Bayerisches Doppel:   Teil zwei in Bad Staffelstein

Ein grobes Foul   –   Obermain Marathon 2014

Palmsonntag. Schiere Friedhofsruhe liegt zur frühen Stunde über der fränkischen Kleinstadt Bad Staffelstein. Blauer Himmel, Morgensonne und angenehm frische Luft versprechen einen herrlichen Frühlingstag. Auch reichlich sprießendes Grün und unzählige Blüten in gepflegten Gärten lassen dem Trübsinn keine Chance. Dem sonntäglichen Frieden zu trauen fällt mir trotzdem nicht leicht. Beim kurzen Fußmarsch vom Parkplatz zum Start befrage ich meinen Körper: „Geht Laufen?“ Im Chor die verwunderte Gegenfrage: „Warum denn nicht?“ Ich spüre erstaunlich wenig Nachwehen vom gestrigen Dreiburgenland Marathon, bleibe dennoch skeptisch. Wird die Kraft reichen, um weitere 42 Kilometer und gut 700 Höhenmeter zu absolvieren? Und wie werden meine zuletzt so „zickigen“ Sehnen und Gelenke reagieren? Ultratraining am Limit. Das ist ein bisschen wie der sprichwörtliche Ritt auf der Rasierklinge: Mit allem rechnen, zugleich mit ungebrochener Zuversicht auf einen guten Ausgang hoffen!

Halt! Der Misston aus der Abteilung Verdauung wäre im optimistischen Vielklang fast untergegangen. Im Startbereich angekommen zieht es mich unwiderstehlich zur Toilette. Zum vierten oder fünften Mal seit dem Aufstehen. Anscheinend haben viel kaltes Wasser und mehrere Beutel Energiegel gestern einiges in Unordnung gebracht. Ich kann es kontrollieren. Das schon. Aber war’s das jetzt oder werde ich mich unterwegs noch ein-, zweimal in die Büsche schlagen müssen? Zur Sicherheit stopfe ich noch ein paar Papiertaschentücher in die ohnehin schon pralle Gesäßtasche meiner Laufhose. Fünf Gelbeutelchen warten dort bereits auf ihren Einsatz. Ines lächelt mir Mut zu. Das hilft. 8:15 Uhr, noch eine Viertelstunde.

Mir bleibt wenig Zeit das unentschiedene innere Rumoren zu fürchten: „Hallo Ines, hallo Udo!“ Dass man mich erkennt, kommt häufiger vor. Wenn ein ihr völlig unbekannter Mensch uns allerdings beide zielsicher anspricht, dann überrascht das Ines schon. Josef heißt er, kommt aus der Nähe von Ingolstadt und kennt mich aus dem Läuferforum. Darüber hinaus outet er sich als häufiger Gast unserer Laufseite. Das freut mich umso mehr, da mit Josef kein unbeschriebenes Blatt vor mir steht. Über Marathon bis 100 km-Ultra verbucht er bereits viele Langdistanzwettkämpfe auf der Habenseite. Der Obermain Marathon dient ihm in diesem Jahr als Vorbereitung auf den Supermarathon am Rennsteig.

Ines hat sich bereits verabschiedet, um Startfotos zu schießen, als ich neuerlich angesprochen werde: „Bist du Udo?“ Angela gibt sich als eifrige Leserin meiner Laufberichte zu erkennen, was mich neuerlich mit Freude erfüllt. Alles in allem ein verheißungsvoller Auftakt. Nun muss ich nur noch laufend und in einer ansprechenden Zeit das Ziel erreichen, dann werde ich diesen Sonntag in meinem Lebenslaufkalender fett unterstreichen …

Voller Spannung setze ich die ersten Laufschritte … … … Unrund. Aber kaum Beschwerden. Vorbei an der fotografierenden Ines. Zweihundert Meter, vierhundert. Immer noch unrund. Aber alles scheint intakt. Knie links: Leises Ziepen. Das wird vergehen. Und ich hoffe, das gilt auch für die anfängliche Müdigkeit. Natürlich bin ich nicht vollends erholt. Wie viele Läufer auf der Welt sind in der Lage einen Marathon über Nacht einfach so wegzustecken? Dennoch reicht der Energiefluss fürs zügige „Mitschwimmen“ auf der Hauptstraße von Bad Staffelstein. Bereits nach fünf Minuten liegt der Ort hinter uns. Wir nehmen Kurs auf das weit voraus auf den Hügeln thronende Zwischenziel: Kloster Banz.

2007 hatte ich diese Strecke schon einmal unter den Füßen, gleichfalls als Doppelpack nach dem Dreiburgenland Marathon. Daher weiß ich grob, was die Strecke an optischen Leckerbissen und Schwierigkeiten zu bieten hat. Die zum Einlaufen angenehm flache Straße führt in Richtung Main. Nichteinmischung: Ich überlasse die Laufgeschwindigkeit vollkommen meinem Körper. Er justiert ein Tempo, das sich … durchhaltbar anfühlt. Ich verlasse mich auf diese Taktik, auch wenn sie keine Erfolgsgarantie geben kann. Überdies bin ich sicher in den langen Anstiegen und im letzten Drittel des Kurses härter als sonst kämpfen zu müssen.

Den Mann in roter Warnweste des Vier-Stunden-Pacemakers mit Lederhut auf der Lockenpracht sehe ich heute nicht zum ersten Mal. Um ihn herum gruppiert sich ein dichtes Knäuel von Klienten. In meiner „speziellen“ Situation möchte ich keiner „Herde“ mit fixem Zeitziel hinterher rennen, um nicht unbewusst mitgerissen zu werden. Also langsam außen vorbei. Eigentlich eine Schnapsidee, denn damit hat die Tempobeeinflussung ja bereits stattgefunden. Außerdem stelze ich nun auf Hörweite vor dem ohne Punkt und Komma auf seine Mitstreiter einplaudernden Schrittmacher her. Stille wäre mir lieber, also setze ich mich ein weiteres Stück ab …

Mit der Überquerung des hier am Oberlauf kaum zwanzig Meter breiten, über einige Untiefen hinweg gurgelnden Mains endet der gemütlich flache Auftakt. Sogleich geht’s aufwärts, zunächst per Straße, alsbald auf einem Radweg, zuletzt auf breitem, fest geschottertem Waldweg. Bisweilen ergeben sich reizvolle Ausblicke auf die horizontal wie vertikal noch weit entfernte Klosteranlage. „Gleich beginnt der Aufstieg!“ teilt der Pacemaker seinen Schützlingen mit. Den deutlich steileren Weg im Wald meint er damit, denn moderat bergwärts geht’s schon seit der Mainbrücke. „Kürzere Schritte machen am Berg und langsamer! Vielleicht gehen wir auch ein Stück!?“ Der Pacer spart nicht mit Tipps und Optimismus, adressiert an die Unerfahrenen in seinem Gefolge. Aber passen sich Parameter wie Schrittlänge und -frequenz am Berg nicht vollautomatisch an? Bei mir jedenfalls war es immer so. Erst im Nachhinein, aus purem Interesse an lauftheoretischen Grundlagen, habe ich die Tatsache registriert und darüber nachgedacht. Heute funke ich meiner Automatik allerdings ganz bewusst dazwischen und lasse mich vom vielbeinigen Getrappel einholen. Aufwärts will ich winzige, extrem bedächtige Schritte setzen. Nur so rechne ich mir eine Chance aus das Ziel laufend zu erreichen. Im Kopf habe ich die Vorstellung vom teilweise geladenen Akku: Der stellt eine ziemliche Zeitspanne die volle Energie bereit, leert sich aber früh und dann bricht die Spannung zusammen …

Rasch gewinnt die Vier-Stunden-Traube Vorsprung. Um mich her ein paar scharrende Füße und angestrengtes Atmen. Trotz kühler Waldluft rinnt der Schweiß in Strömen. Alle paar Minuten wiederholt sich die Disziplin „Brille ab, wischen, Brille wieder auf“. Zufrieden registriere ich, dass und wie mein Körper die Belastung verkraftet. Jäh aufwallender Optimismus durchbricht die Kruste aus Zweifeln: Ich packe das! Weiter aufwärts, zehn Minuten, fünfzehn, dann wird’s flacher, erträglicher. Muße mich umzusehen. In erstaunlich blickdichtem Frühlingskleid präsentiert sich dieser Buchenwald für nicht mal Mitte April. Von der flach einfallenden Morgensonne erreichen mich nur vereinzelt Strahlen, die übrigen lassen das hellgrüne Blätterdach leuchten.

Ein letzter, etwas mühsamer Aufschwung, dann blendender Helligkeit am Waldrand entgegen. Ich bin auf den Anblick vorbereitet, lasse mich dann aber doch von der Großartigkeit des Klosterbaus beeindrucken. Einen schöneren Platz, direkt am Rand des Höhenzuges, das ganze weite Tal des Mains überblickend, hätten die Mönche für ihre Kirche nicht finden können. Nicht mal zwei Minuten ist mir der Anblick vergönnt, dann geht es wechselweise auf Straßen und Wanderwegen talwärts. Vor sieben Jahren trat ich auf diesem Abschnitt das Gaspedal voll durch, randvoll mit ungläubigem Staunen, wie stark ich mich nach dem Marathon vom Vortag noch fühlte. Heute lasse ich die Zügel nicht schießen. Einerseits, um meine Laufwerkzeuge nicht frühzeitig zu verschleißen und Kraft zu sparen. Aber auch meinen Unterbauch, der seit dem Verpflegungspunkt vorm Kloster „seltsame“ Signale sendet, will ich nicht unnötig reizen.

Hinab, hinab, … dann folgt ein beinahe ebenes Wegstück entlang einer Lichtung mit malerischem Blick auf das oben am Berg „klebende“ Kloster … Neuerlich runter, runter, immerhin so flott, dass mir die Vier-Stunden-Meute nach kurzer Zeit den Weg verlegt. In zwei Etappen, dabei ein wenig am unsicheren Wegrand balancierend, mogele ich mich vorbei. Hinab, hinab, in freiem Lauf. Zu schnell? Nein, es fühlt sich „richtig“ an. Verhaltener zu laufen erforderte bei jedem Schritt mehr Kraft zum Bremsen. Beweisen kann ich es nicht, meine jedoch intuitiv den rechten Takt zu treffen.

Vom Wanderweg mit Vorsicht auf die Straße, um auf dem teilweise lockeren Schotter nicht zu straucheln. Hinter meinem Rücken warnt der Schrittmacher seine Schutzbefohlenen, gibt Anweisungen zum unfallfreien Passieren des unsicheren Übergangs. Weitere ein, zwei Minuten auf Asphalt hinab, dann wieder ebenerdig, eine Schlucht aus Werkshallen passierend, schließlich auf ein Wehr, das den Main auf ziemlicher Breite staut. Das Fachwerkhaus am Ufer, daneben eine Trauerweide, deren grüne Äste fast den Wasserspiegel kitzeln, ringsum die sattgrüne Uferaue – nichts fehlt im hochromantischen Idyll. Jenseits des Wehrs erwarten uns Felder und Wiesen. Ehe die Augen sich daran satt sehen können, wechselt der Weg in Ufernähe eines Fischteiches.

Eine zweifelsfrei absolut flache Passage, die mir bereits einiges an Laufwillen abverlangt. Gefühlt etwa so, als trabte ich dauerhaft in unmerklicher Steigung. Zuletzt betreten die Füße auf asphaltiertem Radweg wieder festen Grund. Das macht es mir leichter. Gelbeutel auslutschen, trinken und weiter. Vermehrt Schweiß wischen jetzt, denn es ist in der zwischenzeitlich verstrichenen Stunde wärmer geworden. War es auf diesem Kilometer schnurgeraden Radwegs, dass mir die Merkwürdigkeit der Streckenmarkierung erstmals auffiel? Die aufgestellte Kilometertafel meldet einen Kilometer mehr als die auf den Boden gepinselte Zahl!? Mein GPS-Knecht zeigt zwar eine kleinere Distanz an als auf der Tafel steht, aber deutlich mehr als die auf den Boden gemalte Zahl glauben machen will. Auf die GPS-Längenmessung ist ohnehin kein rechter Verlass, wenn es bewaldet rauf und runter geht. Seltsam, seltsam … dennoch hält sich meine Verwirrung in Grenzen, das Rätsel wird sich schon noch auflösen …

… Außerdem bewegen mich im Augenblick ganz andere Probleme: Nach Wasser plus Gel stellt sich rasch wieder dieses „Drängen“ ein. Um Himmels Willen nicht jetzt! Gerade passieren wir einen der Staffelsteiner Vororte und überwinden ein paar Meter Steigung (das fühlt sich nicht so gut an!) samt Brücke über die Bahnlinie. Auch dahinter gibt es keinerlei Deckung, wenn man von maximal hüfthoch stehenden Rapsfeldern absieht. Wie nahe bin ich der Stoffwechselkatastrophe? Ein paar Minuten bleibt die Frage in der Schwebe … Nächste Brücke: Diesmal über die Autobahn A 73. Lebhafter Verkehr unter meinen Füßen auf der erst vor wenigen Jahren fertig gestellten Verbindung zwischen Mainfranken und dem Thüringer Wald. Zum Glück verliert sich das Rühren in meinen Eingeweiden nach und nach. Umso wichtiger, da hinter der Autobahnbrücke der Halbmarathon einmündet und ich nun inmitten zahlloser Läufer unterwegs bin. Nicht weit allerdings, dann teilt sich die Strecke und es wird wieder ruhiger …

Zwei Wegkreuze – nicht die ersten und nicht die letzten – erinnern an die Dichte religiöser Wegmarken und Baudenkmäler hier im so genannten „Gottesgarten am Obermain“. Kloster Banz haben wir bereits besichtigt und die Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen lugt mit ihren Türmen schon durch den Vormittagsdunst. Ende des flachen Abschnitts: Bereits in und nach der Ortschaft Wolfsdorf setzt wieder erhöhter Kräfteverschleiß ein. Erst ein paar Meter Anstieg, vorbei an einer dunkelgrauen (deshalb wenig einladenden) Kapelle, mitten im Dorf hinab, sofort wieder rauf und raus aus dem Dorf, einem sanft gewellten Feldweg folgend. An dieses frühe Auf und Ab, lange vor dem Aufstieg Richtung Vierzehnheiligen, erinnere ich mich nicht. Wahrscheinlich, weil ich diese Passage in meiner seinerzeit guten Form als nicht anstrengend empfand. Heute spüre ich alles als Belastung: Den lose geschotterten Untergrund, die minimale Steigung und nicht zuletzt die aus wolkenfreiem Himmel stechende Sonne.

Aber das ist gar nichts! Etwa einen Kilometer vor der Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen gewinnt der Weg merklich an Steigung. Ein weiteres Wegkreuz, riesig und drohend im Gegenlicht, deute ich nun schon als Anspielung auf meine Sterblichkeit; auf die grundsätzliche, vor allem aber auf die des heutigen Tages, den ich mit wachsender Hinfälligkeit bestreite. Tempo runter! Zeit egal! Mehr und mehr Kontrahenten ziehen an mir vorbei. Die Vier-Stunden-Truppe hat mich ohnehin schon vorzeiten überholt und wohl endgültig abgehängt. Bin so verdammt müde! Zeit sch…egal! Dieser zweite Anstieg nach etwa 15 Kilometern fühlt sich um einiges härter an als der erste. Kann ich das heute überhaupt schaffen? Bestimmt. Aber wohl kaum in Gänze laufend. Schlimme Minuten jetzt, mental mehr als physisch. Mich bedrückt die Furcht vorm Misserfolg, vor dem Nicht-mehr-Laufen-können. Bergwärts in einer Kurve tippelnd rückt Vierzehnheiligen Stück um Stück in mein Blickfeld. Die Fassade ist eingerüstet! Tiefes Atmen mischt sich ins Bedauern, ob der reparaturbedingten Verschandelung des Heiligtums. Mein Atmen. Die letzten 150 Meter vor der Kirche sehen entsetzlich steil aus. Keiner trabt hier mehr. Keiner außer mir. Ich steppe auf Zehenspitzen, mit minimalem Raumgewinn, schwitzend, schnaufend. Erstaunlicherweise geht das noch. ‚Aber wie lange?’ flüstert das gemeine Kerlchen in meinem Ohr. ‚Das sind beileibe nicht die letzten Höhenmeter und später geht dir der Saft aus!’

Der Erfolg des Augenblicks entscheidet, denn nur er und die vielen kleinen davor und danach lassen mich durchhalten. Ums eingerüstete Eck der Kirche und weiter bergwärts. Sausteil bergwärts. Vorbei an einem Biergarten und sitzend applaudierendem Volk. In Hörweite des bierseligen Gejohles werde ich mir ganz sicher keine Blöße geben. Laufen nicht gehen! Und wenn es die letzten Laufschritte meines Lebens wären. ‚Jetzt übertreib mal nicht!’ meint das nette Kerlchen im anderen Ohr: ‚Es geht doch noch! Und es fühlt sich auch nicht so an, als wärst du bald am Ende!’ Flacher jetzt, immer noch auf Asphalt, weitere fünf Minuten hinan, zuletzt nach rechts in einen Waldweg.

Herzfrequenz, Schweißentwicklung, Energiefluss – alles beinahe wieder auf normalem Niveau. Dem erträglichen Wellenverlauf der Landschaft folgend strebe ich auf das letzte Höhenhindernis zu, den Staffelberg. Jedenfalls ist es die letzte markante Hürde in meiner Erinnerung und darauf vertraue ich … Ein lebhafter, ziemlich kalter Wind fegt mir auf diesem weitgehend unbewaldeten Höhenrücken um die Nase. Der Rest ist Frühling. Wunderschöne Eindrücke. Oben lichtblau, ansonsten hellgrün oder weiß und gelb von Blüten. Ein neuer Lebenszyklus beginnt, die mit Abstand schönste Zeit des Jahres. Wer behauptet, Menschen änderten sich nicht, wenn sie älter werden? Wer sagt, ihre vorherrschenden Charakterzüge träten jeweils nur markanter hervor? So wie Jahrzehnte im Gesicht ihr faltiges Profil hinterlassen? Falsch! Älter werden ändert vieles. Früher war ich verrückt nach heißen Sommern und den schneereichen, kalten Wintern wohl gesonnen. Inzwischen entzückt mich der Frühling, begrüße ich den sattfarbigen Herbst und wünsche Väterchen Frost die Schwindsucht an den Hals.

Mehrfach fühle ich tief in mich hinein. Wegen der ständig wechselnden Anforderungen gewinne ich allerdings keine übereinstimmenden Erkenntnisse. Ich verfüge auch über kein verlässliches Tempogefühl mehr. Ich laufe so, dass es sich zumutbar anfühlt und aufwärts bewusst gedrosselt. Mit Verwunderung registriere ich daher, dass sich der Abstand zum (bereits dezimierten) Vier-Stunden-Tross wieder bis auf etwa fünfzig Meter verkürzt hat. Sinnlos darüber nachzudenken, ob die 4-Stunden-Pace, die ich offensichtlich immer noch halte, ins Verderben führt. Für die Extremsituation – zwei Marathons in zwei Tagen – liegen mir zu wenig Erfahrungen vor. Auch dass ich exakt dieses Double „Dreiburgenland plus Obermain Marathon“ vor sieben Jahren schon einmal „gemacht“ habe, hilft da nicht. Zu jener Zeit war ich in der Form meines Lebens, legte in Thurmansbang eine 3:50 h vor und lief hier mit 3:37 h durchs Ziel, sturztrunken vom Erlebnis eigener Stärke. Der damaligen Form renne ich mit sechzig Lenzen meilenweit hinterher. Zur Tempobestimmung bleibt also nur läuferische Intuition. Ohne Frage: Nach jetzt 17, 18 Kilometern bin ich schon verdammt mitgenommen. Und trotzdem wabert da eine Ahnung, es so vielleicht doch ins Ziel zu schaffen …

Außen ist nicht nur Frühling: Seit längerem begegnen mir LäuferInnen, weil dieser Teil des Kurses als Wendeschleife ausgelegt ist. Auch gilt es einen weiteren Verpflegungspunkt – also Gel plus Wasser plus promptes Drücken im Unterbauch – schadfrei zu überstehen. Und einen um den anderen Kilometer erneuert sich das Rätsel um die Streckenmarkierung: Ausnahmslos weisen die aufgestellten Tafeln einen Kilometer mehr aus, als eingeschlagenen Messpflöcken oder aufgesprühten Zahlen zu entnehmen ist. Konstant ein Kilometer Differenz. Also werden die Tafeln stimmen. Doch was könnte der Grund für die Abweichung sein? Dauerbelastung tötet analytisches Denkvermögen. Einzig mir logische Erklärung: Streckenänderung. ‚Ist doch auch egal. Was auf den Tafeln steht stimmt. Basta! Man kann einen, vielleicht zwei Kilometer falsch bezeichnen, aber keine 42!’

Von dieser Seite verschleiert der Staffelberg seine wahre Natur eines ovalen Felsplateaus. Etwa 300 Meter lang und 100 Meter breit. Fünf Laufminuten davor wirkt er noch völlig harmlos. Fast übergangslos gewinnt der Hang an Steigung und entpuppt sich binnen Sekunden als mörderische Prüfung. Etwa drei grauenvoll lange Minuten steppe ich auf Zehenspitzen hinauf. Das schmerzt auf eine Weise, die sich jeder Beschreibung entzieht. Barbarisch! Keiner läuft hier mehr. Nur ich, unerbittlich gegen mich selbst. Und dieses eine Mal verfluche ich mich nicht für meinen Ehrenkodex „Gehen nur, wenn die Umstände mich zwingen!“ Dieses eine Mal erlebe ich es wie ein vorweg genommenes Finish, als Vorentscheidung, auch wenn erst die Hälfte (!) des Kurses hinter mir liegt. Auch hier rauf schaffe ich es laufend, nach all den Strapazen von gestern und heute! Das ist mehr als ein Fingerzeig: Ich werde laufend das Ziel erreichen!!!

Ich drehe meine Triumphrunde auf dem ähnlich einer Obstschale konkav gewölbten Plateau: Vorbei an der unvermeidlichen Gipfelkapelle, zunächst sachte aufwärts, Halbkreis, dann moderat zur tiefsten Stelle, schnurstracks wieder hinan, das zweite von drei Gipfelkreuzen passierend, zur höchsten Stelle mit Tiefblick nach Bad Staffelstein und schließlich im Halbkreis zurück zur Kapelle. Meist dämpft Gras meine Schritte auf der nur rudimentär mit roten Fähnchen markierten Gipfelrunde. Fünf Minuten Rundblick vom Tafelberg, dann geht’s auf dem Anmarschweg zurück …

Vorsicht! Ein Fehltritt und du kullerst hier zig Meter talwärts, verlierst dabei zwar mühelos etliche Höhenmeter, aber auch einige Quadratzentimeter Haut. Die Posaunen von Jericho trompeteten in Zimmerlautstärke, verglichen mit dem Jaulen meiner Knie! Egal! Kontrolliert abwärts! – Was macht der Kleinbus da? Hält hart am Rand des schmalen Weges, um ihn nicht zu blockieren. Lässt jemanden zusteigen. Löst just in dem Moment die Bremse, als ich überhole. Rollt ein Stück, bremst mit blockierenden Rädern, rutscht auf dem steilen Schotter weiter … der wird doch nicht die Böschung ... ? Oder gar in mich … ? Einen gehetzten Augenblick lang fürchte ich das Schlimmste, gebe Fersengeld (so weit das geht), schaue mich nicht um … Dann bricht das Rutschgeräusch ab und nichts ist passiert … aber – da bin ich ziemlich sicher – nur um Haaresbreite. Steil abschüssige Kurve, die Knie spielen mit. Noch 20 Meter, 10 … geschafft …

Froh diese Passage schon hinter mir zu haben, nehme ich die Parade entgegenkommender Läufer ab, begegne nach einiger Zeit auch Angela … Kilometer 22, 23: Ich muss kämpfen, meine Beine zum Laufen zwingen. Kein Grund zur Sorge, denn Kämpfen kann ich, wenn es sein muss auch viele Kilometer weit. Jedes positive Zeichen nährt meine Zuversicht. So etwa der Umstand, dass sich mein Unterbauch endgültig beruhigt hat. Oder die noch immer bestehende Sichtverbindung zum Lederhut.

Höchste Zeit für ein Geständnis, auch wenn ich noch nicht fest daran glaube: Der Gedanke an ein Finish unter vier Stunden feiert in meinem Kopf Wiederauferstehung. Wenn sich die Chance bietet, einerlei, was es mich an Kraft und Leiden kosten sollte, dann werde ich sie nutzen! Kilometer 26: Der lange Rückweg vom Tafelberg ist geschafft und nun geht es talwärts. In meiner Erinnerung sehr lange und ausreichend sanft um verlorene Zeit wettzumachen. Auf der Sollseite stehen augenblicklich – grob geschätzt – etwa 4 bis 5 Minuten Rückstand auf die Zielzeit 4 h (von gleichmäßigem Tempo ausgehend). Die Habenseite verbucht einen Höhenüberschuss von 200 Metern gegenüber Zielniveau. Den muss ich jetzt lediglich in höheres Tempo umsetzen – so einfach ist das!

Ich fühle mich schwächer als sonst und in allen bewegten Körperteilen zieht es, wie sich das nach 28 mit Laufen verbrachten Kilometern gehört. Andere Gründe zum Klagen müsste ich allerdings an den Haaren herbei ziehen. Das anhaltend und moderat abschüssige Geläuf unterstützt in geradezu idealer Weise. Die vorhin noch vage Idee durchlebt auf diesem kurzen Abschnitt mehrere Metamorphosen. Als Möglichkeit geboren, zum Wunsch erhoben, zuletzt vom Ehrgeiz zum Ziel erklärt: Ich will unter 4 Stunden bleiben!!! Der Schotterweg mündet in eine Kraft sparende Straße. Ortseingang, ein paar Zuschauer, Verpflegungspunkt. Gel und Wasser. Weiter. Am Dorfende biegen wir auf einen Feldweg ab und der führt aufwärts. Nicht steil und doch fährt mir die Steigung fürchterlich ins Gebein. Es dauert einige Zeit bis der Motor in den Bergmodus schaltet. Dann geht es. Und wieder abwärts und nochmals mit Steigung. Verfluchter Mist! Wie oft denn noch?

Das wellige Intermezzo der letzten tausend Meter hat mich an bestehende Grenzen erinnert. Dankbar folge ich dem abschüssigen Sträßchen ins nächste Dorf. „33“ steht auf der Tafel, „32“ auf dem Asphalt. Ich habe aufgehört mir den Kopf über die konstante Differenz zu zerbrechen, nehme es nur noch wahr. Inzwischen hat mich der geschrumpfte Vier-Stunden-Tross geschluckt. Der Lederhutträger hat das Tempo reduziert, offensichtlich fürchtet er zu früh das Ziel zu erreichen. Meiner Rechnung zufolge werden wir etwa eine bis zwei Minuten unter vier Stunden bleiben. Soll ich Kontakt halten, obwohl ich ungern in einer Gruppe laufe? Die Alternative – vorbei und beschleunigt voraus – scheint mir zu riskant. Dann lieber ein paar Meter zurückfallen lassen …

Den Mann neben mir im blauen Laufshirt habe ich bis jetzt kaum registriert. Nun joggen wir bereits geraume Zeit als Tandem durch die Gegend. Zwei Radler holen uns ein, offensichtlich Bekannte des Blauen. „Du siehst noch gut aus!“ lobt ihn eine Dame aus dem Sattel. „Ihr seht beide noch gut aus!“ meint der andere mit Blick auf mich, unserem zufälligen Paarlauf ein längerfristiges Bündnis unterstellend. Erst jetzt gönnt mir der Mitstreiter einen Seitenblick, wahrscheinlich hat er mich bis eben gar nicht wahrgenommen. – Die A 73 rückt näher, mit ihr eine Unterführung und dahinter eine böse Überraschung: Steigung! Nur fünfzig Meter und doch steht mir noch einmal der Schweiß auf der Stirn. Wider Erwarten habe ich keine Probleme auch diese Hürde zu nehmen. 35 Kilometer geschafft und immer noch Reserven im Tank!

Der kleine Erfolg facht meinen Ehrgeiz weiter an. Ich schaffe das unter vier Stunden! Jede Hochrechnung gibt mir Recht. Immer wieder bremst der Lederhut seine Schäfchen. Soll ich … ? Ich entscheide mich dagegen, will nicht auf den letzten Kilometern den sicheren Erfolg verspielen. Kilometer 38: Noch einmal Verpflegung. Der Pacer lässt seinen Klienten Zeit zum Trinken. Zeit die ich nicht brauche, mein Becher ist schnell geleert. Also gebe ich fortan wieder den Solisten. Elend lange Gerade entlang der Bahnlinie, schnurgeradeaus in praller Sonne. ‚Keine vier Kilometer mehr …’ denke ich und werde automatisch schneller. Warum nicht? Was soll jetzt noch passieren? Wenn mir der Saft auszugehen drohte, müsste sich das längst bemerkbar machen. Also noch mal Gas geben …

Weg von der Bahnlinie, Gewerbeflächen rechts und links. Irgendwann erreiche ich ein Seeufer, laufe daran entlang. Schließlich eine ganz und gar wundervolle Entdeckung rechts am Wegrand: Die Tafel mit der „41“! Noch 1,2 Kilometer und der Blick zur Uhr bescheinigt mir beruhigende 9 Minuten Zeitvorrat. Mein Läuferherz vollführt einen kleinen Luftsprung! Zwei anstrengende Marathons an zwei aufeinander folgenden Tagen und ich werde sie beide unter vier Stunden packen! Das hat was von Weihnachten und Ostern an einem Tag (auch wenn Ostern erst nächstes Wochenende folgt). Ich bin unsäglich müde aber glücklich und genieße jeden Meter. Ein zweiter See, noch ein Stück Seeufer, bald geschafft.

Typisch meine Körperhaltung in der anstrengenden Schlussphase: Kopf gesenkt, fast stützt sich das Kinn auf die Brust. Auf diese Weise fokussiert der Blick eine kleine Fläche, zwei, drei Meter vor den Füßen. Nur zur Wegsuche linse ich dann und wann über den oberen Rand der Brille. Wieder gerät einer dieser Markierungspflöcke, dünn und kantig, in mein Radar. „HM“ steht da und „20 km“. Erschrecken und panisch einsetzendes Erklärungsdenken sind eins. Wenn das stimmt, fehlt noch gut ein Kilometer. Dann wird die Zeit nicht reichen, um unter 4 h zu bleiben!!!! Aber: Es kann einfach nicht sein, dass ich mehrere Minuten für 100 m brauche, die zwischen der „41“ des Marathons und der „20“ des Halbmarathons liegen dürfen. Also müssen die Halbmarathonis vorm Stadion noch einen zusätzlichen Schlenker laufen! Völlig irrational was sich mein Kopf als Lösung ausdenkt, nur um der Wahrheit auszuweichen. Welcher Streckenplaner würde die vereinten Kurse von HM und Marathon kurz vorm Ziel noch einmal trennen?

Die Schlusssequenz des Kurses hat labyrinthische Züge: Über einen Parkplatz, auf Fußwegen Spaziergängern und Kurgästen ausweichend, durch Teile des Kurparks (?). Verunsicherung: Bin ich noch auf dem richtigen Weg? Trassenbänder, teilweise nur noch flatternde Reste davon, geben nicht überall Orientierung. Wo erfolgt die Trennung zwischen HM und Marathon? Ich glaube daran, erwarte sie hinter jedem Eck. Vorbei an der Therme von Bad Staffelstein. Ein gehetzter Blick zur Uhr: Noch drei Minuten Zeit und noch immer keine Bahnlinie in Sicht. Da muss ich noch drunter durch! Und dann erst das Stadion und dort noch die Stadionrunde!? Das kann doch nie und nimmer reichen. Laufschritte von hinten, rasch näher kommend. Gleiche Höhe, dann zieht er vorbei, keucht, zischt wütend: „Oh Mann! Wie weit ist das denn noch?“ Er hat’s begriffen und ich sehe es nun ein: Die Markierung war falsch! Ich hefte mich an seine Fersen und mobilisiere letzte Reserven. Schneller, dann noch etwas schneller.

Endlich die Unterführung. Drunter durch, wieder rauf. Den drohenden Verlust der schon sicher geglaubten Zeitziel-Belohnung vor Augen produziert mein gequälter Geist neue, noch irrationalere Lösungen: Vielleicht erfolgt der Zieleinlauf gar nicht im Stadion!? Standen da nicht Zelte neben dem Stadion heute morgen? Oder: Ganz sicher müssen wir keine ganze Runde im Stadion laufen!!? Einfach nur rein, dann links rum und sofort ins Ziel!? Das gab’s doch schon mal irgendwo? Inzwischen pfeife ich aus dem letzten Loch. Da vorn! Das Stadiontor. Also doch rein. Uhr? Noch anderthalb Minuten! Ein paar Läufer schwenken auf die Bahn ein - nach rechts!!!! Aus. Das schaffe ich nicht mehr! Unmöglich. Bin auf der Bahn. Vielleicht im Spurt? Ich versuche alles. Es fühlt sich an wie Sprint, ist sicher langsamer. Oberschenkel dick wie Ballons. Herz rast. Lunge pumpt mit Höchstleistung. Schwäche kriecht in jede einzelne Körperzelle. Durchhalten! Dann vielleicht … Bitte, bitte … Gegengerade, Blick auf die Uhr: 3:59:40 h. Aus! Aus! Aus! Zu weit! Kann auch das Tempo nicht mehr halten. Kraft fehlt jetzt und der Wille, sie zu ersetzen, versiegt. Ich füge mich in das Unabänderliche, trudele dem Ziel entgegen. Zorn keimt auf, zusätzlich gereizt von selbstgefälliger Zufriedenheit in der Stimme des Stadionsprechers. Letzte Schritte mit enormer Wut im Bauch. Auch die gibt Kraft. 121 mal habe ich bisher die Ziellinie eines Marathons überschritten, meist prallvoll mit Glück. Und nun bin ich zum ersten Mal stinksauer…

4:00:24 h. Schimpfend (nicht druckreif!) entferne ich mich von der Ziellinie. So etwas habe ich noch nie erlebt! Kilometertafeln fehlen manchmal oder sie stehen ungenau, ein paar Meter zu früh oder zu spät. Damit muss man rechnen. Aber dass die 42km-Markierung etwa zwei Kilometer vorm Ziel steht kann ich nicht fassen. Dazu fällt mir nur eine Formulierung ein: Grobes Foul im Strafraum! Nur den fälligen Elfmeter zur Ergebniskorrektur, den gibt es hier nicht. Übrigens schimpfe und hadere ich nicht für mich allein. Ich übe mich im „Fremdärgern“. Was ist mit den vielleicht noch zehn verbliebenen Klienten des Pacemakers (4:01:45 h)? Die laufen noch um einiges später ins Stadion und sehen sich um den Lohn ihrer Anstrengungen betrogen. Da platzen Träume. Endlich mal unter vier Stunden!!! Durchgehalten, obwohl es schweinehart war. Von einem wirklich souveränen Schrittmacher über alle Schwierigkeiten sicher und zeitgenau gelenkt und nun das … ? Irgendwann laufe ich Ines und Roxi in die Arme – schimpfend. Beide wissen nicht wie ihnen geschieht. Dann stößt auch noch Josef dazu, der etwa 20 min vor mir ins Ziel kam, gleichfalls ein wenig konsterniert, ob meiner Aufregung. Die legt sich nur langsam, zu tief sitzt der Stachel.

Natürlich verbuche ich den Lauf als großen Erfolg. Ausdauer und orthopädische Verfassung waren gut genug, um das superharte Double laufend zu überstehen. Mit jedem Meter, den ich mich vom Ort des Geschehens entferne, wächst die Freude darüber. Am Frust zur falschen Wegmarkierung knabbere ich indes noch heute …

 

Fazit zur Veranstaltung

Manche Fehler bei der Organisation und im Ablauf eines Marathons können passieren, aber sie dürfen nicht passieren. Das betrifft in erster Linie Gesundheit und Sicherheit der Läufer. Dahinter rangieren die sportlichen Belange, etwa eine verlässliche Zeitnahme der Teilnehmer. In der Tatsache eine Strecke mit Kilometertafeln falsch auszuzeichnen und jeglichen Hinweis auf entsprechende Unregelmäßigkeiten zu unterlassen sehe ich grob unsportliches Verhalten. Es ist schlechterdings unmöglich, dass der oder die Streckenverantwortlichen nicht bemerkten, dass die letzten 1,2 Kilometer nach der 42 km-Tafel in Wahrheit etwa 2 Kilometer entsprachen. Ebenso muss jemandem aufgefallen sein, dass durchgängig eine Differenz zwischen aufgestellter Tafel und Kilometerzahl auf dem Asphalt bestand. Trotzdem nahm man billigend in Kauf, dass die Trainingsarbeit vieler Freizeitläufer, ihr Traum vom ersten Marathon unter 3, 3:30, 3:45, 4 Stunden zerplatzte wie eine Seifenblase. Nicht einmal eine Entschuldigung findet sich dazu auf der Internetseite des Veranstalters. Für mich unerträglich und bodenlos!

Abgesehen von diesem „groben Foul“ des Veranstalters gibt es an Organisation und Ablauf des Laufes nichts zu mäkeln. Allerdings gilt, was auch im übrigen menschlichen Dasein stets so empfunden wird: Ein an sich ansehnliches Konstrukt ist wertlos, wenn ein entscheidendes Teil nicht funktioniert. Gesamturteil daher: Mangelhaft! Das ist umso bedauerlicher, da es nur eingeschränkt Marathonläufe in Deutschland gibt, die mit einer derart schönen Strecke aufwarten können. Und keiner hat diesen speziellen Mix aus Landschaft und sakralen Baudenkmälern zu bieten, mit dem der Gottesgarten am Obermain aufwartet.

 

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