10. November 2019

Widersinnig aber angenehm  -  Indoormarathon Nürnberg 2019

767 Meter pro Runde - 55 Runden plus „x“ ergeben den Marathon - eine Hälfte der Distanz wird auf Teppichboden gelaufen, die andere auf genopptem PVC-Belag … Eingeweihten reichen schon diese wenigen Angaben zur Ermittlung meiner Koordinaten an diesem Novembersonntag. Ab 11 Uhr wird indoor gelaufen, im Gebäude des TÜV Rheinland in Nürnberg, durch Flure und Treppenhäuser. 55 Runden bedeutet somit auch 55 mal treppauf und gleichermaßen oft treppab.

Durch ein Gebäude rennen - das ist schon ein bisschen verrückt. Kommt mir aber nicht mehr so vor, weil ich nach 2014 und 2017 bereits zum dritten Mal hier bin. Außerdem gibt mein Marathon- und Ultrafundus durchaus „schrägere“ Sachen her. Marathon unter Tage laufen zum Beispiel, in den Stollen aufgelassener Bergwerke, einmal auch im Knast, gemeinsam mit Häftlingen. Mit den Bildern derart ausgefallener „Locations“ im Kopf empfinde ich stundenlang durch Flure zu rennen denn auch eher als widersinnig, weil: Nichts von dem, was ich mir auf Marathonstrecken am sehnlichsten wünsche - ständig wechselnde Eindrücke, vorzugsweise in freier Natur - wird mir der TÜV-Orbit bescheren.

Dafür laufe ich unter höchst angenehmen Bedingungen, trotze dem kalten Novembermorgen in sommerlichem Outfit - indoor = drinnen, bei geschätzten 15 bis 20°C, je nachdem welche Stelle des Kurses ich gerade passiere. Die Gänge sind über offene Fenster gut belüftet, weswegen ich auf Runde eins noch ein wenig fröstelte. Lange vorbei, inzwischen wische ich mir dann und wann sogar den Schweiß von der Stirn.

Die meisten meiner Mitläufer* verstehen die Veranstaltung so wie sie gedacht ist: Als Spaß mit sportlichem Hintergrund. Das Sportliche ergibt sich aus der Distanz (Marathon oder Halbmarathon) und den vielen Treppen. Spaß macht das Laufen an sich, die Begegnung mit etlichen Bekannten und die musikalische Untermalung. Nicht zu vergessen: die absolut entspannte Atmosphäre, in der sich das „Event“ vollzieht. Bewirtung vor, während und nach dem Lauf, Umkleiden, Duschen, Toiletten in großer (!) Zahl - für alles ist bestens und auf denkbar kleinstem Raum - eben indoor - gesorgt. Und das Wetter auf der Strecke steht auch schon fest: Warm und trocken wie in jedem Jahr.

*) Die Anzahl der Teilnehmer ist auf 150 begrenzt (135 Einzelstarter, 15 Staffeln)

Eine Runde beginnt in der Empfangshalle des Gebäudes, in Höhe der Zeitmessung. Ich durchquere das Foyer und halte auf den Schacht des Aufzuges zu, vor dem die Anzeige steht. Nach jedem Umlauf überprüfe ich, ob mein Name eingeblendet wird, als Gewähr für eine korrekt gezählte Runde. In engem Radius um den Aufzugschacht und in Gegenrichtung durch die Halle. Um Zuschauer fernzuhalten und „läuferische Querschläger“ auszuschließen, wurden die gegensinnigen Laufwege abtrassiert. Dann rein in den oberen, ebenerdigen Flur, über Teppichboden bis fast an dessen Ende. Scharf links ab ins Treppenhaus, auf zwei mal 11 Stufen mit 180°-Richtungswechsel hinab. Im Kellergeschoss auf entsprechendem Flur zurück, bis der Gang unmittelbar vor der Verpflegungsstelle rechtwinklig nach links abbiegt. Von hier weitere etwa 100 Meter auf den „DJ“ zu, dessen „Equipment“ das Weiterlaufen blockiert. Nach rechts ins Treppenhaus, besagte 22 Stufen nach oben und dort angekommen mit „dicken“ Oberschenkeln die Reststrecke bis ins Foyer absolvieren …

Was gibt’s zu sehen? - Abgesehen von joggenden Menschen recht wenig: Von den Fluren zweigen kurze Seitengänge ab zu Büros und Laboren. Da und dort stehen Schaukästen vor Fenstern zu mehreren Lichthöfen. Schaukästen, in denen TÜV-Mitarbeiter ihre Prüftätigkeit vorstellen, für die eilige Läufer natürlich kein Auge haben. Ecken und Kanten (an Feuerlöschern, Regalen, Geländern, usw.) wurden wo immer nötig und möglich mit Matratzen abgepolstert und damit entschärft.

Runde um Runde rein nach Gefühl, ohne mein Tempo zu kennen. GPS funktioniert indoor nicht. Damit kann ich einstweilen „leben“, schließlich geht es um nichts. Immerhin ist mein Empfinden von „Orientierungslosigkeit“ lebhaft genug, um mir den Grad meiner über mittlerweile elf Jahre gefestigten GPS-Hörigkeit zu veranschaulichen. Leidensdruck, dessen Pegel mich allerdings nicht zu fortgesetzter Hirnakrobatik nötigt. Ich werde mich auf die Feststellung von Zwischenzeiten und Hochrechnungen nach jeweils einem Viertelmarathon beschränken. Zum ersten Mal also nach 13 Runden plus x. „Plus x“ klingt komplizierter als es sein wird. Wie erwähnt: Es geht um nichts, also spielen ein paar Meter hin oder her, respektive deren höchstens minutenlanges Äquivalent keine Rolle.

„Das macht mir richtig Spaß hier!“ - Es dauert nicht mal fünf Runden bis mich der Freund überrundet und seine Freude mit mir teilt. Mike kreist zum ersten Mal indoor, seiner überaus positiven Reaktion zufolge aber nicht zum letzten Mal. Seit gestern, als wir uns trafen, sind wir ständig damit beschäftigt Freude miteinander zu teilen. Wärmten vieles von dem auf, was uns verbindet. Viele Anekdoten rund um gemeinsam erlebte Läufe. Würdigten aber vor allem jenes unglaubliche Geschehen, das sich gestern am 9. November zum 30. Male jährte: Die Geschichte des Mauerfalls, ohne die wir uns nicht kennen- und schätzen gelernt hätten. Ohne die Mike noch immer im Osten hinter einer unmenschlichen Grenze leben würde und ich westlich davon …

Treppab, treppauf … ich hab’s drei Wochen lang geübt. Outdoor an Böschungen von Brückenauffahrten und Flussdämmen. Zum Glück gibt es einige solcher Treppenanlagen unweit meines Zuhauses. Eine will auf 12, zwei weitere mit 20 und eine sogar über 36 Stufen überwunden werden. In der Spitze brachte ich es auf 1.800 Stufen im Rahmen einer 16 Kilometer langen Trainingseinheit. Das geschah nicht in der Absicht heute früher fertig zu werden! Es ging mir vordringlich um meine „körperliche Unversehrtheit“. In erster Linie wollte ich den kapitalen Muskelkater vermeiden, den mir die TÜV-Treppen ansonsten eingetragen hätten. Weil ich - treue Leser ahnen was kommt - selbstverständlich jede Stufe auf- und abwärts im Laufschritt nehmen werde …

Runde 13 liegt hinter mir. Nach schätzungsweise einem Viertel des beginnenden Umlaufs nehme ich die Zeit: 1:06 Stunden. Ergäbe eine Endzeit von 4:24 Stunden und entspricht einem Tempo von etwa 6:15 min/km. Ich bin ein wenig überrascht, hatte mein Tempo weniger flott taxiert. Den Zeitverlust in den Treppenhäusern rausgerechnet muss ich in den Fluren ungefähr im 6er-Tempo unterwegs gewesen sein. Und das ist zu schnell! Zuletzt, beim Bestzeitmarathon in München, auf absolut flacher Strecke, brauchte ich für den Marathon immerhin 4:35 Stunden und war danach ziemlich mitgenommen. Wie soll ich reagieren? Obendrein wollte ich mir heute „kein Bein ausreißen“. „Wollen“ und „Können“ raten übereinstimmend zur Tempomäßigung. Und wie reagiert Udo? Richtig: Gar nicht! Rennt sehenden oder zumindest visionären Auges auf den wahrscheinlichen Tempoeinbruch zu. Aber Dummheiten sind dazu da begangen zu werden. Und heute ist ein guter Tag dafür, schließlich geht es um nichts.

Dreiteilig das Musikprogramm: Teil eins und zwei gestalten Diskjockeys. Einer legt oben in der Eingangshalle auf, der andere im unteren Flur vorm Treppenhaus. Die Rhythmen im Foyer wummern auch aus Lautsprechern neben der Verpflegungsstation im Untergeschoss. Die Arbeit des Foyer-DJ wird immer wieder von Ansagen unterbrochen und mehrmals auch von Darbietungen einer vielköpfigen Sambagruppe. Ich sag’s mal so: Die Statik der Eingangshalle - Boden, Wände, Decken - braucht der TÜV definitiv nicht überprüfen zu lassen. Trotz infernalischen Getöses infolge Resonanz etlicher Sambatrommeln, zeigten sich keinerlei Risse im Mauerwerk …

Die beiden „Deejays“ werden wohl nie erfahren, was für ein gnadenlos hartes Wettrennen sie sich liefern - zumindest was meinen Musikgeschmack angeht. Nach Stayin’ Alive von den Bee Gees, ein Stück zu dem meine Beine beinahe schwerelos über den Flur tanzen, setzt sich der Mann im Keller an die Spitze. Und mit legendär Rockigem von Steppenwolf (Born to be wild) bis Deep Purple zieht er schließlich um Längen davon! Smoke on the water - „headbangend“ und mit geballter Faust brennende Luft zur Seite boxend stürme ich die vor mir liegende Treppe samt darüber liegendem Flur …

Auf maximal vier Gels bleibt der Nachschub zuckersüßer Energie heute beschränkt. Bevor Spekulationen wild durch TÜV-Flure wuchern: Meine diesbezügliche Zurückhaltung zielt einzig auf mehr Lauf- und damit Lebensqualität. Sich diese künstliche Pampe in der Bewegung in den Mund zu quetschen, krampfhaft runterzuschlucken und alsbald mit Wasser nachzuspülen, war nie etwas anderes als reine Pflichtübung. Gel-Exzesse, wie etwa beim Spartathlon, bei dem ich mich oral mit mehr als 100 (!) Beuteln in knapp 35 Stunden vergewaltigte, waren extrem widerlich aber eben auch zielführend. Es gibt nun mal keine praktikable Alternative, um verbrauchte Energie ähnlich rasch und (für mich) gut verdaulich zu ersetzen. Doch heute geht es um nichts. Ich darf zum Ende hin sogar einbrechen, hundemüde sein, mich quälen müssen. Also nur die vier Gels in meiner Lauftasche, höchstens, vielleicht auch weniger.

Geht es wirklich um nichts? Oder vielleicht doch um alles? Gerade hier, gerade heute, gerade zum Abschluss der Saison? Einer Saison, in der mir für Wochen der Spaß am Laufen abhanden kam. Freude, die nach erfolgreicher Fehlersuche wiederbelebt werden musste. Was mir gelang, überwiegend jedenfalls. Wozu bin ich denn heute hier, wenn nicht ebendieser Freude am Laufen wegen? Sich bewegen unter wohligen äußeren Bedingungen. Keine selbstgesetzten Normen erfüllen, nicht mal erwünschten Trainigs-Output bedenken müssen. Gar nichts bedenken müssen! Nahezu Marathon-Dolce-Vita: Nur laufen, dann und wann von packenden Rhythmen vorangetrieben, und als Sahnehäuchen ein paarmal vom Freund überrundet werden. Ja, der Indoormarathon ist wichtig für mich! Mental richtungsweisend! Mithin wäre sich „in Grund und Boden zu laufen“ äußerst ungeschickt. Mehr als vier Gels habe ich nicht dabei, aber die werde ich alle nutzen!

Zweites Marathonviertel: Ohne es mit objektiven Daten belegen zu können, war ich in der vergangenen Stunde davon überzeugt nicht langsamer geworden zu sein. Mir kam es sogar vor, als hätten sich meine Schritte zu etwas forscherem Tempo verselbständigt. Dann absolviere ich Runde 28 und bin gespannt, welche Zwischenzeit meine Uhr im unteren Flur, etwa zur Hälfte des Umlaufs, anzeigen wird. 2:10:xx Stunden lese ich für den Halbmarathon ab. Das ergibt hochgerechnet eine deutlich bessere Zeit als nach dem ersten Viertel. In dem war ich zu schnell unterwegs. Nun also die Steigerungsform davon: viel zu schnell? Was ich spüre, legt diesen Schluss nahe: Vor gut einer Stunde fühlte sich das Laufen weniger belastend an als jetzt. Ich sollte wirklich den Fuß vom Gas nehmen … Normalerweise reicht so zu denken bereits, um langsamer zu werden. Mehr unternehme ich nicht. Nicht zuletzt, weil ich keine Lust habe ständig mein Tempo zu kontrollieren. Außerdem fühle ich mich zwar stark be- aber nicht absehbar überlastet …

„Nicht in Treppenhäusern überholen!“ - Mehrfach höre ich den Nachhall des geschriebenen und bei der Einweisung auch mündlich wiederholten Satzes. Staffelläufer halten sich häufiger nicht daran. Möglicherweise auch der eine oder andere vorwärts stürmende Halbmarathoni. Kann ich nicht unterscheiden, ist auch egal. Obschon die „Sünder“ auch mich bisweilen auf schmaler Stiege „touchieren“, verstehe ich die schnellen Jungs. Einmal kann ich auch nicht widerstehen. Als jemand vor mir die Treppe provozierend im Zeitlupentempo nimmt, verliere ich die Nerven. Mit hinterm Rücken angelegtem Arm eile ich vorbei, achte aber peinlich genau darauf den Mitläufer nicht zu behindern. Ansonsten halte ich mich an die Vorgabe. Ob ich nun ein, zwei Sekunden später oben oder unten ankomme, ist nun wirklich einerlei.

Mein Treppentraining macht sich bezahlt. Es fällt mir nicht schwer die Stiege im Laufschritt zu nehmen, auch nicht nach der 32., 33., 34. oder 35. Wiederholung. Oben angekommen bin ich für ein paar Sekunden kurzatmig, vermag die eingegangene Sauerstoffschuld jedoch bis Höhe der Zeitmessung bereits wieder zu kompensieren. Mit den Umläufen verschärft sich die zeitweilige Kurzatmigkeit, wirklich belastend wird sie nicht. Dankbar bin ich auch für die motorische Schulung infolge tausender Stufen im Training. Sowohl auf- wie abwärts finde ich stets einen guten und vor allem fehlerfreien Rhythmus. Kein Straucheln, kein ansatzweises Stolpern, auch nicht jetzt, nach Umlauf 40 und 41.

Es zieht sich. Ziiiiiemlich. Ein Effekt, der um die „endzwanziger Runden“ einsetzte. Quälend langsam nur schaltet mein Zählwerk weiter. Das ist mental ziemlich anstrengend und auch nicht vermeidbar: Jeden Umlauf schließe ich mit einem Kontrollblick zur Leinwand und der dort dokumentierten Rundenzahl ab. Nicht nur einmal erschrecke ich, weil deren Wert vermeintlich unverändert blieb. Was natürlich Quatsch ist: Nach der Runde eingeblendet zu werden setzt voraus vom System erfasst und mit „+1“ gezählt worden zu sein. Zwischendurch verschaffe ich mir mental Erleichterung und rechne die vollbrachten Orbits in Strecke um: Schon 25, dann 28, irgendwann 30 Kilometer …

So perfekt in jedem Detail wie heute war die TÜV-Truppe vormals nicht am Werk. Während des Wettkampfs mache ich das vor allem an den beiden Helfern fest, die fürs Aufwischen verschütteter Getränke zuständig sind. In jeder (!) Runde begegne ich ihnen, unablässig wischend. Keine Spritzer, keine Lachen am Boden, die länger als ein paar Sekunden „überleben“ könnten.

Drittes Marathonviertel fast absolviert: Eben attestierte mir die Anzeige die erwarteten 41 Runden. Es naht die Sekunde der (Tempo-) Wahrheit, wozu ich noch ungefähr drei Viertel von Runde 42 zurücklegen muss. Inzwischen „unüberspürbare“ Abnutzungserscheinungen überlagern das Tempogefühl und erschweren eine verlässliche Einschätzung. Dennoch erwarte ich im dritten Viertel etwas langsamer unterwegs gewesen zu sein … Mein Eindruck hat mich nicht getäuscht: Die neuerliche Hochrechnung sieht mich zwar immer noch unter 4:30 Stunden Endzeit, aber beileibe nicht mehr so eindeutig wie nach der Hälfte der Distanz. Zweckpessimismus wird helfen etwaigen Frust abzufedern. Folglich gehe ich mal davon aus um die 4:30 Stunden zu brauchen …

Ich habe den Überblick verloren wie oft Mike mich überrundete. Bestimmt schon fünf- oder sechsmal. Noch 10 Runden für mich, ungefähr 50 Minuten. Vielleicht noch vier Runden für Mike. Die Läuferdichte in den Fluren hat spürbar abgenommen. Schon lange kreisen keine Halbmarathonis und Staffelläufer mehr. Und die ersten Marathon-Finisher ließen sich im Foyer schon vor einer Weile feiern. Ich fühle mich von den absolvierten Runden merklich angefasst. Muss mich mit vermehrtem Willenseinsatz um Laufschritte mühen und mein „Fahrgestell“ beschwert sich zunehmend. Doch die physische Härte bleibt im erwarteten, gut beherrschbaren Rahmen. Mental fällt mir das Kreisen zum Ende hin wieder leichter. Unterstützt von der Empfindung Umläufe nun viel rascher „abzuhaken“ als in den drei Stunden davor. Ein Effekt, der nur zum Teil auf Täuschung beruht. Seltsamerweise bin ich wieder schneller geworden.

Noch fünf Runden. Um meine Endzeit abschätzen zu können, habe ich vorhin eine Rundenzeit gestoppt: Knapp fünf Minuten. Mit diesem Wert rechne ich seitdem nach jedem Umlauf hoch und erhalte stets dasselbe Resultat: 4:25 Stunden. Noch vier Runden, dann noch drei. Ich stimme mich schon mal auf die letzte Runde ein, nehme mir vor mich von allen Helfern, den Posten an den Treppenhäusern, den Damen hinterm Büffet und den nach wie vor fleißigen „Putzteufeln“, zu verabschieden.

Vorletzte Runde, dann die letzte, die Abschiedstour. „Sich kein Bein ausreißen“ zu wollen schützt den im Kern seines Sportlerwesens Ehrgeizigen natürlich nicht davor, genau das final dann doch zu tun. Unter 4:25 Stunden zu bleiben ist möglich. Das weiß ich seit ein paar Runden und von jenem Augenblick an war es das, was ich von mir fordere. Zu Beginn der letzten Runde bleiben mir keine fünf Minuten mehr. Also erhöhe ich mein Tempo und versteige mich zu einer Art Endspurt. Flur, treppab, Flur, treppauf, da und dort ein lautes „Danke und Tschüss!“. Noch mehr Tempo bis ich schlussendlich nach 4:24:58 Stunden meine Wettkampfsaison 2019 indoor vollende.

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Zweifelsohne ein gelungener Saisonabschluss. Mit einer Zeit unter 4:30 Stunden hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Mutmaßlich und hauptsächlich wohl der Lohn für das über drei Wochen praktizierte Treppentraining.

 

Fazit zur Veranstaltung

Für das bescheidene Startgeld von € 22,- wird viel geboten. Die Versorgung der Teilnehmer ist vorbildlich. Vom ausreichend großen Parkplatz vorm Haus, über Duschen im Keller bis zum finalen Kuchenbüffet bleibt auf engstem Raum kein Läuferwunsch offen. Alle Helfer mühen sich freundlich und engagiert um die Teilnehmer.

Ein Extrasternchen gilt es in Sachen Sicherheit zu vergeben: Die Strecke - Flure und Treppenhäuser - ist mit Absperrbändern gesichert. In die Korridore vorspringende Ecken oder Vorrichtungen wurden mit Matratzen oder anderem Polstermaterial entschärft. In Höhe der Verpflegungsstation waren Helfer unablässig damit beschäftigt verschüttetes Getränk vom Boden zu wischen, damit niemand ausrutscht.

Fazit: Sehr lohnende Veranstaltung, besonders für Läufer, die stimmungsvolle Wettkämpfe mit hohem „Spaßfaktor“ mögen oder dem hierzulande im November outdoor anzutreffenden Mistwetter ein Schnippchen schlagen wollen. Gerne jederzeit wieder!

 

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