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Kurzkritik "Maratona del Custoza 2008"

Vorbereitung: Homepage/Anmeldung - Zeitmessung - Zugesandte Unterlagen - alternative Distanzen

Einfache, etwas "unelegant" gestaltete Homepage, die nur in Italiensch mit klaren Infos aufwartet. Eine deutsche pdf-Datei enthält eine recht schlechte und kurze Übersetzung. Die englische pdf-Datei hat auch nicht viel mehr Aussagekraft. Somit ist es nicht immer ganz einfach sich im Hinblick auf Details sicher zu sein. Eine Online-Anmeldung gibt es nicht. Es ist vorgesehen ein Anmeldeformular auszudrucken (Ist auch Teil der pdf-Dateien) und dies nach Italien zu faxen. Zugleich wird entweder ein Gesundheitsattest oder eine Kopie der Vereinsmitgliedschaft (Kopie Startpass DLV) gefordert.

Das Startgeld (nur 20 Euro!!) soll vorab per Banküberweisung bezahlt werden. Die Anmeldefrist läuft zwei, drei Tage vor dem Start ab, eine Nachmeldung vor Ort ist nicht möglich. Aber: Ich entschloss mich sehr spät dort zu laufen und fand große Flexibilität beim OrgTeam. Man akzeptierte eine Anmeldung per E-Mail (Daten wie im Formular gefordert). Die Startgebühr konnte ich auch beim Abholen von Startnummer und Chip bezahlen. Ebenso reichte es die Kopie des Startpasses DLV zu diesem Zeitpunkt vorzulegen.

Die Zeitmessung erfolgt mit einem Champion Chip, was nirgendwo in der Ausschreibung erwähnt wird. Da der Chip im Startgeld enthalten ist und auch kein Pfand hinterlegt werden muss, kann man auch mit Leihchip laufen. Eventuell bei der Anmeldung angeben, dass du einen eigenen Chip besitzt. In Italien wird der Champion Chip eher selten verwendet, daher geht man nicht davon aus, dass Läufer einen persönlichen besitzen.


Es werden auch 6- bzw. 11 km-Strecken und die Halbmarathondistanz angeboten. Allerdings erfolgt bei diesen Läufen keine Zeitmessung. Man läuft ohne Startnummer. Den schönsten Streckenteil entlang des Flusses "Mincio" bekommen auch nur die Marathonis zu sehen.

Strecke: Was gibt's zu sehen? - Profil - Untergründe

Ein echter Landschaftslauf der dem Läufer wunderschöne Bilder und ein paar touristische Highlights beschert. Grandios! Aber, und das ist für Italien außergewöhnlich, zwischen Start und Ziel ist das Publikumsinteresse gleich Null! Wer Beifall "braucht", oder als Zutat für einen gelungenes "Laufevent" schätzt, sollte nicht hinfahren. Es sind viele, aber leichte Steigungen und Gefällepassagen zu überwinden. Allerdings sollten Mitteleuropäer bedenken, dass im Mai in Italien hohe Temperaturen herrschen können. Start bereits um 8:30h, was die "Sache" wieder etwas entschärft. Mehr als 90% des Kurses verlaufen über Straßen oder asphaltierte Wege. Ein paar Feldwegabschnitte sind unkritisch zu laufen.

Start und Ziel befinden sich im Ort "Sommacampagna", also nicht in "Custoza".

Startgebühr: Preis/Was gibt's fürs Geld?

Die Anmeldegebühr betrug lediglich 20 Euro!!! Nirgendwo hat man mir bisher für so wenig Geld so viel geboten - nicht mal in Italien, wo der Gegenwert immer hoch ist!!! Neben guter Versorgung waren der Champion Chip, die Medaille, ein Baumwoll-Finisher Shirt und ein gemeinsames üppiges Mahl nach dem Lauf inklusive. An der Mahlzeit (Pasta, Fleisch, Brot, Getränke) konnten auch Angehörige und Freunde GRATIS teilnehmen!!! Darüber hinaus erhielt jeder Läufer einen 6er-Karton Wein ("Bianco del Custoza") und in einer "Geschenktüte" fanden sich auch noch Käse und gigantisch lange Nudeln. Das war insgesamt wie ein kleines "Weihnachten". Unglaublich!

Organisation: Abholung Startpaket - Sicherheit - Parkraum - Messe

Abholung Startunterlagen am Vortag oder vor dem Lauf möglich. Am Lauftag direkt im Zielbereich vor der "Villa Venier". Am Vortag im nahegelegenen Sportzentrum (einfach beim emsigen Aufbauteam auf dem Gelände der "Villa Venier" durchfragen). Dabei gab's keine Probleme und Wartezeiten. Ich hab mir einfach die Seite der Startliste im Internet ausgedruckt auf der meine Daten standen, die Zeile unterstrichen und dieses Blatt samt Startpass-Kopie vorgezeigt. Somit waren auch Sprachprobleme ausgeschlossen. Außerdem besitzen Italiener ein Liebenswürdigkeits-Gen, die gehen sehr freundlich und sorgsam mit dir um!

Beim Überqueren waren Straßen von Polizei gesichert. Die Route ist jedoch nicht abgesperrt und man muss ein bisschen auf den Verkehr achten. Allerdings waren die ausgewählten Nebenstraßen sonntags kaum befahren und Italiener sind vorsichtig, wenn so viele Menschen auf der Straße rumlaufen ...

Parkplätze stehen in der Nähe von Start/Ziel in Sommacampagna reichlich zur Verfügung, die Parkorganisation ist ausgezeichnet.

Natürlich gibt's keine Messe, lediglich ein Händler bot am Veranstaltungstag verbilligte Laufartikel an.

Versorgung: Verpflegung - Duschen/Toiletten - Massagen/Medizinisches

Die Versorgung auf der Strecke und im Ziel ist reichhaltig, wie in Italien üblich. Außerdem gibt es nach dem Lauf ein ausgiebiges "Festmahl" für Läufer und Angehörige (s.o.).

Duschen soll es geben, es empfiehlt sich jedoch im Hotel zu duschen. Auch die Toilettensituation der "Villa Venier" hab ich nicht "ausgekostet". Im Ort "Sommacampagna" gibt es mindestens ein Hotel, das aber ausgebucht war. 5 km entfernt, in "Lugnano" fanden wir jedoch problemlos und preiswert Zimmer.

Generell darf man an die medizinische Versorgung in Italien nicht unsere Maßstäbe anlegen. Damit meine ich nicht die Qualität, sondern die Quantität von Notfallhelfern. Unterwegs konnte ich keine ausmachen. Es DARF dir einfach nichts wirklich Bedrohliches passieren! Das verlangte Gesundheitsattest stellt für Veranstalter auch so was wie eine Generalabsolution dar, wenn Kreislauf-/Herzprobleme auftreten sollten.

Wichtiges: Besonderheiten - Herausragendes

Der Maratona del Custoza ist ein wirklich außergewöhnlich schöner Landschaftslauf mit ein paar malerischen Baudenkmälern gewürzt. Sehr, sehr empfehlenswert. Jedoch nicht für Läufer die Zuschauer brauchen oder schätzen!

Die gute Organisation und vor allem der unglaublich hohe Gegenwert für die Startgebühr stellen eine weitere Empfehlung aus. Hinfahren, teilnehmen, genießen, staunen!

Und hier noch ein Nachtrag vom September 2008: Die Custozianer haben mir diesen Monat tatsächlich auch noch eine herrlich gestaltete Urkunde per Post zugeschickt. Und weil das alles noch nicht reicht, lag im Kuvert als Dreingabe ein schönes Foto von meinem Finish. ALLES FÜR 20 EURO! Unfassbar.

 

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