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Kurzkritik "Madrid Marathon"

Vorbereitung: Homepage/Anmeldung - Zeitmessung - Zugesandte Unterlagen - alternative Distanzen

Optisch ansprechende Homepage, die allerdings nicht in Deutsch zur Verfügung steht. Wer über Fremdsprachenkenntnisse in Spanisch, Englisch oder Französisch verfügt, kann den Seiten alle notwendigen Informationen entnehmen. Lediglich der Ort zur Abholung des Startpaketes ist für Ortsunkundige, insbesondere Ausländer, nicht ganz einfach zu finden. Zwar ist die Adresse angegeben (Casa de Campo, Pavillon de la Pipa), doch liegt diese Halle in einem großen, unübersichtlichen Freizeitpark. Selbst befragte Madrilenen in der Nähe der Halle konnten mit "Pavillon de la Pipa" nichts anfangen. Am Vortag der Veranstaltung mag der übliche Strom von Läufern den Weg weisen. Wir waren jedoch zwei Tage vorher schon dort. Am besten nutzt man das preiswerte und schnelle U-Bahn-Netz der Stadt (Einzelfahrschein Euro 1,-). Entweder Linie 10 bis zur, Station "Lago" (Am Ausgang nach rechts in die "Ronda del Lago", nach links in die "Calle Arroz", leicht bergauf, dann der "Calle de las aves" folgend, immer noch bergauf, nach einer Linkskurve kommt man zum Eingang der Halle (insgesamt ca. 700 m). Oder Linie 6, Station "Alto de Extremadura": Ca. 150 m Nach Norden, Richtung "Campo de Casa", über die A5 in die "Avenida Principal", dieser weitere 300 m folgen.

Die Anmeldung erfolgt Online, die Bezahlung mit Kreditkarte. Kontrolle der erfolgreichen Anmeldung nach ein paar Tagen in der Online-Teilnehmerliste. Die Zeitmessung geschieht mit Champion-Chip, was auf der Homepage nicht ersichtlich ist. Eigene Chips können nicht genutzt werden, da man in Madrid mit einem "Einweg-Chip" arbeitet. Ist im Startgeld enthalten und braucht nicht zurück gegeben werden. Ab 10 km werden alle 5 km Zwischenzeiten genommen.

Unterlagen werden keine übersandt, alternative Distanzen sind nicht ausgeschrieben.

Strecke: Was gibt's zu sehen? - Profil - Untergründe

Die Strecke berührt etliche Sehenswürdigkeiten der spanischen Hauptstadt und führt auch mitten durch den quirligen Stadtkern (Bernabeu Stadion, atemberaubende Hochhausfassaden, Gran Via, Puerta del Sol, Calle Mayor, Palacio Real, Estación Atocha) um nur einige Highlights zu nennen). Auch eine mehrere Km lange Schleife in purer Natur der "Casa de Campo" unter Pinien und durch Laubbaumalleen gehört zum Kurs. Das Ziel befindet sich im wunderschönen, schattigen Retiro-Park, vom Zentrum ca. 1 km entfernt. Zweifellos eine wunderbare und aufregende Strecke, die jede Mühe lohnt.

Alle Abschnitte sind asphaltiert und es gibt kaum Unebenheiten. Das Profil ist fordernd! In Verbindung mit der mutmaßlich herrschenden Temperatur von über 20°C, zumindest während späterer Abschnitte, ergibt das eine schwere Aufgabe, der sich nur gut vorbereitete Läufer stellen sollten. Zuschauer stehen am Start, im Stadtkern und auf den letzten zwei Kilometern dicht gedrängt. Zwischendurch gelegentlich heftig applaudierende Kolonien, aber auch etliche Kilometer ohne Publikumsresonanz, was wegen der vielen Attraktionen jedoch nicht ins Gewicht fällt. Beste Stimmung auf dem Platz "Puerta del Sol". Wer es sich leisten mag / kann, sollte dort ein paar Sekunden verweilen und ein Bad im Jubel des Publikums nehmen. Sehr geringer Frauenanteil im Feld, etwa die Hälfte der sonst üblichen Quote.

Startgebühr: Preis/Was gibt's fürs Geld?

2009 wurden die Anmelderegularien geändert. Nun ist, trotz Querverweis auf der Homepage, offensichtlich keine direkte Anmeldung mehr möglich. Letztlich werden deutsche Teilnehmer an einen hiesigen Dienstleister verwiesen. Der verlangt zum Startgeld von Euro 60,- zusätzlich Euro 20,- Bearbeitungsgebühr, wenn über ihn nicht gleichzeitig Flug und/oder Hotel gebucht werden. Eine bedauerliche Entwicklung. Das Startgeld ist zu hoch, selbst man reichhaltige Zielverpflegung, Chip, Finisher-Shirt (in meinem Falle ein Trägershirt aus Funktionsfasern), Medaille und hohen organisatorischen Aufwand dagegen aufrechnet.

Organisation: Abholung Startpaket - Sicherheit - Parkraum - Messe

Abholung Startpaket (Startnummer, Chip, Finisher Shirt) ohne Probleme (Wegbeschreibung sh. oben). Alle Offiziellen waren sehr freundlich und zuvorkommend.

Alle Straßen sind von der Stadtpolizei vorbildlich abgesperrt. Mehrfach stehen Helferinnen am Straßenrand, die z.B. auch Vaseline gegen Aufscheuern anbieten. Alle paar Kilometer feine Sprühnebel, um sich zu erfrischen. Für Gesundheit und Sicherheit der Läufer wird viel getan.

Auto in Madrid? Parken in Madrid? Denk nicht mal dran. Lass das Auto zu Hause, bzw. am Hotel und nutze die sehr guten öffentlichen Verkehrsmittel!

Im "Pavillon de la Pipa" findet man ca. 20 Stände von Händlern und Sportartikelherstellern. Davon wird jedoch nur profitieren, wer über ausreichende Sprachkenntnisse verfügt.

Versorgung: Verpflegung - Duschen/Toiletten - Massagen/Medizinisches

Die Zielverpflegung in flüssiger und fester Form lässt keine Wünsche offen. Sehr reichhaltig. Achtung: Unterwegs, an der Strecke wird nur Wasser gereicht. Wer Energie braucht sollte sie in Form von Riegeln bzw. Gels selbst mitnehmen!

Keine Duschen im Zielbereich, also nach Möglichkeit ein nahes Hotel buchen! Am Start extremer Toilettenmangel und Grünzonen, die abhelfen könnten, gibts auch kaum. Also sehr früh am Start sein oder im Hotel die diesbezügliche Vorbereitung abschließen. Spanier nutzen kurzerhand jede sich bietende Deckung. Sachen sieht man da ...

Wichtiges: Besonderheiten - Herausragendes

Flair und Schönheit der spanischen Hauptstadt lohnen jede Mühe und auch das ein oder andere Defizit sonst üblicher Versorgung / Betreuung. Notorische Meckerer wie auch empfindliche Gemüter sollten sich den herrlichen Stress dieses Laufes allerdings nicht antun. Wer in der Lage ist, sich auf Stadt und Menschen einzulassen, zudem gut vorbereitet antritt, wird mit einem außergewöhnlichen Erlebnis belohnt. Versprochen!

 

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