Bischofswerda 2007

30. Bischofswerdaer Langstreckenlauf am 8. April 2007

Am Osterwochenende finden keine Marathonläufe statt, zumindest nicht in erträglicher Entfernung. Also passte ich meinen Ultratrainingsplan der Ostervorwoche entsprechend an, und bestritt am Ostersamstag einen Halbmarathon. Trainingsform: Tempodauerlauf mit Wettkampfcharakter. Bedenken, das "Ding" überhaupt mit Anstand durchzustehen, erwuchsen aus dem wiederum harten Programm der Woche. Derzeit führt mich fast jeder Trainingstag dicht an meine Grenze. Man kann sich meine Verwunderung unschwer vorstellen, als ich mich dann, nach nur einem Ruhetag, vom Start weg einigermaßen frisch und ausgeruht fühle. Ich hatte vorher gehofft, einen Schnitt von 4:30 min/km ins Ziel bringen zu können. Den ersten Kilometer zeigt meine Uhr mit 3:45 min an, was mich ein wenig erschrecken und augenblicklich das Tempo zurück nehmen lässt. Dennoch ging es durch die sächsischen Wälder rund um Bischofswerda weiter flott voran, zumal der anfängliche Streckenabschnitt tendenziell Gefälle aufweist. Immer wieder horche ich in mich hinein und bin auf Anzeichen der Ermüdung gefasst. Aber ich halte das Tempo auf der ersten Runde und brauche für 10 Kilometer etwa 43 Minuten. Natürlich ist der zweite Umlauf härter, werden die Beine mit jedem Kilometer schwerer. Der letzte Marathon liegt 6 Tage, der letzte lange Lauf 3 Tage und das letzte Training über 17 km zwei Tage zurück ... Im wunderschönen Wald spüre ich das fortan mit jedem verdammten Schritt - besonders auf den Anstiegen. Dennoch laufe ich einen Halbmarathon lieber auf einer Naturstrecke. So ein Kurs ist einfach abwechslungsreicher, schmeichelt den Augen und motiviert auch noch im schmerzhaften Finish. 500 Meter vor dem Ziel erkenne ich die Chance unter 1:31h zu bleiben und treibe mich in einen mörderischen Endspurt ... Gut dass hinter dem Ziel ein Gitterzaun steht, so kann ich mich schweratmend daran festhalten und muss nicht befürchten umzukippen.

Fazit: Mit 1:30:55 (Platz 3 in meiner AK, Platz 22 gesamt) haben sich meine Erwartungen mehr als erfüllt. Eine Bestätigung, dass ich für Biel auf dem richtigen Weg bin. Auch mein Trainingsplan wird in seiner Effektivität bestätigt. Anscheinend trainiere ich beinhart, aber eben doch nicht zu hart.

Auch eine neue Forumsteilnehmerin durfte ich kennenlernen. "Tati" ist nicht nur eine sehr nette Läuferin, sondern auch eine ziemlich gute! Mit irgendwas um die 1:43h wurde sie Dritte bei den Damen. Glückwunsch!

Leider konnte meine Frau Ines nicht, wie ursprünglich geplant, die 10 km-Strecke absolvieren: Eine neuerliche Erkältung kickte sie ins läuferische Abseits. Dafür war ihre "kleine" Schwester Steffi auf der 5,3 km-Distanz mit 32:17 min erfolgreich! Langsam kommt die junge Mammi wieder in Form. Glückwunsch!

Strecke: Nicht ganz einfache, aber extrem schöne und abwechslungsreiche Strecke zu 80% durch Wald. Stete Wechsel zwischen Steigungen und Gefälle (2, 3 mal auch kurz steil bergauf und bergab), über meist gute, zuweilen aber auch nicht ganz ungefährliche Waldwege (Wurzeln, Steine). 20% asphaltierte Straße. Bei Regenwetter wäre die Strecke gefährlich. Dennoch sollte man sie beibehalten (früher ging's nur über Straßen). Der 10 km-Rundkurs war für Halbmarathonis zweimal zu laufen. Anstrengender ist so ein Lauf über Stock und Stein allemal, dafür kommt er einem aber auch kürzer vor ...

Organisation: Ich muss meinen Appell aus dem Vorjahr einfach wiederholen: Läufer, auf nach Bischofswerda!!! Eine liebevoll, präzise und mit wahnsinnigem Aufwand gestaltete Laufveranstaltung. Da tut es in der Läuferseele weh, dass nicht mehr Sportler für die 800 m (Kinderlauf), 5,3 km, 10 km und den HM gemeldet hatten. Die Sportkameraden in Bischofswerda hätten für ihre Topp-Veranstaltung mehr verdient. Ein paar Details: Anmeldung online möglich, Abholung Startnummer problemlos, Zeitmessung mit Transponder (wird mit Klettband am Knöchel befestigt, im Startgeld enthalten), aufmerksame Streckenposten, Wasser und Tee auf der Strecke, im Ziel Streuselkuchen und Äpfel. Wirklich schöne Urkunde kurz nach Zieleinlauf. 1. bis 4. Sieger erhielten in allen Altersklassen einen kleinen Preis. Für die Siegerehrung war in der Sporthalle mit Pflanzen und Treppchen ein schönes Ambiente aufgebaut. Und das alles für 7€ Startgeld (10km vier und 5 km zwei Euro). Unglaublich!

 

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