Wer nicht weiß, wohin er will …  –  Zwei-Seen-Lauf im Tannheimer Tal (Tirol)

Am frühen Samstagnachmittag steuern wir eines der schönsten Tiroler Hochtäler an, das Natur- und Freizeitparadies Tannheimer Tal. Im Winter profitieren vor allem Langläufer von der Schneesicherheit und den weitgehend flachen, durchgängig 1100 Meter hoch gelegenen Loipen. Seit fast 30 Jahren vergeht kein Sommer in dem es mich nicht zu dieser oder jener Bergtour hierher zöge. Viehwirtschaft und Tourismus bilden die wirtschaftlichen Grundlagen der Menschen in dem teilweise ausgedehnten Talgrund. Die für mich größte Faszination geht von zwei kristallklaren Seen aus, dem Halden- und dem Vilsalpsee. Vor allem letzterer verzaubert seine Besucher mit einzigartiger Lage in einem Kessel aus schroff abfallenden Berghängen, deren Gipfel sämtlich die 2.000 Höhenmeter überragen.

Obige Aufnahme entstand im Sommer 2009 bei herrlichem Bergwetter auf dem Füssener Jöchl, oberhalb der Ortschaft Grän im Tannheimer Tal.

Ich bin für den Zwei-Seen-Lauf angemeldet, der beide Gewässer in einer 25,5 Kilometer langen Schleife einschließt. Ines und Roxi wollen die 12,5-Kilometer-Runde angehen. Die kürzere Strecke führt von Tannheim um den Vilsalpsee und wieder zurück. Im März, anlässlich eines Langlaufwochenendes, fiel uns ein Flyer dieser Veranstaltung in die Hände. Seitdem ging mir der Lauf nicht mehr aus dem Kopf. In meinen Vorstellungen liefen wir unter blauem Himmel, durch herrliche, von bunten Alpenblumen gesprenkelte Wiesen, um blau-grün schimmernde Seen und zwischen mächtigen Gipfeln. Unstet pendelnd der Blick, unfähig auf einer der berauschenden Naturschönheiten zu verweilen... Wer Träume am Wetter festmacht, hat im Jahr 2010 beste Aussichten enttäuscht zu werden. Als wir gegen 15 Uhr Tannheim erreichen muss man sich das Bergpanorama aus dem Gedächtnis zusammensetzen. Düster klebt eine undurchdringliche Wolkendecke auf halber Hanghöhe und blockiert jedwede Aussicht in lichte Höhen. Verborgen die kühnen Felsgestalten von Aggenstein, Roter Flüh, Gimpel oder Kellespitze. Aus feuchter, kühler Luft nieseln feinste Tröpfchen. Die Bergblumen halten ihre Kelche halb geschlossen, ducken sich in stumpfgrünes Gras. Ich teile ihre Einschätzung: Es wird regnen. Die Frage ist nur wann.

Zum Glück bin ich Läufer. Einer jener Sorte, die gerne beglückende Postkartenmotive mit anspruchsvollen Wettkampfzielen verschmelzen. Nun gut: Mit dem Landschaftstraum wird das heute nix, also lass uns von Ambitionen reden. Und schon stecke ich mitten im Erklärungsnotstand. Gedacht war’s so: Harte Vorbereitung nach Winterpause und Rekonvaleszenz, zwei Halbmarathonläufe im Mai mit ansprechenden Ergebnissen und schließlich die 25,5 Kilometer im Tannheimer Tal als erster Saisonhöhepunkt und Überleitung zu längeren Strecken. Längere Strecken… das kann eben nur Marathon bedeuten und der ist im Herbst vorgesehen. Leider geriet diese Dramaturgie in Teilen außer Kontrolle. Das Umschalten von rein therapeutischem auf (endlich) wieder leistungsorientiertes Training bekam mir schlecht. Vier Erkältungen (zuvor in sieben Jahren nicht eine) und einige orthopädische Irritationen (ich hab’ einfach keine Lust mehr das zu thematisieren) unterbrachen den Wiederaufbau und warfen mich mehrmals zurück. Seit dem tollen Halbmarathonerlebnis von Bald Waldsee vor vier Wochen trainierte ich wenig und noch weniger effektiv. Also fällt auch der ersehnte Saisonhöhepunkt mangels Formstabilität aus. Was dann? 25,5 Kilometer wären für mich die weiteste Strecke seit März 2009 als ich in Treviso (Italien) meinen letzten Marathon lief. Ich begreife die Zwei-Seen-Runde als langen (Trainings-) Lauf, den ich ohne großen Ehrgeiz, also unter meinen Möglichkeiten, absolvieren und genießen will; als einen Übergang ins spezifische Marathontraining, das Anfang Juli beginnen soll.

Und dann kommt alles ganz anders. Eben haben wir die Startnummern und das erstaunlich pralle „Startsackerl“ (Was da wohl alles drin ist?) abgeholt, als mir die Notiz zur Streckenänderung ins Auge sticht. Wegen eines Erdrutsches am Ufer des Vilsalpsees musste der 12,5 km-Kurs geändert werden. Somit steht für Ines und Roxi statt des Vilsalpsees die Runde um den Haldensee auf dem Programm und die umfasst 13,5 Kilometer. In meinem Eifer ihr diese Nachricht zu übermitteln, übersehe ich das Naheliegende: Wenn Ines den Vilsalpsee nicht mehr umrunden kann, dann gilt das doch wohl auch für mich!? Tatsächlich: Die erhoffte Vilsalpsee-Runde schrumpfte auf einen halben Kilometer Wendestrecke und deshalb fehlen dem Zwei-Seen-Lauf nun drei Kilometer. Eigentlich ist das nur bedauerlich und nicht weiter dramatisch. Mich aber entlässt dieser Umstand ein wenig verwirrt. Ursache: Zielverlust! Die Strecke ist jetzt kaum länger als ein Halbmarathon. Wie also soll ich sie angehen? Das Streckenprofil habe ich mir nicht so genau angesehen. Es scheint mir harmlos, denn das Tannheimer Tal weist kaum Höhenunterschiede auf. Das Seitental zum Vilsalpsee steigt zwar stetig an, aber nur auf etwa zwei Kilometern und nirgendwo wirklich fordernd.

450 LäuferInnen stehen am Start zu den verbliebenen 22,4 Kilometern. Meines Tageszieles beraubt und ohne konkrete Lauftaktik verharre ich antriebslos mittendrin. Ines blieb bei Roxi am Auto zurück. Das Tandem wird eine Viertelstunde später auf seine Strecke geschickt und muss noch ein paar Vorbereitungen abschließen. Nicht zu wissen wie man einen Wettkampf gestalten soll ist eine miserable Basis für ein befriedigendes Lauferlebnis. Ein langer Genusslauf zu reinen Trainingszwecken ist nicht mehr möglich. Um 22,4 aerob zu traben hätte ich nicht hierher fahren müssen – und schon gar nicht bei dem Wetter. Für beherztes Angreifen fehlen mir jedoch entscheidende Trainingseinheiten. Der Startschuss nach dem Countdown erwischt mich grübelnd. In anderen Worten: Rat- und ziellos. Einfach mal loslaufen und sich dem Läuferschicksal überlassen – ein neue Erfahrung…

Die Auftaktschleife zeigt uns Wohnstraßen, Höfe und Hinterhöfe von Tannheim, um sich schließlich auf sanft ansteigendem Feldweg in Richtung Vilsalpsee zu wenden. Natürlich bin ich auf dem ersten Kilometer zu schnell und die 4:45 min auf der Uhr stehen im krassen Gegensatz zu meinen derzeitigen Möglichkeiten. Also schalte ich einen Gang zurück und warte darauf, dass die Sache anfängt mir Freude zu bereiten. Also richtig Spaß meine ich. Laufen ist immer das Richtige für mich. In jedem Training variieren die Anteile der Kategorien interessant, wohltuend, anstrengend, beglückend oder einfach nur nötig. Aber von einem Wettkampf, auch ohne besonderen Stellenwert, erwarte ich mehr.

Tannheim liegt hinter uns und nach ein paar hundert Metern Asphalt wechseln wir in dunklen Fichtenwald und nutzen den Wanderweg. Ein paar versprengte Wanderer (bei dem Wetter?) drücken sich am Wegrand entlang, um uns Läufer nicht zu behindern. Es geht aufwärts und meine Beine stöhnen schon jetzt: Das wird heut’ nix! Auf schmalem Holzsteg über den Bach, jenseits weiter aufwärts. Viele Unebenheiten erzwingen volle Konzentration. Ich werde immer langsamer, die Pace liegt längst deutlich über 5 min/km. Zurück aufs Asphaltsträßchen Richtung Vilsalpsee und hinein in den bisher markantesten Anstieg. Der Puls klettert unaufhaltsam, obwohl ich einen weiteren Gang zurückschalte. ‚Macht nix! Bin ja gleich oben und dann kommen keine nennenswerten Steigungen mehr!’ Zwei Radler auf Kollisionskurs pflügen den führenden Läufern eine Fahrbahnseite frei. Also scheint die Wende so weit nicht mehr entfernt.

Der Scheitelpunkt ist erreicht und ich spüre zweierlei: Beine, die schon nach vier Kilometern Ermüdung signalisieren und Schweiß, der aus allen Poren bricht. Die Luft ist zwar kühl, aber auch sehr feucht. An der ersten Verpflegungsstation tanke ich einen Schluck Wasser nach. Dann liegt der Vilsalpsee halbrechts vor mir. Ohne Lichtreflexe und sein bekanntes blaugrünes Leuchten fehlt ihm alles Faszinierende. Ein See halt. Na gut, mit Bergen drum herum, aber von denen sieht man letztendlich auch nichts. Ein paar hundert Meter Uferweg, dann die Wende und wieder zurück. Noch ein Becher am Verpflegungspunkt und weiter. ‚Gleich geht’s abwärts, dann kann ich die verlorene Zeit wieder aufholen!’ Wettkampfgedanken. Die sind automatisiert und keineswegs Ausdruck einer konkreten Absicht. Es gibt da eben diese vermaledeite „5“. Gemeint ist das Tempo 5 min/km. Leicht auf der Uhr zu kontrollieren und meist sehr dicht an meinem jeweiligen Laufvermögen. Und so nistet sich diese blöde Zahl auch heute wieder ein, ohne dass ich mir über ihre Realisierbarkeit Rechenschaft abgelegt hätte. In Wahrheit habe ich keine rechte Einstellung zu dem, was ich hier tue. Diese Tatsache ist jedoch Ergebnis späterer Reflexion und mir nicht bewusst. Hier und jetzt laufe ich einfach – derzeit abwärts auf Asphalt – und hole Sekunden auf. Mache Boden gut für ein nicht formuliertes Laufziel. Schon merkwürdig. Oder etwa nicht?

Immer wieder korrigiere ich meine Körperhaltung. Nicht zu viel Rücklage, das geht abwärts zu sehr ins Kreuz. Schließlich weist ein Streckenposten nach rechts auf einen Waldweg. Auch den haben meine Füße vorzeiten schon erwandert. Weiter abwärts, jetzt auf kiesigem Untergrund. Bald werden wir den Ort Tannheim erreicht haben… Was ist das? Wieso geht’s jetzt wieder rauf? Während ich in meinem Wanderwege-Gedächtnis navigiere, motzen die Beine vehement. Der Weg führt sanft aufwärts um eine Bergflanke. ‚Keine Panik. Dahinter wird er sich wahrscheinlich in Richtung Tannheim senken.’ Von diesem Gedanken beruhigt erfülle ich Chronistenpflichten und schieße ein paar Fotos. Immerhin ist die Aussicht von diesem mit Blumen überladenen Wiesenhang über den Talgrund recht attraktiv. Dann blicke ich hinter die Biegung und stelle missbilligend fest, dass ich mich mit dem Streckenprofil etwas genauer hätte auseinandersetzen sollen: Immer weiter aufwärts und das auf nicht besonders festem Untergrund.

Udo setzt die nicht existente Wettkampftaktik voll um. Vehement rennt er gegen den Berg an und vertröstet die jammernden Beine ein ums andere Mal: ‚Nach der nächsten Kuppe geht’s runter, dann ist Zeit zur Erholung!’ Aber es geht eben nicht runter, sondern in weiteren Etappen bergan. Zuletzt auf asphaltiertem Geläuf dermaßen steil, dass ein paar Einsichtige in Gehschritte fallen. Dann sind auch diese hundert Meter Tortur geschafft und der stark abschüssige Weg wendet sich Richtung Tannheim. Man hat den Eindruck auf schräger Rampe direkt den Start-Ziel-Bereich anzusteuern. 10 km liegen hinter uns.

Ein paar Kilometer später habe ich mich bereits mehrfach für die grob fahrlässige Laufvorbereitung gescholten. Wie ein blutiger Anfänger stürzte ich mich in ein Langstreckenabenteuer ohne seinen Anspruch zu kennen. Zwar verlieren wir auf dem Weg zum Haldensee nun insgesamt einige Höhenmeter, allerdings zum Preis eines steten Auf und Ab. Und wenn ich vorhatte mich heute nicht voll zu verausgaben, so steht längst fest, dass mir das nicht gelingen wird. Auf die Uhr schaue ich nicht mehr. Wozu auch. Jetzt hoffe ich auf eine flache Uferrunde um den Haldensee und ahne das Vergebliche dieses Wunsches. Das Seeufer liegt auf dieser Seite einfach zu dicht an den Ausläufern eines Berghanges. Die Wellen im Uferweg weisen keine großen Amplitude auf, fahren mir jedoch mit Wucht in die schon reichlich ausgelaugten Beine. ‚Sei’s drum, da musst du jetzt eben durch!’ Die Erfahrung vieler Jahre und Wettkämpfe verhindert Mutlosigkeit. Nie kam ein abruptes Ende, zu keinem Zeitpunkt Resignation. Auch unter härtesten Umständen trabten die Füße weiter bis zur Ziellinie. Wenn ich empfinde, wie ich jetzt empfinde, dann ist das alles andere als ein Laufvergnügen, aber ich halte ganz sicher noch einige Kilometer durch…

Dann ist das Seeende erreicht und der Weg wird endlich flach. Dafür sieht das Drehbuch des Laufes neue Hindernisse vor: Nordic Walker. Diese Heimsuchung haben wir der Streckenänderung zu verdanken. Bei normalem Ablauf stöckelten die jetzt über die Vilsalpsee-Runde. Ihr kennt diesen „netten“ Scherz: „Ich habe nichts gegen Nordic Walker. Denn wenn ich was hätte, würde ich es anwenden!“ Mein Sportgewissen erträgt selbstverständlich keine elitären Tiraden gegen Nordic Walker. Sie sind Sportler und tun etwas für ihre Gesundheit. Und einige unter ihnen bringen ganz erstaunliche Leistungen. Mit derselben Entschiedenheit verfechte ich aber auch die Auffassung, dass sie rein gar nichts inmitten eines Läuferfeldes zu suchen haben. Die ständigen Überholmanöver wären nur lästig. Aber das Gefuchtel und Gestochere mit diesen Spießen birgt Gefahren. Ein paar Mal in der Vergangenheit bin ich unbeabsichtigten Attentaten mit Stecken gerade so entkommen. Auch heute traue ich dem Frieden nicht. Und meine Radien um die Walker werden größer, als ein paar Meter vor mir so ein Ding, als Zeigestock zweckentfremdet, quer über den Laufweg in Richtung See sticht.

17 km gelaufen, das Seeufer liegt hinter mir. Am Eingang der Ortschaft Haldensee hat sich ein kleiner Autostau gebildet. Wir laufen auf dem Bürgersteig nebenher. Zum Glück queren wir rasch die Straße und entkommen dem Abgasgeruch nach wenigen hundert Metern in eine Seitenstraße. Wie’s mir geht? Nach dem Ende der Achterbahnfahrt, auf ebener Strecke, hat sich mein Körper mit der Belastung arrangiert. Das Tempo empfinde ich als hart, kann es aber sicher noch eine Weile halten. Ich habe das Gefühl erheblich langsamer geworden zu sein. Vielleicht hätte ich mal wieder Zwischenzeiten nehmen sollen. Immerhin wüsste ich dann, dass mich das Gefühl narrt und das Tempo weiterhin stabil zwischen 5:03 bis 5:10 min/km schwankt. Übrigens auch jetzt, da der gemeine Streckenplaner mir weitere Höhenmeter zumutet. Erst etwa 40 Meter steil gegen den Berg, dann nach links, in S-Kurve wieder runter und neuerlich sanft bergan … Auch durch das Dorf Grän geht’s zunächst aufwärts. Und doch macht sich Optimismus breit, denn meine Ortskenntnis weiß: Tannheim liegt tiefer und um dorthin zu gelangen, quert man den ebenen Talgrund.

Interessanterweise traben wir nun mitten durch den Langlaufbereich in dem ich vor ein paar Wochen mit wenig Erfolg die Skating-Technik ausprobierte. Die Wege sind samt und sonders asphaltiert und haben sachtes Gefälle, wenn man von dem kurzen Hopser über eine kleine Brücke absieht. Mein Laufgefühl behauptet ich sei merklich schneller geworden. Tatsächlich verzeichnet das Laufprotokoll auf diesen finalen Kilometern eine Pace von durchschnittlich ca. 4:55 min/km.

20 Kilometer gelaufen. Eigentlich ist es nicht mehr weit bis nach Tannheim und deshalb rätsele ich, wie wir jetzt noch auf 22,4 Kilometer kommen sollen!? Die Erleuchtung kommt als wir den Ort in großem Abstand im Talgrund umlaufen. Wir werden also das Ziel indirekt, über die beim Start passierte Route erreichen.

Zurück in Tannheim: Es reicht, denn es tut weh. Seit einiger Zeit schon. Selten war die Sehnsucht nach dem Ziel drängender. Ein paar Zuschauer klatschen. Vereinzelte Bravorufe. Sie können mich nicht mehr aufbauen, dazu ist der Kräfteverfall zu weit fortgeschritten. Ungefähr hier schelte ich mich einen alten Narren. Der wollte einen netten, langen Lauf abliefern, sich submaximal fordern und kriecht zuletzt auf dem Zahnfleisch durch Tirol. Noch 500 Meter. Vorbei an einem Sportgeschäft, dann ein sehnsüchtiger Blick nach links zur Hauptschule (dort sind die Duschen) und ein letztes Mal leicht bergauf. Ines kann ich nirgendwo entdecken. Sie wird es wohl nicht rechtzeitig geschafft haben. Durch den Kreisverkehr und nach 1:54:24 h ins Ziel.

Angekommen. Müde. Kaputt. Lauf abgehakt. Bin nicht enttäuscht, weil mir ja kein Ziel vor Augen stand. Auf jeden Fall fehlt die Art von Gefühl, die man nach einem Finish haben sollte. Mich erfüllt eher ein Nicht-Gefühl… Mit Medaille dekoriert, zwei Bechern Iso im Bauch und kleinem Trink- und Essvorrat auf den Armen schlurfe ich zurück zum Parkplatz. Dort erwartet mich das Laufduo Ines (mit Kamera) und Roxi und berichtet vom 13,5 km-Lauf …

 

Fazit

Eine Spruchweisheit meint: „Wer nicht weiß, wohin er will, braucht sich nicht zu wundern, wenn ganz woanders ankommt!“ Wer in einen Wettkampf geht, sollte dessen Anspruch und die eigene Ausdauer möglichst genau kennen. Aus diesem Soll-Ist-Vergleich formuliert er ein Ziel. Ohne Ziel, also orientierungslos, weiß man mit dem Resultat wenig anzufangen. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit groß, sich selbst um ein von Freude getragenes Lauferlebnis zu bringen. Mir genügt dieser fahrlässige Selbstversuch in Sachen „einfach mal drauflos laufen“. Dergleichen wird sich nicht wiederholen.

Born to be wild auf der Haldenseerunde

Mit Hund laufen ist deutlich anstrengender als ohne. Zumindest wenn der Vierbeiner Roxi heißt. Born to be wild! Wie erhofft beruhigt sie sich nach etwa 10 Minuten ungestümen Vorwärtsdranges, so dass Ines sich mehr dem Laufen widmen kann. Und das ist schon anstrengend genug, besonders auf den ersten sechs Kilometern, deren Profil teilweise dem des Zwei-Seen-Laufes entspricht. Als es dann endlich flacher und leichter wird, rauscht die Spitzengruppe des 22,4 km-Laufes an den beiden vorbei. In immer kürzeren Abständen wird Roxi überholt und jedes Mal meint sie die Verfolgung aufnehmen zu müssen. Ines hält sie über die Laufleine zurück, wodurch die beiden immer langsamer werden. Im Ziel bleibt die Uhr für das Tandem bei 1:36:16 h stehen. Am nächsten Tag hat Ines einen netten Muskelkater. In den Beinen? Ja, ein wenig, aber vor allem im Arm …

Zur Veranstaltung

Mäßiges Wetter und die arg kastrierte Runde um den Vilsalpsee nahmen dem Zwei-Seen-Lauf viel von seiner Attraktivität. Dafür kann natürlich der Veranstalter nichts. Der legte sich mächtig ins Zeug und sorgte für reibungslose Abläufe. Negativkritik? Fehlanzeige! Da passte alles und für 18 Euro Startgebühr gab es zudem eine üppige Versorgung und ein pralles Startpaket. Sogar ein Gutschein für die Pasta nach dem Lauf war inbegriffen.

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