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Wundervolles und Wundersames – Füssen Marathon 2013

„Irgendwann wiederhole ich den Lauf. Dann aber im Vollbesitz meiner Ausdauer und ohne Voranmeldung, an einem Tag, wenn die Sonne Löcher ins Füssener Land brennt …“

Obiges Zitat beschließt meinen Laufbericht zum Königsschlösser Romantik Marathon von 2011. Mit Vorsätzen ist das so eine Sache. Oft bricht man sie fahrlässig, zuweilen mit Absicht und manchmal geht die Wirklichkeit ihren eigenen Weg. Auch diesmal bin ich vorangemeldet und nicht im Vollbesitz meiner Ausdauer. Die bröckelt aus diversen Gründen, vor allem jedoch, weil ich in den letzten Wochen das Lauftraining Wichtigerem unterordnen musste. Für mich geht es um einen weiteren Eintrag in mein Laufbuch. Dabei begleite ich eine Marathon Debütantin auf ihrem sicher nicht leichten Weg. Im Vorjahr betreute ich Susanne beim ersten Halbmarathon, und in diesem Jahr will sie sich nun partout die 42.195 vollen Meter eines Marathons antun. Der unberechenbare Teil meines Vorsatzes wird sich heute allerdings erfüllen: Die Sonne wird Löcher ins Füssener Land brennen! Ausnahmsweise sehe ich das mit gemischten Gefühlen. Pralle Sonne und hohe Temperaturen sind Leistungskiller, die jeden Marathoni zwingen seine Zielzeit nach oben zu korrigieren. Und der unvollständig angepasste Organismus eines Neulings leidet doppelt unter solchen Bedingungen. Ich verschweige Susanne, wie groß meine Sorge tatsächlich ist, um ihre vom Lampenfieber geschürten Zweifel nicht zusätzlich anzufachen.

Also was geht? Ihr Trainingsplan zielte auf 4:15 h. Ich überlasse ihr die Entscheidung. Zur Betreuung gehörten auch Unterweisungen, wie man zu einer realistischen Einschätzung der Zielzeit kommt. Sie schlägt eine Viertelstunde auf, will sich bei einer Pace von 6:20 h einpendeln. Kann klappen, muss aber nicht. Auch das verschweige ich ihr: Bei den meisten anderen hätte ich auf einen deutlich höheren Zeitmalus gedrängt. Aber Susanne entpuppte sich schon letztes Jahr beim HM-Training als Kämpfernatur, die jeweils diszipliniert alle Einheiten des Trainingsplans abhakt. Selbst wenn das Tempo sich als zu fordernd herausstellen sollte – ankommen wird die Frau auf jeden Fall!

Kühle, angenehme Luft umgibt uns beim Start um 7:30 Uhr. Susanne betrachtet das schöne Wetter gleich mir als Geschenk, wohl auch als gutes Omen und ich bestärke sie in dieser Einstellung. Bereits gestern* nutzte ich jede Gelegenheit, ihr zu versichern, dass sie das packen wird; trotz Wärme, trotz einiger Höhenmeter und obwohl sie sich vorm ersten Mal nicht vorstellen kann, wie das gehen soll. Konnten wir alle nicht, vorm ersten Marathon. Es mag „Schmerzfreie“ geben, die einfach so drauf los laufen und sich nicht darum scheren was wird. Das Selbstvertrauen aller Ernsthaften, die sich wochenlang mit harten Trainingseinheiten quälten und ständig müde waren, kommt dagegen ohne Dellen nicht davon. Deshalb unterlasse ich jede relativierende Bemerkung zum tollen Wetter. Mental ist der wolkenlose Himmel ihr Freund, physisch leider ein gnadenloser Widersacher.

*) Wir trafen uns gestern schon an der Strecke zum Halbmarathon. Susannes Mann Jörg und Ines liefen die 21 Kilometer. Außerdem der (lauf-) verrückte Hannes Kranixfeld, alias „Kraxi“, doch davon wird gesondert zu berichten sein.

Wir traben durch die Füssener Innenstadt und biegen nach ein paar Minuten auf die Ausfallstraße Richtung Norden ein. Schon nach 500 mittels GPS gemessenen Metern nehme ich heute eine Zwischenzeit. So langsam laufe ich selten und will sicher gehen das Tempo zu treffen. Wie erwartet etwas zu schnell. Aber nicht im roten Bereich. Nach einem Kilometer erkennt dann auch Susanne, dass wir ein paar Sekunden zu flott unterwegs sind. Ich beruhige sie und versuche meinen Schritt minimal zu verzögern. Eine wahre Völkerwanderung von Läufern und Läuferinnen zieht beidseits an uns vorbei. So etwas macht einen immer nervös, vor allem zu Beginn mit vor Energie strotzenden Beinen. „Lass dich nicht beirren!“ gebe ich ihr zu bedenken „Die meisten von denen wirst du später auf der Strecke wieder einsammeln!“

Füssen liegt hinter und ein erster eher harmloser Anstieg auf der Straße zum Hopfensee vor uns. „Da vorne nehmen wir etwas Tempo raus. Bloß anfangs keine Kraft verschwenden, die fehlt sonst am Ende!“ Mit meiner Erklärung verfolge ich neben dem offensichtlichen zwei weitere Ziele: Den Neuling dafür sensibilisieren, was bereits als Anstieg zu werten ist; zugleich signalisieren: Ich gebe auf dich Acht!

„THE MIRACLE IS’NT THAT I FINISHED
THE MIRACLE IS THAT I HAD THE COURAGE TO START”

Das Motto prangt in weißen Lettern auf dem Rücken eines Vordermannes. Einwandfreies Englisch? Ein Schreibfehler, der sogar meinem unvollkommenen Schulenglisch aufstößt, nährt Zweifel. Unbestritten gut passt der Leitgedanke allerdings zu der zähen Frau neben mir. Fest eingebunden in Familie und Beruf braucht es ein gerüttelt Maß an Courage und Willensstärke, um sich auf das Abenteuer Marathon ohne Abstriche einzulassen.

Vom asphaltierten Radweg biegen wir unvermittelt in die von Feuchtwiesen und Waldstreifen geprägte Allgäuer Landschaft ab. Mit fünfzig stark abschüssigen Metern beginnt die Runde um den Hopfensee. In flacher, sumpfiger Wanne gelegen und häufig hinter hohem Schilf versteckt, bleibt der den Läuferblicken indes lange verborgen. Als bretteben habe ich diesen Streckenteil in Erinnerung, was grundsätzlich auch stimmt. Die knapp anderthalb Kilometer durch das Gehölz am Südrand des Sees strotzen jedoch vor kleinen und kleinsten Buckeln. Kaum ein Läufer wird diese ach so harmlos anmutende Buckelpiste als ernsthafte Prüfung wahrnehmen. Zumindest nicht in der Frühphase eines Marathons mit prall gefüllten Akkus. Und doch sammelt man hier Höhenmeter bei höherem Energiebedarf.

Hinterm Wald präsentiert sich die Voralpenlandschaft erstmals an diesem Morgen in voller Pracht. Durch lichtes Schilfrohr über weithin flache Wiesen greift der Blick nach den im Morgendunst aufragenden Gipfeln der Allgäuer Berge. So früh am Morgen zu laufen ist an sich nicht mein Ding … aber nun bin ich schon mal hier, einigermaßen wach, vom Tempo nicht wirklich gefordert, kann demnach in vollen Zügen genießen. Ein Läufer überholt, setzt sich vor uns und zieht sehr langsam davon. Als wäre sie unsichtbar mit ihm verbunden wird auch Susanne schneller. Ich lasse sie ein paar Meter gewähren, um sie dann auf den von weniger erfahrenen Läufern häufig begangenen Fehler aufmerksam zu machen. „Hast du gemerkt, dass du schneller geworden bist? Lass dich nicht von Läufern mitziehen, die überholen!“.

Nach lang gezogener Rechtskurve erhaschen wir endlich einen Blick zum Hopfensee. Moorig dunkel, mit unbewegtem Wasserspiegel wartet er auf die Umrundung, entzieht sich hinter dichtem Schilfgürtel jedoch immer wieder neugierigen Blicken. Das ändert sich erst am Nordufer, entlang der Promenade, nun bereits in der Ortschaft Hopfen am See. Für mich beginnt hier ein besonderer Wettbewerb, der Kampf um aussagekräftige Fotos. Thema: „Susanne läuft Marathon rund um den Hopfensee“. Ich flitze mehrmals voraus, warte auf erhöhter Position – einmal sogar auf einem wackeligen Stuhl – mit schussbereiter Kamera. Stückweit voraus sind die obligatorischen Alphornbläser nicht mehr zu überhören. Also nehme ich einmal mehr die Beine in die Hand, um beide Motive, Läuferin und Bläser-Trio, im originellen Schnappschuss zu vereinen. Der misslingt allerdings doppelt, weil die Alphornisten just in diesem Moment eine Pause einlegen und ich die Läuferin durch zu frühes Auslösen aus dem Bild verbanne …

„Komm nur! Du gehörst doch dazu!“ Die Einladung gilt einem schwarz bedressten Läufer, der uns schon eine ziemliche Weile „verfolgt“ und nun kurz stoppt, weil er meint unser Fotoshooting zu stören. Meine gehäuften Hinweise an Susannes Adresse haben ihm anscheinend signalisiert, dass wir um eine möglichst konstante Laufgeschwindigkeit ringen. Jedenfalls hat er sich frühzeitig an unsere Fersen geheftet und die heimliche Allianz wird sehr lange halten …

Die Seerunde ist komplett und fast scheint es, als sollte eine zweite folgen. Ein weiteres Mal zuckeln wir durch das morgendlich kühle Wäldchen über die mürbe machende Buckelpiste, was mir ein – allerdings unsichtbares – Stirnrunzeln verursacht. Verstohlen „inspiziere“ ich meinen Schützling von der Seite. Nichts deutet auf frühzeitige Ermüdung hin, wie denn auch, nach nur 12 Kilometern. Komplimente werden immer gern genommen, also lobe ich ihren Laufstil und schaue sie dabei ganz offen von der Seite an. Natürlich schwingt da auch Berechnung mit, die Absicht ihre Zuversicht zu nähren. Aber gelogen ist es nicht. Für eine Freizeitläuferin verfügt sie über einen ausgesprochen flüssigen, Kraft sparenden Schritt. An dem wollte selbst die deutsche Marathonmeisterin von 2005, Monika Schuri, nichts verändern, die zu Susannes Bekannten zählt. Mit „Gib mir mal einen Tipp zu meinem Laufstil!“ zur Kritik aufgefordert, untermauerte Schuri ohne es zu wissen die auch von mir vertretene Auffassung: Der Laufstil bildet sich individuell aus und so lange ein Freizeitläufer in Training und Wettkampf beschwerdefrei bleibt besteht nicht die mindeste Veranlassung daran „herumzudoktern“. Falls es jemand – aus welchem Grund auch immer – dennoch wünscht, dann nur unter Anleitung und fortwährender Kontrolle/Korrektur eines fachkundigen Trainers. Wer alleine an seinen Laufschritten arbeiten möchte, sollte das nur indirekt versuchen, mit den Übungen des Lauf-ABC*.

*) Unter der Bezeichnung Lauf-ABC sind Kraft und Koordination schulende Übungen zusammengefasst, deren Ausführung einzelne Phasen eines Laufschritts nachahmt bzw. betont. Infolge regelmäßiger (!) Ausführung von zum Beispiel „Anfersen“ oder „Kniehebeläufen“ verbessert sich der individuelle Laufstil insgesamt.

Wir haben uns vom See abgewandt. Zunächst am Waldrand in angenehm kühlem Schatten, kurz darauf durch Viehweiden und in praller Sonne geht es zurück Richtung Füssen. Unwiderstehlich umfängt mich der Zauber der herrlichen Allgäuer Voralpenlandschaft. Nichts verstellt die Aussicht auf Tegelberg, Säuling und die Gruppe der Tannheimer Berge. Felsgrau und in morgendlichen Dunst gehüllt erwarten sie die zahlreichen Wanderer an diesem strahlend schönen Sonntag. Stünde dieser Marathon nicht schon fix im Kalender, man müsste ihn erfinden, um der einmaligen Kulisse im Laufschritt zu huldigen. Wunderbar! Fantastisch!

Ja, schon, aber! Die Temperatur steigt unaufhörlich und die sengende Sonne heizt unsere Körper schon jetzt gewaltig auf. Ich bin ein Sonnenmensch und empfinde das als angenehm. Wie zuletzt beim Bergmarathon im Montafon kann ich nicht genug bekommen von blauem Himmel und Wärme. Das Wetterdesaster des ersten Halbjahres mit Schnee, Eis, nicht enden wollenden Regenfällen und biestiger Kälte bis in den Juni hat mich nachhaltig traumatisiert. Das mag überspitzt formuliert sein, trifft es dennoch im Kern. Warum sonst dächte ich unter hitziger Sommersonne immer wieder angewidert an diese Zeit zurück … Das hier ist MEIN Wetter! Aber eben nur meins. Susanne betont zwar mehrfach, wie sehr auch ihrem Läufernaturell diese Verhältnisse entsprächen. Wie jeder andere erleidet jedoch auch ihr Organismus eine Ausdauereinbuße bei steigenden Temperaturen, die schon vor der 20°C-Marke einsetzt und in Richtung 30°C dramatische Formen annimmt. Die imaginären Runzeln auf meiner Stirn vertiefen sich …

Zurück an der Straße Richtung Füssen, 15, dann 16 Kilometer gelaufen. Alles okay! signalisiert die Debütantin mit optimistisch ins Azurblau weisenden Daumen. Ihr erster Marathon! Als Marathonneuling ist man sich nicht bewusst, welche Bedeutung diesem Erlebnis innewohnen kann. Läuferisch richtungsweisend ist es auf jeden Fall. Von glückseligem Taumel, der nach baldiger Wiederholung lechzt, bis absolute Katastrophe und entschiedenem „nie wieder!“ entfaltet sich ein weites Spektrum. Mich schickte der Erste auf einen langen Weg, heute im 112. Marathon, von dem ich hoffe, dass ihm noch viele folgen. Man kann im Marathonzirkus die unglaublichsten Strecken laufen, durchaus an (fast) jedem Ort dieser Welt, sich steigern, außergewöhnliche Erlebnisse sammeln, unzählige Erfahrungen anhäufen, zum Ultratier mutieren und vieles andere läuferisch bewegen. Aber eines währt ewig: Der Erste ist nicht wiederholbar!

In Höhe des Füssener Festspielhauses, nach 18 Kilometern, schmiegt sich der Kurs erstmals ans Ufer des Forggensees. Zwei hochkarätige Künstlichkeiten mit extrem divergierender Erfolgsgeschichte sind hier vereint. Während der über Winter abgelassene, smaragdgrüne Forggensee in jedem Sommer abertausende sonnen- und wassersporthungrige Menschen anlockt, musste das einst exklusiv für das König-Ludwig-Musical erbaute Theater vor Jahren Konkurs anmelden. Seitdem vegetiert der Prachtbau defizitär vor sich hin, dann und wann mit hoher Kunst, Comedy oder Volkstümlichem fremd bespielt. Nach relativ kurzem Uferintermezzo folgen wir dem Hauptzufluss Lech, den man allerdings hinter dichtem Ufergehölz nur ahnen kann. Urplötzlich – allerdings nur für einen der unablässig nach Fotomotiven Ausschau hält – steht Jörg an der Strecke, Susannes Mann. Er joggt ein paar Meter mit und verabreicht ihr zum Abschied ein mental hochwirksames, dennoch völlig legales Dopingmittel.

Nicht mal einen Kilometer weiter wartet Ines. Wie sie das bewerkstelligt bleibt mir ein Rätsel, aber meine Frau schafft es Fotografieren, Applaudieren und Anfeuern perfekt und zeitgleich hinzubekommen. Auf ihrer Höhe wenden wir uns in abschüssiger Haarnadelkurve dem Lechufer zu und passieren ein paar Schritte später den von der Staumauer des Lechkraftwerks geschaffenen Übergang. Trüb hellgrün strömt der Lech an dieser Stelle dem Forggensee entgegen. Auf der anderen Uferseite erreichen wir alsbald einen wichtigen und sicher von meiner Begleiterin heiß ersehnten Wegpunkt: Halbzeit! Den schwarz bedressten Schatten, der uns noch immer mit einer Zwangsläufigkeit folgt, wie Waggons der vorausrollenden Lok, lotse ich mit warnendem Hinweis über die schmale Matte der Zeitmessung. Fast wäre er mit stoischem Schritt dran vorbei und in eine ungewisse Zukunft getrabt. Und nach 42,195 mühevoll erschwitzten Kilometern wegen eines solchen Missgeschicks ohne Wertung zu bleiben wünsche ich wirklich niemandem. Blick zur Uhr: 2:14:03 h stehen für einen exakt erfüllten Fahrplan. „Eine Minute Zeitvorsprung haben wir. Die werden wir für den Buckel am Schluss des Laufes brauchen!“ Das ist natürlich höchst optimistisch gedacht und hauptsächlich Stimmungsmache. Und wenn ich schon mal beim Sprüche klopfen bin, setze ich gleich noch eins drauf: „Jetzt fehlt nur noch ein Halbmarathon! Zweimal hintereinander Halbmarathon, so einfach ist Marathonlaufen!“

Durch zahlreiche Kurven, entlang einer lang gezogenen, etwa zwanzig Meter hohen Erdformation (eiszeitliche Gletscherarbeit?) finden wir zum Ufer des Forggensees zurück. Dabei und an dessen Ufer sind ein paar kurze, zwischen einem bis drei Meter Höhenunterschied aufweisende Rampen zu überwinden. Susanne nimmt die Hindernisse mit Bravour. Ein Nachlassen der Kräfte kann ich trotz mehrmaliger Seitenblicke nicht erkennen. Dass ihr die Strecke zusetzt beweist jedoch ihr inzwischen geräuschvolles Atmen, von dem lange nichts zu hören war. Eher bedeutungslos oder ein Warnzeichen? Keine Ahnung, wie das bei Susanne zu bewerten ist. – „Wunderschön!“ Ihr Ausruf angesichts reizvoller Aussichten über den Forggensee enthebt mich einstweilen weiterer Sorgen. So lange sie die Bilder genießt, kann es nicht schlecht um sie stehen.

Wir überholen zwei muskulöse, braun gebrannte und Seite an Seite laufende Damen. Hinter mir höre ich sie über die Vormittagshitze stöhnen. ‚Ihr seid aber auch völlig falsch angezogen!’ denke ich unwillkürlich. Beide im schulterfreien, schwarzen Top. Weiter kann man Fenster und Türen für die Hitze nicht mehr aufreißen. Mein Schützling scheint von der Hitze noch unbeeindruckt und ich selbst empfinde die Luft hier in Seenähe als angenehm frisch. Bucht um Bucht, mal in der Sonne, mal im Schatten, arbeiten wir am Forggensee ab. Kilometer 25 und 26. Schließlich kommt der Campingplatz in Sicht, hinter dem wir den Uferweg nach meiner Erinnerung verlassen werden. Ich schieße rasch noch ein paar Fotos von meinem Model, bei denen sie erstmals weder lächelt noch mit „Daumen hoch“ Wohlbefinden bekundet. Mein inneres Fragezeichen wächst.

Natürlich bewegt mich der Gedanke einzugreifen und das Tempo zu reduzieren. Andererseits besteht die klare Abmachung, dass sie bremsen soll, sobald sie sich von unserer Pace überfordert fühlt. Ihr Gesicht zeigt eindeutige Spuren von Anstrengung, ihre Schritte noch nicht. Also weiter so und aufpassen.

Der See bleibt zurück und in mehrfachem Zickzack arbeiten wir uns in Richtung der nahen Berge vor. Statt Wasserflächen bietet sich nun ein Anblick, der diesem Unternehmen den Namen „Königsschlösser Romantik Marathon“ eingetragen hat. Vor der inzwischen imposant aufragenden Berggestalt des Säuling ducken sich König Ludwigs Märchenschloss Neuschwanstein und die inmitten grüner Wiesen erbaute, weltberühmte Kirche St. Coloman. Vergleiche mit anderen schönen Strecken ergeben keinen Sinn. Vor zwei Wochen schwärmte ich inmitten erhabener Natur im Montafon. Doch auch dieses Ensemble aus Natur und Kultur ist weltweit einzigartig. Es gibt nur eine Lösung all das Wunderbare laufend zu erleben: Überall hinfahren und so viele Marathons wie möglich laufen. So einfach die Forderung, so unerfüllbar wird sie für die meisten bleiben. Und wieder einmal empfinde ich tiefe Dankbarkeit, dass ausgerechnet mir die vielen tollen Marathonstrecken vergönnt waren.

Kilometer 28 und 29 spulen wir auf brettflachem, asphaltiertem Geläuf herunter. Asphalt speichert und wirft Wärme zurück, weswegen nun auch ich die Hitze nicht mehr leugnen mag. Und Susanne trinkt. Glücklicherweise läuft sie mit Trinkgürtel, kann also auch zwischen den Verpflegungspunkten immer wieder nachtanken. Wir unterqueren die stark vom Tourismus frequentierte Bundesstraße 17 per Fußgängertunnel. Runter und wieder rauf. Bei diesem Manöver bleibt Susanne erstmals ein paar Meter zurück. War ich einfach zu schnell, hat sie kurz getrunken oder gibt's irgendein Problem? Ich trabe verhaltener weiter bis sie mich in Höhe der 30 km-Tafel einholt. Verpflegungspunkt. Zur Versorgung verlor sie bisher kaum Zeit, füllte allenfalls ihre Trinkflaschen binnen zwei, drei Sekunden mit Wasser auf. Diesmal gönnt sie sich eine längere Pause. Jeder erfahrene Marathoni kennt den bei fortgeschrittener Ermüdung eintretenden Effekt verlängerter Trinkphasen. Was vorher en passant, vielleicht sogar bei leicht reduziertem Lauftempo erledigt wurde, verlangt dann volle Konzentration, Gehen, vielleicht sogar Stehen.

Wir traben wieder an. Irgendwas Aufbauendes möchte an ihre Adresse loswerden, aber was? „Dreißig Kilometer hast du geschafft und jetzt beginnt der Marathon!“ Baut das auf? Du bist großartig soll das heißen. Schon dreißig Kilometer in den Beinen und du läufst immer noch! Ich halte mich einen halben Schritt hinter ihr, will sie ab jetzt nicht mehr auf die vereinbarte Pace festlegen; bleibe auch kurz stehen, um sie vorm malerischen Motiv der Kirche St. Coloman abzulichten. Hole wieder auf und erhasche im Vorbeilaufen einen Blick durch die offen stehende Pforte des Gotteshauses. Üppiger Barock springt mich an, weckt spontan den Wunsch das kühle Kirchenschiff in die Marathonstrecke zu integrieren. Ein kurzer Spurt zur Pforte, ein notgedrungen flüchtiger Rundblick, abschließend ein Foto des mit weißen Stuckornamenten auffällig hell gestalteten Innenraumes, dann setze ich mit langen Schritten meiner Mitläuferin nach.

Sie kämpft heldenhaft und der Feind steht am Spätvormittag schon hoch am Himmel. „Gleich dort vorn an der Brücke gibt’s wieder Schatten!“ starte ich einen Aufmunterungsversuch. Was ich geflissentlich verschweige (auch, weil ich mich nur ungenau erinnere) ist die von dort ab zu bewältigende Steigung. Wirklich nichts Weltbewegendes, nicht einmal fordernd, sehr sanft auf kiesigem Waldweg hinan. Geradezu ein Nichts von einer Steigung auf ausgeruhten Beinen. Nach nunmehr 31 Kilometern fährt ihr die schnurgerade, von einem Bach begleitete Piste jedoch mächtig in die Beine. Augenblicklich klafft ein Abstand zwischen uns, der sich stetig vergrößert. Ist das der endgültige Einbruch? Meiner gesammelten Erfahrung nach ja. Was tun? Braucht sie jetzt meinen Rücken als Magneten oder meine Seite zum sprichwörtlichen „Anlehnen“? Das Tempo war eindeutig zu fordernd für ein Debüt bei solchen Temperaturen. Mea culpa. Mea maxima culpa. Andererseits kann ihr Akku noch lange nicht leer sein. Nicht nach diszipliniertem Training und „erst“ 31 Kilometern. Also biete ich ihr weiterhin mein rückwärtiges Konterfei zur Orientierung an. Selbstverständlich langsamer trabend jetzt, dennoch als unmissverständliche Aufforderung: Lauf weiter! Hol auf!

Zentimeterweise verkürzt sie den Abstand. Ich schaue mich nicht um, „orte“ sie per Laufgeräusch. Wir passieren eine Gruppe emsig schwatzender, junger Frauen (Mädchen?), die sich den Weg just heute als Wanderstrecke erkoren hat. Nach resolutem Kommando vom Heck der Schar weichen die anderen gut zwanzig zur Seite. Unter lauten Beifallsbekundungen dürfen wir passieren. Von der augenblicklichen Zuspitzung, die die beiden Läufer aneinander kettet, bekommen sie nichts mit. Sie können nicht einmal ahnen, dass wir als Tandem unterwegs sind ...

Nun, da wir wieder auf gleicher Höhe traben, könnte ich Susanne erzählen, dass neben uns in schnurgeradem Kanal die Pöllat plätschert. Unweit von hier, unterhalb von Schloss Neuschwanstein, rauscht sie wild romantisch durch die gleichnamige Schlucht, lässt Touristen von weltberühmter Brücke schaudernd in die Tiefe blicken. Nur ein paar hundert Meter später bricht man ihren Stolz, raubt ihr alle Ursprünglichkeit, verbannt sie hinter einen Deich. Kastrierte, gebändigte Natur. Vielleicht muss das so sein. All das und ein bisschen mehr könnte ich der neben mir trabenden Frau erzählen. Allerdings weiß ich nur zu gut, wie sie sich gerade fühlt. In solcher Verfassung interessieren dich nur die nächsten Schritte und die bange Frage, wie du die endlos anmutenden Restkilometer überstehen sollst. Außerdem fühlt sie sich von etwas anderem bedrängt, das mich dann doch einigermaßen überrascht: „Ich muss mal! Eigentlich schon länger …“ presst sie in hörbarer Not hervor. „Mach einfach! Dort am Bach findest du Deckung!“ schicke ich sie hinter Büsche und trabe um Diskretion bemüht ein paar Meter weiter.

Auf fast zwei elend langen Kilometern raubt ihr der unablässig ansteigende Deich die Kraft. Wir traben um einiges langsamer als zuvor. Dabei kann ich ihren inneren Kampf besser nachvollziehen als sie ahnt. Vor zwei Jahren, als ich nur unvollständig genesen besser auf den Marathon verzichtet hätte, war exakt zu Beginn dieser gemeinen Schräge „Flasche leer“. Saft- und kraftlos schleppte ich mich in Richtung Ziel. Susanne kämpft, trinkt immer wieder, setzt Schritt um Schritt. Dann ist das härteste Stück Weg endlich gepackt. Minimales Gefälle springt ihr ab jetzt helfend bei. Doch alsbald ist der Wald zu Ende und sie rennt gegen eine Wand stehender Hitze. Hinter uns bleibt Schloss Neuschwanstein zurück, erneut ein märchenhaft romantischer Anblick. Allerdings nur für jene, die noch die Kraft aufbringen sich umzudrehen, vielleicht sogar für einen Schnappschuss stehenzubleiben.

Kilometer 33, 34 … Ich fühle mich einigermaßen hilflos, rede wahrscheinlich überflüssiges, hoffentlich nicht allzu dummes Zeug. Die harte Wahrheit ist, dass dir in solcher Situation niemand helfen kann. Entweder hast du den Willen durchzuhalten, deine „mentale Härte“ vielfach und ausreichend während bockharter Trainingsstunden geschult oder du gibst auf. Ein Begleiter hilft. Den will man nicht enttäuschen, zumal wenn er einen auf diese Quälerei vorbereitet hat. Dem will man sein von baldigem, erfolgreichem Finish kündendes Gerede auch dann noch glauben, wenn das Empfinden von Not und Qual im Minutentakt wächst. Wir gehen ein Stück. Ein paar Meter. Traben wieder an und begegnen Jörg ihrem Mann. Ich kann mir niemanden vorstellen, dem ich jetzt lieber begegnet wäre (Na gut, eine schon). Er kennt seine Frau, findet die richtigen Worte. Jörg joggt ein paar hundert Meter an ihrer Seite, redet verheißungsvoll von kühlem Wald … bald … nur noch ein Stück … Der Mann kommt exakt zur rechten Zeit, zaubert sogar wieder ein Lächeln auf ihr Gesicht …

36 Kilometer um, der Wald hat uns wieder. Erst auf asphaltiertem Radweg, dann wieder kiesig und kühl. Für Durchhalteparolen ist es zu früh. Sechs Kilometer können einem unendlich weit vorkommen, wenn die Ausdauer schwindet. Glasklar, breit und tief gluckst ein weiterer Bach neben uns dahin. Zu- oder Abfluss des kleinen unbekannten Schwansees. Nach ein paar Minuten blinkt sein Wasser durch dichte Belaubung und kurz darauf folgen wir dem Uferweg. Den Schwansee sah ich Marathon laufend zum ersten Mal in meinem Leben, obwohl ich in dieser Gegend schon häufiger unterwegs war. Das erzähle ich ihr und wahrscheinlich auch vieles andere. Ich zwinge sie mir zuzuhören. Was ich von mir gebe ist ziemlich egal, Hauptsache es lenkt sie ab. Sie beißt auf die Zähne, trabt weiter. Kilometer 38 am Westrand des Schwansees unter sengender Sonne. „Nur noch vier Kilometer! Für die paar Meter ziehst du daheim nicht mal die Laufschuhe an! Bald hast du es geschafft!“ Zugegeben, der Spruch ist blöd. Aber ich habe ihn für diese Stelle irgendwann einmal erfunden. Und das nicht für irgendwen, sondern für mich selbst. Mir half er und vielleicht trägt er auch sie ein paar Meter weiter.

Als Läuferlatein gälte mir das wundersame Geschehen der folgenden Minuten, wäre ich nicht selbst dabei, um Zeugnis davon abzulegen. Susanne muss mal! Schon wieder und so dringend, dass sie es nicht mal hinter ausreichende Deckung schafft. Ein Spaziergängerpaar nähert sich und ich stelle mich in die mutmaßliche Sichtlinie. Nach fast 39 Kilometer Marathon und bei der Hitze Müssen müssen? Wie kann das sein? Wäre es eine Finte, um von mir, ihrem „gnadenlosen Antreiber“, ein paar Extrasekunden Pause zu erzwingen, dann hätte sie sich wenigstens hinter nahen Bäumen verborgen. Also ist die Notdurft echt, obwohl es sie, physiologisch betrachtet, gar nicht geben dürfte … Weiter. Laufen. Erneut ein paar Meter gehen. Ich bleibe hinter ihr, damit sie selbst entscheidet, wann sie wieder antraben möchte. Sie ist eine Läuferin, kann es sichtlich kaum ertragen zu gehen, fällt alsbald in langsamen Laufschritt. Wir verlassen den Wald. Der Weg setzt sich als Radweg fort, entlang der zwischenzeitlich munter frequentierten Straße zu den Königsschlössern. Wieder brennt die Sonne erbarmungslos auf uns nieder, strahlt der Asphalt die gespeicherte Hitze zurück. Gleich wird sie wieder gehen müssen, denke ich, da spricht sie etwas so Unglaubliches, angesichts der Verhältnisse völlig Irrationales aus: „Ich muss schon wieder! Dringend!“ Ich bin fassungslos. Weniger, weil das hier objektiv gar nicht geht. Links neben uns der Zaun einer Viehweide, rechts Alleebäume in loser Folge und die stark befahrene Straße. Schon wieder Müssen? Nachdem der letzte Stopp in derselben Angelegenheit höchstens fünf, sechs Minuten her ist? Nach 40 Kilometern als Hitzeschlacht ausgefochtenem Marathon? Erst im Nachhinein gelange ich zu der festen Überzeugung, dass ihr überforderter Organismus seinen ganz eigenen Weg fand, sie zu Laufpausen zu zwingen. Im Moment halte ich einigermaßen panisch Ausschau nach Sichtschutz, finde aber keinen. Ein Busch vor einem Alleebaum könnte sie vor entgegen kommenden Fahrzeugen verbergen. „Setz dich vor den Busch! Ich gebe dir Sichtschutz!“ In arger Bedrängnis diskutiert sie nicht, hockt sich einfach hin. Doch schon nahen die nächsten Autos aus Richtung Königsschlösser! Geistesgegenwärtig streife ich mein klatschnasses Laufshirt über den Kopf und halte es wie ein Stierkämpfer seine Muleta zwischen Susanne und Fahrbahn. 12 Uhr mittags. High Noon. Es muss eine der aufregendsten, zugleich merkwürdigsten Beobachtungen sein, die Menschen an diesem Sonntag in der Allgäuer Hemisphäre machen können. Und dass dort auf dieser Straße kein deutscher Sonntagsausflügler, kein Holländer und keiner der Ferntouristen aus Japan, Russland oder China mit seinem Leihwagen gegen einen Alleebaum donnert, halte ich für puren Zufall …

Laufen, dann ein drittes Mal Gehen. Kurz nur, wieder antraben. Wir überqueren den Lech, keine zwei Kilometer mehr. Sie läuft tapfer, das nahe Ziel hilft letzte Reserven zu mobilisieren. Kilometer 41 und dann lautes Rufen vor uns. Eine Freundin von Susanne wartet an der Strecke. Was für ein Segen! Auf dem Fahrrad begleitet sie uns am Uferweg des Lechs. Susanne läuft und läuft und läuft … Die Freundin freut sich, lobt, feuert an … Dann ist es so weit. Der letzte, der finale, der gewaltigste Buckel der Strecke. Fordernd geht es bergauf. Plötzlich schrilles, nahezu hysterisches Kreischen vor uns. Freundin Nummer zwei schreit Susanne den Berg hinauf, feuert sie an als stünde sie kurz vor dem olympischen Marathonsieg. So können sich nur restlos begeisterte Frauen gebärden! Letzte Kurve, noch 50 Meter Berg. Es scheint als erinnerte sich Susanne in diesem Moment, wie kaputt sie eigentlich ist und setzt drei, vier Gehschritte. Aber das lasse ich nicht zu. Jetzt nicht mehr, nicht drei Minuten vor dem Ziel. „Komm jetzt Susi! Lauf weiter! Nur noch 50 Meter Berg, dann hast du es geschafft!“ Das unablässige Schallgewitter von Freundin zwei, die sie mit dem Fahrrad verfolgt, tut ein Übriges und Susanne läuft … läuft … läuft. Berg geschafft und nun noch runter. Verhalten zunächst. Atem schöpfen. Noch hundert Meter, nur noch um die Kurve, da geht plötzlich ein Ruck durch ihren ausgebrannten Körper und sie sprintet los. Mir ist schleierhaft woher sie die Kraft dafür nimmt. In Manier eines 400-Meter-Läufers rast sie dem Ziel entgegen. Ich lasse sie laufen. Das ist ihr Moment, ihr Triumph, ihr erstes Marathonfinish, ihr Beifall und die kurze Zielgerade gehört ihr ganz allein …

 

Der Halbmarathon

Start Samstagabend 18:30 Uhr. In drückender, schwüler Luft trabt Ines die drei Runden des Halbmarathons. Tempoambitionen hat sie keine, sie absolviert Einlaufen plus Halbmarathon als langen Trainingslauf im aktuellen Marathontrainingsplan. Wider Erwarten hat sie eine Unmenge Spaß an diesen drei Runden. Das liegt an der attraktiven Strecke und den Füssener Zuschauern, die nicht mit Beifall sparen. Neben Ines hat sich auch Jörg, Susannes Mann, aufgemacht, um seine Ausdauer auf Halbmarathonkurs zu erproben. Und einer der besonders Verrückten ist auch unterwegs: Hannes Kranixfeld, genannt „Kraxi“, läuft heute den Halbmarathon und wird morgen beim Marathon als Pacemaker für die Zielzeit 3:30 h unterwegs sein. Das hindert ihn nicht daran beim Halbmarathon in der Spitzengruppe mitzulaufen und am Ende auf Platz vier einzulaufen … Mit Hannes’ Frau Babsi, seinen Kindern Marcel und Kevin, verstärkt von Susanne und meiner Wenigkeit steht am finalen, dreimal zu passierenden Berg eine lautstarke Fangemeinde!

 

 

 Marathonergebnisse  
 Susanne 4:42:22 h
 Udo 4:42:39 h
 Halbmarathonergebnisse  
 Kraxi 1:21:10 h
 Jörg 2:15:17 h
 Ines 2:18:31 h

 

Fazit zum Königsschlösser Romantik Marathon

In Füssen erwartet dich eine der schönsten von Bergansichten geprägten Marathonstrecken Deutschlands, die überdies den Vorzug hat weitgehend flach zu verlaufen. Im Juli ist allerdings die Wahrscheinlichkeit eines Hitzelaufes hoch, was man bei der Vorbereitung einkalkulieren sollte.

Die Organisation verlief von einer noch zu schildernden Ausnahme abgesehen reibungslos. Die Versorgung an der Strecke verdient ein Extralob. Von der ersten Station an wurde Iso gereicht und ab Kilometer 15 waren zusätzliche Wasserstellen verfügbar, so dass alle 2,5 Kilometer Getränke angeboten wurden.

Ungenügend geregelt war die Verkehrsführung am Halbmarathon-Abend zwischen Start-/Zielbereich und dem Stadtteil Bad Faulenbach über den einzigen Zufahrtsweg, die so genannte Morisse. Häufig war die Engstelle von Fahrzeugen oder Reisegruppen zu Fuß verstopft. Läufer mussten Autos und Fußgänger im Slalom umkurven und wurden von unvorsichtigen, zu schnell fahrenden Autos auch mehrmals gefährdet. Der eingeteilte Posten des Technischen Hilfswerks war mit der Aufgabe absolut überfordert. Ein Krankenwagen im Noteinsatz blieb eine Weile stecken, weil sich die Fahrzeuge stauten. Die Absicherung dieses Streckenabschnitts MUSS dringend überdacht werden, bevor etwas passiert.

 

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