Kurzkritik Essen Marathon, rund um den Baldeneysee 2008

Kurzkritik "Essen Marathon, rund um den Baldeneysee 2008"

Vorbereitung: Homepage/Anmeldung - Zeitmessung - Zugesandte Unterlagen - alternative Distanzen

Die Homepage ist Teil des Internetauftritts des Hauptsponsors, hat dennoch eine gefällige Aufmachung und präsentiert alle wichtigen Informationen ohne langes Suchen. Die Online-Anmeldung erfolgt über einen Dienstleister, der eine Anmeldebestätigung per E-Mail verschickt, zudem eine aktualisierte Startliste bereitstellt.

Zeitmessung mit Championchip. Nettozeit und HM-Zeit verfügbar. Neben dem Marathon war lediglich ein Staffelbewerb ausgeschrieben.

Strecke: Was gibt's zu sehen? - Profil - Untergründe

Der Kurs besteht aus zwei Runden um den Baldeneysee, wobei die erste durch eine insgesamt 6 km lange Wendeschleife verlängert ist. Von der Wendeschleife abgesehen, verläuft die Strecke zumeist direkt oder etwas abgesetzt am Seeufer. Insbesondere die etwa 7 km am Südufer stellen einen landschaftlichen Leckerbissen dar, den man so am Rand einer Großstadt nicht vermuten würde. Bis auf ein paar unbedeutende, sanfte Wellen in Runde eins ist der Kurs brettflach und für persönliche Bestzeiten sehr gut geeignet. Am Südufer und teilweise auch auf dem Rest der Strecke gibt es ausreichend Schatten, falls man einen der wärmeren Oktobertage erwischen sollte. Untergrund: Ausschließlich Asphalt, wohltuend eben. Mit einer Ausnahme sind alle Straßen und Wege ausreichend breit. Nur bei Km 4, in Werden, kurz vor dem Staudamm, kommt es, wenn man im Haupfeld unterwegs ist, auf ein-, zweihundert Metern zu Stockungen.

Zuschauer applaudieren nur an wenigen Stellen, hauptsächlich im Zielbereich. Auf dem Großteil des Kurses sind die Läufer unter sich. Abwechslung bieten zwei Baudenkmäler, diverse Rhythmusgruppen und ein Sprecher, der unermüdlich Läufer begrüßt, bei Km 8 bzw. 31,5.

Startgebühr: Preis/Was gibt's fürs Geld?

Für die Startgebühr von Euro 35,- erhält man eine zufriedenstellende Versorgung und die Finisher Medaille - das war's. Für den Chip fällt Miete an, das Finisher Shirt kann man nach dem Lauf für 15 Euro extra erwerben. Rechnet man den potenten Hauptsponsor ein, die Tatsache einer Doppelrunde um einen See mit geringem Absperraufwand, Chip extra, Finisher Shirt extra, dann muss man diesen Lauf als überteuert einstufen. Hier scheint ein Verein seinen Jahresetat auf Kosten von Hobbyläufern sanieren zu müssen.

Organisation: Abholung Startpaket - Sicherheit - Parkraum - Messe

Abholung der Startnummer in einer Sporthalle neben dem Regattahaus der Stadt Essen, dafür genügt die Angabe des Namens bei Voranmeldung. Verzögerungen konnte ich nicht beobachten. Dafür bildete sich eine lange Schlange vor der Bekleidungsabgabe. Bei einem Lauf dieser Größe sollten Startnummernaufkleber vorbereitet sein. Angesichts der x-fachen Wiederholung dieses Laufes ein völlig unverständliches Manko.

Soweit die Strecke öffentliche Straßen berührt ist sie abgesperrt.

Parkplätze in Startnähe ergattern nur Läufer die rechtzeitig anreisen. Ansonsten wird ein mehr oder weniger weiter Anmarsch fällig.

Versorgung: Verpflegung - Duschen/Toiletten - Massagen/Medizinisches

Verpflegungsstände auf der Strecke boten Wasser, Tee, Iso, teilweise Cola und Bananen. Im Ziel zusätzlich Äpfel und alkoholfreies Weizen eines Sponsors.

Duschen (kalt! Wer kann sollte zu Hause duschen) und Toiletten für Männer im Regattahaus; Damenduschen in Sporthalle, wo die Startnummern ausgegeben wurden.

Wichtiges: Besonderheiten - Herausragendes

Betrachtet man den Lauf unter den Gesichtspunkten Organisation und Gegenwert für das Startgeld, kann man keine Empfehlung aussprechen. Die wunderschöne Strecke relativiert jedoch so manches. Gut, dass eine Runde nicht mal einen Halbmarathon ausmacht. Es wäre nämlich schade, wenn man den Baldeneysee nur einmal umrunden dürfte ...