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Kurzkritik "12-Stunden-Lauf Schwäbisch Gmünd 2008"

Vorbereitung: Homepage/Anmeldung - Zeitmessung - Zugesandte Unterlagen - alternative Distanzen

Veranstalter dieses Benefizlaufes in eigener Sache ist das DRK, Kreisverband Schwäbisch Gmünd. Deshalb finden sich Ausschreibung und Hinweise auf der DRK-Homepage. Die verfügbaren Infos sind denkbar knapp und stehen auch erst zur Verfügung, wenn die neue Ausschreibung erfolgt. Die Anmeldung war ausschließlich schriftlich möglich, entweder postalisch oder durch Nachmeldung vor Ort. Hierzu lädt man sich den Flyer mit der Ausschreibung runter. Der enthielt dann einige Ungereimtheiten hinsichtlich einer über die Startgebühr hinaus zu entrichtenden Spende von einem Euro pro Runde bzw. eines Mindestbetrages. Diese Spende wurde jedoch nicht verlangt, galt wohl nur für angemeldete Staffeln. Insgesamt machte die Organisation einen improvisierten Eindruck, obwohl der Lauf schon mehrmals stattfand.

Die Rundenzählung erfolgte manuell und zwar durch nur einen (!) Zähler. Das war überdies auch noch über den gesamten Zeitraum von 12 Stunden derselbe, bemitleidenswerte Mann. Dessen Leistung soll nicht geschmälert werden, dennoch ist das Verfahren mit nur einem Zähler, bei so kleiner Runde nicht akzeptabel, da zu fehleranfällig. Eine Chance selbst mitzuzählen hat man nicht, weil keine Rundenansage erfolgt und der Überblick schon nach wenigen Runden zwangsläufig verloren geht. Ich lief mit Forerunner 305, der am Ende über 4 km mehr anzeigte, als mir gebucht wurden. Das ist kein Beweis, rechtfertigt aber einen Verdacht. Selbst wenn die GPS-basierte Messung - aus welchen Gründen auch immer - ungenauer gewesen sein sollte als sonst üblich (Ca. 400 m auf einem flachen Marathonkurs, also etwa 1%), bleibt eine unerklärliche Differenz. Man sollte in Schwäbisch Gmünd daraus die Konsequenzen ziehen. Damit will ich das Ergebnis des Laufes nicht in Frage stellen. Erstens war es für mich ein wichtiger, aber nur ein Trainingslauf und zweitens waren alle Kontrahenten von dem Problem betroffen. Andererseits hätte ich keine Lust noch einmal in Schwäbisch Gmünd zu laufen, so lange an der unsicheren Zählweise festgehalten wird.

Unterlagen werden keine übersandt. Alternative Bewerbe: 6-Stunden-Lauf, 12-Stunden-Staffelläufe (mit begrenzter und unbegrenzter Läuferzahl)

Strecke: Was gibt's zu sehen? - Profil - Untergründe

Die 945 Meter-Runde ist für den Zweck eines 12-Stunden-Laufes gut geeignet. Vorteile: Bis zu drei Vierteln des (fast) ebenen, gänzlich asphaltierten Kurses verlaufen unter schattigen Bäumen. Optisch ist die Route durchaus ansprechend, weil sie im Wesentlichen die Spazierwege eines Parks nutzt. Ein Bach wird auf einer ebenen Holzbrücke überquert. Wer früh genug kommt, kann sein Auto in der Nähe des Startbereichs an der Strecke oder unweit davon parken und hat so jederzeit Zugriff zu dort deponierter Ausrüstung. Nachteile: An zwei Stellen (für insgesamt etwa 80 Meter) hat man Berührung mit dem für einige Stunden intensiven innerstädtischen Verkehr (auch intensiv stinkend). Außerdem muss man jederzeit mit Fußgängern rechnen. Vor allem Kinder und ältere Passanten wussten das Verhalten der Läufer nicht so recht einzuschätzen, mussten trotz ihres Bemühens auszuweichen manchmal abrupt umkurvt werden.

Startgebühr: Preis / Was gibt's fürs Geld?

Startgebühr Euro 40,-. Dafür gab's lediglich spartanische Verpflegung (ich empfehle Ergänzung durch mitgebrachte Energiegels) und Urkunde. Da für die Organisation außer für Verpflegung nahezu Nullkosten anfallen, ist die beachtliche Höhe des Startgeldes NUR durch den Benefizcharakter der Veranstaltung gedeckt, damit aber auch gerechtfertigt.

Organisation: Abholung Startpaket - Sicherheit - Parkraum - Messe

Bei der Anmeldung beobachtete ich ein wenig Verwirrung, was man denn einem der 6-Stunden-Läufer an Startgeld abnehmen sollte. Mir (als Nachmelder) teilte man kurzerhand eine Frauenstartnummer zu, was jedoch keine Verwirrung zeugte. Ansonsten entstanden keine Probleme / Wartezeiten, was bei dem kleinen Teilnehmerfeld auch nicht erstaunt.

Bis auf die schon erwähnten Fußgänger gibt es kein Sicherheitsdefizit.

Parkplätze stehen in den Wohnstraßen um den Startbereich zur Verfügung. Wer an oder in unmittelbarer Nähe der Strecke parken will, um sein Depot am eigenen Auto einzurichten, muss früh anreisen.

Versorgung: Verpflegung - Duschen/Toiletten - Massagen/Medizinisches

Die Verpflegung genügt nur einfachen Ansprüchen. Ich war froh einige Gels mitgenommen zu haben. Cola, Iso und Wasser gibt's an Flüssigem. Süßer Reiskuchen und Trockenfrüchte bilden die Hauptbestandteile der festen Nahrung. Nach dem Lauf kann man in der zum Festzelt umfunktionierten Garage des DRK-Kreisverbandes essen. Schnitzel, Bratwürste, Pommes - nicht Läufer-like, aber nach einer 12h-Zäsur ist einem so ein fettiger Fehltritt ohnehin willkommen. Inakzeptabel dagegen die Tatsache, dass kein alkoholfreies Bier angeboten wurde. Das zeigt, dass manches eben nicht konsequent bis zu Ende gedacht ist und man wohl zu sehr über die Verwirklichung des eigenen Zieles nachdenkt, als über die Bedürfnisse (autofahrender) Läufer.

Duschen und Toiletten stehen zur Verfügung. Am Start ein mobiles Klo, das aber für so wenige Läufer ausreicht. Die Toiletten im DRK-Gebäude können zwar auch genutzt werden, waren aber bis kurz vorm Start verschlossen ... Die medizinische Notfallversorgung MUSS gut sein, wenn das DRK nebenan residiert.

Wichtiges: Besonderheiten - Herausragendes

Eine besonders wegen des vielen Schattens gut geeignete Strecke sollte viele Ultras nach Schwäbisch Gmünd locken. Die fragwürdige Rundenzählung und ein paar andere Defizite relativieren diesen Vorteil wieder. Guter Zweck hin, guter Zweck her: Wer eine Laufveranstaltung durchführt, sollte zunächst einmal alle Läuferbelange zumindest zufriedenstellend bedienen. Was dann übrig bleibt, dürfte noch ausreichend Geld in die Kasse des DRK spülen.

 

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