Wer den Bodensee-Marathon laufen möchte, muss mit ein paar Besonderheiten im Vergleich
zu anderen Laufveranstaltungen dieser Größenordnung rechnen: „Jäger und Sammler“ sollten berücksichtigen, dass als „Lohn“ der Mühe lediglich eine
Urkunde, jedoch keine Medaille verliehen wird. Es gibt auch kein „offizielles“ T- Shirt, wenngleich man vor Ort von einem Händler eines mit entsprechendem
Aufdruck erwerben konnte. Das war mit 12 € preiswert und zudem von guter Qualität.
Die berühmte „Pastaparty“ ist in gewohnter Form nicht vorgesehen. Ich habe
allerdings mitbekommen, dass es ein „All-you-can-eat“-Nudelangebot einer örtlichen
Gaststätte gab.
Die Zeitnahme wird per Transponder vorgenommen, den man am Handgelenk trägt.
Im Ziel an ein Lesegerät gehalten, hält er die „persönliche Stoppuhr“ an. Am Start
erfolgt keine individuelle Zeitnahme. Somit wird die Platzierung entsprechend der „Bruttozeit“
vorgenommen. Ambitionierte Läufer sollten sich an der Spitze des Starterfeldes
aufstellen, weil die Enge am und nach dem Start merkliche Zeiteinbußen bedeutet.
Was den Bodensee-Marathon ungemein attraktiv macht, ist seine Streckenführung! Nun ist das
wirklich kein Kurs für anspruchsvolle persönliche Bestzeiten. Enge auf den ersten Kilometern,
Untergrund und höhere Temperaturen am Nachmittag (Start 14 Uhr) lassen das nicht zu.
Dafür wird aber eine wunderschöne Naturstrecke mit ständig reizvollen und motivierenden Ausblicken geboten.
Höhenunterschiede gibt es kaum. Das Herzstück der Strecke, die ca. 12 Kilometer beidseits des Flüsschens
Argen (von Marathonis zweimal zu laufen), könnte einem Joggertraum entlehnt sein. Man
läuft ständig im Schatten großer, alter Bäume und hat den Fluss mit seinen naturgeschützten
Ufern fortwährend im Blickfeld. Fantastisch! Der Untergrund ist bis auf wenige
kurze Abschnitte angenehm zu laufen. Definitiv falsch ist die Angabe von 50%
asphaltierten Wegen im Werbeprospekt. Etwa ein Viertel wird auf asphaltierten
Radwegen und Straßen absolviert. Die Straßen waren bis auf wenige Ausnahmen
gesperrt. Wo nicht, kontrollierten Polizisten den Verkehr.
Großzügig
bemessen sind Parkplätze in Verbindung mit Duschmöglichkeiten. Ein Tipp: Wir
haben uns von Wegweisern zu einem peripher, am Bodenseeufer gelegenen Parkplatz
führen lassen und mussten dann 20 Minuten bis zur Startnummernausgabe laufen.
Fährt man jedoch ein paar Minuten weiter, stehen am Schulzentrum gleichfalls
ausreichend Parkplätze zur Verfügung, und eine Duschmöglichkeit ist im
angegliederten Schwimmbad ebenfalls vorhanden. Von dort verkürzt sich der Anmarschweg
auf ca. 8 min.
Fazit: Gelungene, empfehlenswerte Laufveranstaltung auf
„wahnsinnig“ schöner Laufstrecke.
Anmeldung und Organisation vor Ort klappten reibungslos und genügen auch hohen
Ansprüchen. Die Startgebühr war mit € 17,- (Halbmarathon € 14,-) sehr niedrig. Das ging
nicht zu Lasten der Verpflegung: Wasser, Iso-Getränk und feste Nahrung in ausreichender
Menge wurden sowohl an der Strecke als auch im Ziel angeboten. Auch später eintreffende
Läufer fanden noch ein gutes Angebot vor. Im Ziel wurde zudem alkoholfreies Bier
ausgeschenkt.