haben mich zurückfallen lassen. Möglicherweise trage ich schon die rote Laterne, eine Rolle mit der ich mich, meiner miserablen Voraussetzungen wegen, vorab gedanklich anfreundete. Ich will finishen, laufend, mich dabei möglichst lange wohl fühlen, nur das zählt!

Eine letzte, von zwei Aegidienbergern bewohnte Koppel, dann jogge ich in idyllischem Tal sanft abwärts. Unweit des Weges mäandert ein Bach durch die Aue, sogar jetzt im Winter noch Labsal für die Augen ... Ganz bewusst den Siebengebirgsmarathon wollte ich mit meiner "Drei-drei-drei" verknüpfen. Ein Marathon mit dessen Strecke ich seit vielen Jahren liebäugele, der mir infolge (Marathon) Winterpause jedoch stets versagt bleiben musste. Winterpause, weil ich vor eisig ekligen Temperaturen beim langen Laufen scheue wie ein Mustang vor der Klapperschlange. Doch Winterpausen kann ich mir altersbedingt nicht mehr leisten. Das resultierende Formtief nähme ich wie früher klaglos hin, wäre Marathonreife wiederzuerlangen in vorgerücktem Alter nicht so entsetzlich schwer.

Last but not least: Eine Absage hätte auch das geplante verlängerte Wochenende mit meiner Frau Ines zunichte gemacht. Hätte bedeutet das Siebengebirge, den Rhein, an seinen Ufern sehenswerte Fachwerkstädtchen und manch andere Sehenswürdigkeit zu verpassen. Also pokerte ich und setzte nach dem Testlauf am Donnerstag alles auf die eine Karte: Zwei weitere Ruhetage sollten meinen Energiestoffwechsel wieder fitmachen. Und tatsächlich fühlt es sich an, als hätte ich zumindest in dieser Hinsicht keinen Fehler begangen. Dafür dann aber einen wirklich - pardon - saudämlichen anderen, doch dazu später.

Mehr Bedenken als die überwundene Magen-Darm-Geschichte verursachten die derzeit unberechenbaren Rückenschmerzen. Alles zwischen "beschwerdefrei" und "Dauerschmerz" war möglich. Doch zum Glück verschont mich der Drachen einstweilen mit weiteren Attacken. Ich spüre, "dass da was ist" im Kreuz, mehr nicht. Keinerlei Behinderung und so zerstreuten sich anfängliche Befürchtungen zusehends. Nicht erst jetzt, vor über einer Stunde schon. Doch, doch, das geht zusammen, auch wenn ich noch keine halbe Stunde Marathon in den Beinen habe. Ein Paradoxon? Nein! Ein Rätsel? Ja! Gleich wird es sich auflösen ...

Ich setze über den Bach und kehre meine Laufrichtung einer Spitzkehre folgend um. Dem einsamen Streckenposten, der wie schon vor einer Stunde auf der Stelle tippelt, um Frostbeulen an den Füßen vorzubeugen, entbiete ich Gruß und Erklärung für mein erneutes Auftauchen. "Na dann noch viel Spaß!" Will er mir Mut machen mit dieser Formel? Andererseits: was sollte er angesichts grober Fahrlässigkeit auch anderes sagen? - Hier auf der anderen Bachseite gewinnt der Weg an Höhe und wendet sich alsbald von der Talsohle ab. Einigermaßen fordernd aufwärts, immerhin zwei-, dreihundert Meter weit.

Meinem bestgehassten Gegner "Frost" lasse ich in Mehrschicht-Vermummung nicht den Hauch einer Chance mich auszukühlen. Unten: Lange, flauschige Hose, darüber eine wärmende Kurztight. Obenrum die Zwiebel: Langes, kuschelwarmes Unterhemd, darüber eine Fleecejacke, als dritte Schicht eine winddichte Überjacke. Ganz oben: Halstuch und zum Schutz des Denkapparats die fetteste aller fetten Fleecemützen. Last but not least: Zwei Paar Handschuhe übereinander. Ob ich schwitze? Natürlich schwimme ich längst im eigenen Saft, was ich jedoch nicht als unangenehm empfinde. Übermäßigen Flüssigkeitsverlust werde ich an den Verpflegungsstellen über vermehrtes Trinken ausgleichen. Hauptsache warm! Beim Laufen frieren, ob zu Beginn oder irgendwann unterwegs, kommt für mich einem klimatischen Super-GAU gleich. Von entsprechenden Trainingserfahrungen weiß ich, dass mir die Fähigkeit flüssig zu laufen abhanden kommt, sobald ich friere.

Nach ziemlich genau fünf Kilometern halte ich auf die erste Verpflegungsstelle zu. Auf jenen Ort, an dem sich vor einer Stunde mein Traum vom ersehnten Finish Nummer "Drei drei drei" beinahe in eisige Luft aufgelöst hätte. Kurz gesagt: Wer lesen kann, war schon immer im Vorteil! Pünktlich um 9 Uhr lief ich los, nur leider mit dem Tross der Halbmarathonis! Dies und das hätte mich stutzig machen müssen, überwand jedoch nicht die Schwelle von "merkwüdig" zu "ach so!" An der ersten Verpflegungsstelle, wo ich eine Marathonweiche erwartete, stattdessen jedoch alle in dieselbe Richtung gelenkt wurden, flog der Irrtum auf. Was nun? Ein Streckenposten rettete mich. Einzig regelkonforme Lösung: Zurück zum Start und die anfänglichen fünf Kilometer als Marathoni wiederholen. Was jedoch nur motorisiert noch rechtzeitig möglich war. Und so chauffierte mich der zuvorkommende Streckenposten zurück nach Aegidienberg.

Dankbar winke ich meinem Wohltäter zu. Erst dann labe ich mich an der Verpflegungsstelle mit warmem Tee und eisig kaltem Iso. Zusammengeschüttet ergibt das eine lauwarme, mithin genießbare Brühe mit ein paar süßen Kalorien drin. Den Helfern danke ich fürs Umsorgen und breche auf, wende mich dem stückweit einsehbaren, schnurgeraden, zu Anfang leicht abschüssigen Waldweg zu. Jogge dennoch verhalten einher, ermahne mich zu größtmöglicher Zurückhaltung. Wieder und wieder geht mir dieser dämliche Fehler durch den Kopf. Wie konnte es dazu kommen? Vorm inneren Scharfrichter mache ich mildernde Umstände geltend. Die vielen gesundheitlichen Fragezeichen der letzten Tage und das damit einhergehende Gefühlschaos. Eine gewisse Rolle mag gespielt haben, dass Halbmarathonisüblicherweise mit gewaltiger Übermacht und zeitgleich, oft auch nach den Marathonis auf die Strecke gehen. So schöpfte ich umringt von massenhaft blauen (Halbmarathon) und seltenen gelben (Marathon) Startnummern keinen Verdacht. Hätte ich ahnen müssen, dass die wenigen "Gelben" von Marathon auf Halbmarathon umgemeldet hatten? Zumindest erklärt es, wieso mich niemand auf meinen Irrtum ansprach. Allen anderen, samt Offiziellen, galt ich eben auch als Ummelder! Gut und schön, doch: Ich versäumte buchstabengetreu zu lesen, ging schlampig zu Werke. Der pralle Erfahrungsschatz wendete sich gegen mich, ließ mich überheblich und unvorsichtig werden. Lerne deine Lektion, Udo!

Für einen ausreichend vorbereiteten Udo in Normalform kaum mehr als eine wenig schmeichelhafte Anekdote. Für den heute "real existierenden" Udo, angeschlagen und mit ziemlichem Trainingsrückstand, könnte sich der Fehltritt allerdings zum Desaster auswachsen. Mal um mal ermahne ich mich daher zu ausgesprochen langsamem Tempo. Auf diese Weise gerate ich immer weiter ins Hintertreffen, bin schon jetzt allein auf weiter Flur unterwegs. Folgt mir noch jemand oder bin ich Schlusslicht? Kein angenehmer Gedanke aber ich dränge ihn zur Seite. Wenn es sein muss, bescheide ich mich mit der roten Laterne. Einzig wichtig: Laufend ankommen!

Der Aufstieg beginnt. Einer von vielen, die noch folgen werden, aber einer von zwei, die im Streckenprofil markant herausragen. Wenn sich meine Einschätzung bewahrheitet, brauche ich keine der Steigungen zu fürchten. Die just beginnende wird sich zwar über mehrere Kilometer hinziehen, dabei aber lediglich etwa 180 Höhenmeter überwinden. Sanft aufwärts also, im Tempo so weit reduziert, dass flüssiges Traben noch möglich ist. Fünf Minuten weit, dann zehn, eine Viertelstunde ... Verfrühte Anzeichen von Ermüdung spüre ich keine. Dennoch weiß ich mit Gewissheit: Die Schwäche wird heute früher einsetzen als gewohnt! Ich laufe unterm Schirm kahler Kronen alter Laubbäume. Ihr braunrotes Blattkleid raschelt vielfach unter meinen Füßen. Auf breiten, gepflegten Forstwegen komme ich stetig voran. Trotz Frost bin ich fast versucht von "guten" Laufbedingungen zu sprechen. Sonne fehlt natürlich, dafür genieße ich absolute Windstille. Bisweilen kommen mir Spaziergänger entgegen. Kein Wunder an einem Adventssonntag gegen elf Uhr vormittags.

Große, mit Sägemehl ausgebrachte Pfeile erleichtern die Orientierung. Alsbald stoße ich auf ein asphaltiertes Sträßchen, noch immer im Anstieg begriffen. Schon zu diesem frühen Zeitpunkt widme ich dem Streckenplaner einen dankbaren Gedanken: Weil er auf Wegekapriolen, knorrige, trailig herbe Abschnitte, ganz und gar verzichtet. Oft gilt dem herrschenden Zeitgeist folgend: Warum einfach, wenn's auch mit mehr Belastung, vor allem technisch anspruchsvoller geht? - Das Sträßchen bringt mich rasch vor die zweite Tränke. Wieder mische ich Tee mit Iso. Markierungen wie auch die zwei führenden Männer, die mir kurz vor der Tränke entgegen kamen, bestätigen meine Vermutung: Auf dem Rückweg werde ich den Verpflegungspunkt ein zweites Mal anlaufen.

Auf zur nächsten Etappe. Scheinbar widersprüchliche Pfeile markieren zwei an dieser Stelle beginnende, nacheinander abzulaufende Schleifen. Damit sich keiner verläuft, weisen Streckenposten den rechten Weg. In der Flanke eines der "sieben" Berge des Siebengebirges weiter stetig hinan. Auf einem Pfad am Hang unter mir joggen Läufer in entgegen gesetzte Richtung, offenbar kurz vorm Ende des Abstechers, den ich gerade beginne. Zuweilen geben Lücken im Wald den Blick hinüber zu einem der anderen bewaldeten Buckel frei. Regungslos wie schlafende Riesen liegen sie da, mit unscharfen im zähen Hochnebel verschwimmenden Konturen.

Dicke Laubpolster unter meinen Füßen stelle ich unter Generalverdacht, bin auf der Hut vor gut getarnten Wurzeln und Steinen. Eine von Geländern umgebene, etwas abseits des Weges liegende Aussichtskanzel kommt in Sicht. Sekundenlang ringe ich mit mir, unterbreche dann aber den Lauf, auch wenn der Abstecher mit Fernschau mich wertvolle Zeit kosten wird. Wer weiß, ob ich je wieder hierher komme? Zunächst fischen die Augen nur im Trüben. Ein paar hundert Meter voraus scheint sich die Welt in der Nebelsuppe aufzulösen. Doch dann schaue ich genauer hin und bin sicher: Dort unten im Tal, vielleicht zwei Kilometer entfernt, legt der Rhein ein helles Band in verwaschenes Grau. Entdeckerfreude will vom deutschesten aller deutschen Flüsse eine stimmungsvolle Aufnahme mitnehmen. Was meine Augen gerade noch wahrnehmen, bleibt dem Objektiv der Digicam leider verborgen. Grau in grau zwischen dürren Ästen ist alles, was sie abbildet. Mehr Glück habe ich mit dem Drachenfels. Zwar ist auch seine Erhebung von hier aus mehr zu erahnen als zu sehen, doch dafür zeichnet die schroff aufragende Ruine der Drachenburg eine schwache Silhouette in den Dunst. Seltsamerweise fühle ich kein Bedauern das Panorama nur verschwommen präsentiert zu bekommen. Weichgezeichnete Natur, die mich auch ohne Wintersonne für sich einzunehmen weiß.

Der höchste Punkt ist überschritten, ich laufe wieder beständig talwärts. Am Rand eines Wohnviertels (welcher Ort mag das wohl sein?) strebe ich dem einstweilen tiefsten Punkt entgegen. Der ist erreicht, wo mich der Streckenposten von der Straße holt und zurück in den Wald schickt. Erneut beginnt ein moderater, dafür langer Aufstieg, der die erste Schleife abschließen wird. Bis dahin windet sich der Weg am Berghang schlangengleich dahin, stetig an Höhe gewinnend. Ich schließe den ersten Kreis und beginne den zweiten. Vorhin standen hier noch Streckenposten, die inzwischen abgezogen wurden. Einerlei: Wer die erste Schleife hinter sich hat, weiß wie der Hase zu laufen hat.

Der zweite Abstecher umrundet die Kuppe der "Löwenburg", einen der höchsten Gipfel des Siebengebirges. Dass der Berg denselben Namen wie die Burgruine auf seinem Gipfel trägt, erschließe ich mir erst beim späteren Streckenstudium. Nach knapp zwei Kilometern schließt sich auch dieser Kreis und ich stoppe vorm bereits bekannten Verpflegungspunkt. Der ist bereits in Auflösung begriffen, immerhin gehöre ich zur Nachhut. Offenbar ist sich der Helfer bewusst, wie Abbau und Aufräumen auf die letzten, eintröpfelnden Kämpfer wirken müssen: "Lass dir alle Zeit der Welt! Es ist noch alles da!" Das hat man auch schon anders erlebt und fühlt sich deshalb gut umsorgt und aufgehoben. Zwei Becher Mixgetränk - Tee plus Iso -, rasch hinter die Binde kippen, abschließend Danksagung und schon geht es weiter ...

... ab hier auf bereits bekannten Weg zurück. Bei Kilometer 16 biege ich vom asphaltierten Sträßchen in den Wald ab. Vor mir liegen noch etwa zweieinhalb Kilometer bis zur Straße und der ersten Tränke. Auf leicht abschüssiger Piste setze ich beschwingte Schritte. Einerseits von ausbleibender Ermüdung ermuntert, obschon sich meine Beine - einschließlich "individuellen Warmlaufens" - bereits einen Halbmarathon erliefen. Das ist umso erstaunlicher, als dafür etwa 300 Höhenmeter zu überwinden waren. Was meine Zuversicht gleichermaßen befeuert ist die Vorfreude auf meine Frau, auf die ich dort an der Straße stoßen werde. Per Handy setzte ich sie von meinem Fehler und dem nötigen "Restart" eine Stunde später in Kenntnis. Wir haben zwei Treffpunkte abgesprochen. Den ersten an der Straße (Km 19) hatte ich für etwa zweieinviertel Stunden nach dem Start in Aussicht gestellt. Anfangs schien es, als würde ich um einiges früher eintreffen ... Das war vor den langen Anstiegen und vor der Pause am Aussichtspunkt. Die aktuelle Hochrechnung bestätigt meine zurückhaltende Prognose: Ich werde auf die Minute genau nach 2:15 Stunden bei Ines eintreffen.

Meine Frau drückt mir einen spitzen Kuss auf die Lippen und das erbetene erste Gelpäckchen in die Hand. Das verleibe ich mir augenblicklich ein. Immerhin habe ich nun schon 19 Marathon- plus 5 Extrakilometer in den Beinen. Hatte ich nicht behauptet noch keine Ermüdung zu spüren? Das war vor gut zwei Kilometern, die mich eines Besseren belehrten. In Wahrheit fühle ich mich angegriffener, als unter normalen Umständen. Ich spüle die Süße des Gels mit dem üblichen Mixgetränk runter und kippe noch einen Extrabecher Wasser hinterher. Kurzer Abschied von Ines, dann lasse ich mich von den Streckenposten sicher zur anderen Straßenseite geleiten - nicht ohne meinem Wohltäter für seinen Taxidienst noch einmal dankend auf die Schulter zu klopfen.

Bis auf weiteres aufwärts und zum ersten Mal registriere ich eine gewisse Schwere in meinen Beinen. Längst nicht grenzwertig, könnte sogar noch Tempo rausnehmen. Stetig hinan, etwa einen Kilometer weit, zuletzt auf eine Streckenpostin zuhaltend. Sie bewacht eine Kreuzung im Forst und wird von zwei Seiten "bestürmt". Von mir als Nachzügler, der vor der Dame links abbiegt. Und aus der Gegenrichtung nahen Läufer, die eine mir bevorstehende Schleife schon hinter sich haben. Die Dame macht aus der Not eisiger Temperaturen eine Tugend, tänzelt von rechts nach links und wieder zurück. Unablässig wiederholt sie die Schrittfolge als wäre sie Teil einer lange geprobten Choreografie. Dazu bewegt sie die Arme und singt, gibt sich auf diese Weise selbstden Rhythmus vor ... Vorbei und weiter, erst runter, bald länger aufwärts, zuletzt neuerlich hinab. Nach drei Kilometern schließt sich der Kreis und ich genieße eine weitere Tanzeinlage der Solokünstlerin. Ich jogge durchs Rheinische, mithin im Land karnevalistischer Exzesse. Seit genau einem Monat läuft eine neue Session ... Ich mag mich irren, aber die nimmermüde Frohnatur in Gestalt einer Streckenpostin erinnert mich an ein Funkenmariechen ...

Auf die Gefahr hin zu langweilen, da fortschreitend schwerere Beine jedoch erklärt werden müssen, wiederhole ich mich: Neuerlich rauf. Minutenlang. Dann - was wohl? - wieder runter. Beides im Tempo sehr zurückgenommen. Mein GPS-Wecker weist folglich keinen Defekt auf, obschon sein Zählwerk das Zählen verlernt zu haben scheint. Irgendwann dringen von links, von Wald und Gelände verborgen, Gelächter und Gespräche an mein Ohr. Offenbar ein Verpflegungspunkt. Tatsächlich biege ich alsbald spitzwinklig ab und labe mich ein paar Schritte später mit dem üblichen Tee-Iso-Mix. Mitten im eisigen Wald wohnt gute Laune: Die Helferinnen feiern das Leben, den Lauf, uns Läufer und vor allem sich selbst. Musik tönt aus einem Lautsprecher. Obwohl sonst nicht der Typ fürs laute Hallo, fühle ich mich auf eigenartige Weise geborgen. Und ja, exakt dieser Song sollte am 3. Advent erklingen: "Last Christmas, I gave you my heart. But the very next day you gave it away ..." Darauf warte ich jedes Jahr vor Weihnachten, kann das Lied nicht oft genug hören. Wieso eigentlich? "Stille Nacht, heilige Nacht" und alle anderen Klassiker reicht mein Gehör mehr oder weniger unbeteiligt weiter. Doch dieser als Weihnachtslied verkleidete Love Song animiert mich jedes Mal zum Mitsummen ... "Genau das habe ich jetzt gebraucht!" lasse ich mich den Damen gegenüber ein, indes der jugendliche George Michael mit bittersüßer Stimme erläutert, was er in diesem Jahr anders zu machen gedenkt, um nicht wieder Tränen zu riskieren: "This year, to save me from tears I'll give it to someone special" ... "Was hast du gebraucht? Die Musik oder die Getränke?" werde ich lachend gefragt. "Beides und eure gute Laune obendrein!" Will noch verweilen, muss aber weiter und marschiere los ...

... komme allerdings nicht weit: Nach 50 Metern bietet sich ein Baumstamm als Sitzgelegenheit an. Endlich werde ich die Lkw-Ladung kleiner Steinchen los, die sich unterdessen im linken Schuh ansammelte. Nur im linken Schuh, kein Krümel im rechten. Wieso eigentlich? Das Manöver frisst Zeit, doch darauf kommt es nun auch nicht mehr an. Eine vorzeigbare Laufzeit war schon im Vorfeld nicht zu erwarten, wurde von der Eselei meines verfrühten Starts dann endgültig torpediert. Während ich den Schuh zuschnüre, lösen sich zwei Läuferinnen von der Tränke und tippeln an mir vorbei. Für einige Zeit befreien mich die "vorauseilenden Fixpunkte" vom Eindruck in gottverlassener Gegend mutterseelenallein zu sein. Anders als heute Morgen begegnen mir im südlichen, an den nördlichen Westerwald angrenzenden Teil des Siebengebirges keine Spaziergänger und Wanderer. Die Strecke erschließt hier intensiv bewirtschafteten Wald, wovon gelegentliche, der Wiederaufforstung harrende Kahlschläge Zeugnis ablegen. Auf dem nordwärts ausgreifenden ersten Teil des Kurses hielt sich dagegen hartnäckig der Eindruck eines weitgehend unangetasteten Naturparks.

Die Folge von "Ups and Downs" setzt sich fort, so auch die Entleerung meiner Akkus. Längst habe ich den Punkt oder Abschnitt überschritten, bis zu dem Laufen Spaß macht. Seitdem geht es einzig darum die mir selbst auferlegten Mindestanforderungen zu erfüllen: Weiterhin alles laufen und irgendwann, ganz egal wann, das Ziel erreichen. Fotos entstehen kaum noch, dem Dahinsiechenden erscheint nichts mehr ablichtenswert. Verdammter Kilometerzähler, bist du eingerostet? Zum Glück gibt es noch ein Zwischenziel, einen Sehnsuchtspunkt, zwischen Kilometer 30 und 31, der mich bei Laune hält, die zweite Begegnung mit meiner Frau Ines ...

Vom Geschehen entlang der etwa fünfeinhalb Kilometer zwischen "Last-Christmas-Tränke" und meiner wartenden Ines verfängt sich so gut wie nichts im Netz, das man Gedächtnis nennt. Der Himmel hellt sich viertelstündlich weiter auf, an einer Verpflegungsstation kam ich vorbei, auch an einigen von Wald umgebenen Wiesen. Sonst noch was? Metergenau erfüllte ich meinen "Ernährungsplan": Das zweite Tütchen Gel nach 22, das dritte nach 26 Kilometern. Voneiner "aufpeppenden" Wirkung spüre ich nichts, will mir aber auch nicht vorstellen wie ich ohne die zwei Booster einher schlappen würde ... Das letzte Gel wird mir in Bälde Ines übergeben und ich habe bereits entschieden es nicht sofort zu konsumieren. Wie andere Details vernachlässigte ich auch Überlegungen zum Energie-Nachschub. Mir hätte klar sein müssen, dass ich fünf oder mehr Stunden für die Strecke brauchen würde. Allemal genug Zeit, um sechs oder gar sieben Rationen Süßpampe zu verdauen. Ich packte aber nur vier ein und werde diesen Fehler auf den verbleibenden 13 Kilometern sühnen ...

Da vorne stehen sie: Ines und unsere Hündin Roxi. Roxi wird abgeleint und tippelt mir zögerlich entgegen. "Kenn' ich den? So müde und abgehalftert schleppt sich mein Herrchen sonst nicht dahin. Aber der Zweibeiner riecht wie mein Herrchen!" - Schlussendlich vollzieht Roxi die übliche, von freudigem Bellen begleitete Begrüßung. Bussi für Ines, kurzer Austausch von Erlebtem und Befindlichkeiten, Aufbauendes aus dem Mund meiner Frau, Übergabe des Gels, alsbald auch schon wieder der Abschied. "Noch zwölf Kilometer!" gebe ich zu Protokoll und lasse es klingen, als würden wir uns in ein paar Minuten im Ziel in den Armen liegen. Ich weiß es besser: Vor Aegiedenberg gilt es noch einige Steigungen zu überwinden. Anhaltende Entkräftung eingerechnet werde ich weitere ungefähr anderthalb Stunden unterwegs sein.

Die Sonne kitzelt mich zwischen Bäumen im Nacken. Endlich bahnt sich der Stern da oben einen Weg durch den zähen Hochnebel. Augenblicklich streift sich die stundenlang farblose Welt ihr buntes Sonntagskleid über. Dezemberliche Reste von Grün ebenso darin, wie intensive Gelb- und Brauntöne, da und dort auch rötliche Akzente. Der lange Schatten, den ich beim Fotografieren werfe, lässt keinen Zweifel aufkommen: Allzu lange werde ich die belebende Ansicht nicht genießen können. Zumal die Sonne den grauen Kleister am Himmel nur zeitweise verdrängt aber nicht wird auflösen können.

Ich fühle Schwäche, die jede Faser meines Körpers durchdringt. (Nun bald) 333 mal Marathon und Ultra bewahrten mich nicht vor Dummheiten und Fehlern, doch wenigstens lassen sie mich den inzwischen erreichten Grad der Erschöpfung realistisch bewerten: Ich werde es fraglos bis ins Ziel schaffen. Sogar joggend, wenn nichts Außergewöhnliches passiert. Gemessen an totaler Erschöpfung, die mich nur selten heimsuchte, etwa auf dem letzten Abschnitt des Spartathlons nach über 30 Stunden Laufarbeit, bin ich vergleichsweise flott unterwegs. Auf den finalen von 246 Kilometern in Griechenland war jede, kaum als solche erkennbare Steigung zu steil für mich. Hier im Siebengebirge überwinde ich sogar den Daueranstieg von Kilometer 33 bis 37,5 noch im Tippelschritt. Gottlob wahrt der Kurs den bisher friedlichen Charakter auch auf den Schlusskilometern: Gutes Geläuf, Verzicht auf herbe Steigungen, keine schikanösen Trails. Ich ringe mir Schritt um Schritt ab, bis endlich der Zenit der letzten Höhe überschritten scheint. Ein guter Zeitpunkt, um sich noch einmal "aufzuladen". Mit guter Laune und dem üblichen Tee-Iso-Mix. Anscheinend nahm sich keiner meiner Vorläufer die Zeit den Damen die Vorzüge der mittelprächtig mundenden Mischung zu erklären. "Schmeckt das denn?" fragt eine Helferin und ergänzt: "So eine Tee-Iso-Mischung wollten heute schon viele trinken!" Dass der Geschmack bei Minusgraden hinter leidlich temperierter Genießbarkeit zurückstehen müsse, erläutere ich daraufhin. "Im nächsten Jahr wird es jedenfalls alkoholfreien Punsch zu trinken geben!" lässt sie sich daraufhin ein. Ein, zwei Kilometer weiter, wird mir ihre Absichtserklärung noch einmal in den Sinn kommen und ich werde sie anzweifeln: Punsch? Wer soll den bezahlen, wo doch erwartbar auch im kommenden Jahr alles teurer werden wird?

Zu sechst, mehr Weib- als Männlein, steht man hier im Wald beisammen; also keineswegs allein wie das Männlein im berühmten Kinderlied und dementsprechend auch munter und in bester Stimmung plaudernd. Man erzählt sich von sportlichen Erlebnissen aus dem bald endenden und Absichten im nächsten Jahr. Vom Ironman-Triathlon in Roth ist die Rede, was mich an den eigentlichen sportlichen Charakter des ausrichtenden Vereins "Tri Power Rhein Sieg" erinnert. Um all das mitzuhören reicht die Trinkspanne zweier Becher nicht. Da jedoch kurz vor der Tränke einmal mehr so ein doofes Steinchen in meinen Schuh hüpfte - natürlich wieder der linke - okkupiere ich kurzerhand einen Stuhl und befreie mich vom blinden Passagier. Musik untermalt die Szene und rundet meinen Eindruck ab: Nicht mal Frost hindert die Helferinnen und Helfer daran mitten im Wald eine kleine vorweihnachtliche Feier zu inszenieren - zur eigenen und der Unterhaltung vorbei kommender Läufer. Ich bin eben unter rheinischen Frohnaturen unterwegs ...

Gute Wünsche begleiten meinen Abschied, die ich mit einem herzlichen Dankeschön erwidere. Und ein Foto der Kolonie möchte ich zur Erinnerung unbedingt noch mitnehmen. Was anderes als fröhliche Gesichter könnte ich dabei einfangen? - Tatsächlich tippele ich nun beinahe ausschließlich bergab, wie von einer der liebenswerten Damen am Verpflegungspunkt prophezeit. "Fast ausschließlich" heißt aber, dass mich noch ein letzter Anstieg prüfen wird. 500 moderate Meter weit hinan, beschwerlich eigentlich nur der eigenen Schwäche wegen. Schließlich beendet von einer Streckenpostin mit entschiedener Zusage, dass das nun wirklich der allerletzte Hügel gewesen sein soll.

Kurz darauf endet die Piste, geht in eine Straße über. Ich laufe an ersten Häusern vorbei, stetig geradeaus und leicht abschüssig. Die Nebenstraße mündet in eine Hauptstraße, ich passiere einen Kreisverkehr, mehrfach von Streckenposten beim Überwinden der Fahrbahn gesichert. Auf dem Bürgersteig in Aegidienberg strebe ich dem Ziel entgegen. Ein Bürgersteig, der kein Ende zu nehmen scheint. Noch mehr als ein Kilometer Trottoir, trotzdem beschleunige ich meine Schritte. Der Blick zur Uhr bestätigt, was ich schon seit mehr als einer Stunde weiß: Ich werde etwa fünfeinhalb Stunden für diesen Marathon brauchen. Wozu also sich jetzt beeilen? Zumal der Blick zur Uhr besiegelt, dass ich es unter 5:30 Stunden keinesfalls mehr schaffen kann. Wie hieß noch gleich dieser Hollywood-Streifen im Militärmilieu mit einem wie immer fantastisch mimenden Jack Nicholson in der Hauptrolle?: Eine Frage der Ehre!

Letzte Meter: Dort vorne noch um die Ecke, dann ein paar Schritte bis zum Bürgerhaus, in dem sich das Ziel befindet. Ich biege ab und werde begrüßt. Von meiner winkenden Frau und einem Moderator, dem Ines anscheinend enthüllte, welches verrückte Jubiläum ich heute feiere. Kurzer Stopp vor den beiden, dann weiter in den Saal im Bürgerhaus und schlussendlich ins Ziel. Ines hat der kläffenden Roxi die Leine schießen lassen und so begleitet mich mein Hund über die Ziellinie. Ganz so wie noch vor zwei Jahren, als wir derlei Strecken noch regelmäßig gemeinsam absolvierten. Nach 5:31:54 Stunden werde ich mit der Finishermedaille dekoriert. Lohn für einen denkwürdigen 333. Marathon (und weiter).

 

Fazit zur Veranstaltung

Die Strecke verzichtet auf jede Form "böswilliger Diensterschwernis", legt dem Läufer stets den leichteren und besseren Weg unter die Füße. Trailsüchtige werden's beweinen, ausgesprochene Straßenläufer wie ich dagegen genießen. Trotzdem sind auf Marathondistanz etwa 800 Höhenmeter zu überwinden. Labsal für die Seele von Landschaftsläufern gibt's reichlich, wobei man Naturschönheiten und Spektakulärem überwiegend auf der ersten Hälfte begegnet.

Die Veranstaltung als Ganzes entspricht dem Charakter der Strecke: Verzicht auf Schnörkel, dafür ist alles bestens vorbereitet und in der Durchführung fehlt es an nichts. Lediglich auf eine Duschgelegenheit muss man verzichten. Siegfried 2.0 fühlte sich im Land der Nibelungensage bestens aufgehoben und betreut. Begegnete keinem Drachen, dafür einer Menge bestens gelaunter und fürsorgender Menschen. Einer von ihnen bewahrte mich mit seinem Fahrdienst am Nächsten vorm drohenden Debakel eines DNS (Did not start). Herzlichen Dank dafür!

Fazit: Es war eiskalt und Kälte mag ich nicht. Aber im Siebengebirge würde ich jederzeit wieder antreten!